Doch die Zeit der Umstellung war keine leichte für die Neuhierls. Im Juni dieses Jahres waren die Ersparnisse der Auswanderer-Familie nahezu aufgebraucht und auch die Akquise neuer Fitness-Kunden verlief zunächst schleppend. Erschwerend hinzu kam, dass keiner der Kaufinteressenten die von den Neuhierls erhoffte Ablöse für den Foodtruck zahlen wollte. Schließlich wechselte er dennoch den Besitzer - für weit weniger Geld, als geplant. „Wir hatten keine Wahl“, so Nick im Interview mit Vox. „Das war absolut hart. Mit 3000 Dollar auf dem Konto schläft sich‘s nicht gut.
Einige Monate später können die Neuhierls wieder etwas freier atmen. Der Verkauf des Foodtrucks hatte für einen finanziellen Schub gesorgt und auch das Personal-Training kam ab September 2019 immer besser in Schwung. Auch wenn es noch immer nicht reicht, um alle Kosten abzudecken. Aicha hilft noch zwei Tage in der Woche als Kellnerin aus - trotz Vollzeitjob als Fitness-Coach. Nick versucht sich nebenbei als Model.
Dennoch sind die beiden glücklich über den Verlauf der Dinge. „Wir waren tief unten, wir waren ganz am Boden aber so langsam kommen wir wieder hoch“, so Nick im Interview bei „Goodbye Deutschland“. „Im Moment machen wir etwas, das uns glücklich macht, auch wenn es anstrengend ist.“
Ein großer Wermutstropfen bleibt aber, vor allem für Mama Aicha: Durch den enormen Zeitaufwand bei der Arbeit verbringt sie kaum noch Zeit mit Töchterchen Leia. „Ich fühle mich schon oft sehr schuldig“, gesteht sie im Interview mit dem „Goodbye Deutschland“-Team traurig, als sie gerade wieder das Haus verlässt und Leia zu weinen anfängt.
Die Zweijährige geht zwei Tage pro Woche in eine Kita. Mehr können sich die Neuhierls aktuell nicht leisten. Ein Vollzeit-Kita-Platz kostet in den USA 1400 Dollar pro Monat. Leia ist und bleibt der große Ansporn der Neuhierls: „College ist teuer, da muss man jetzt schon anfangen zu sparen“, so Nick. Und Aicha betont: „Alles, was wir machen, machen wir nicht mehr nur noch für uns. Wir machen das für Leia.“
Obwohl die Neuhierls gerade erst eine neue Hürde geschafft haben, bereiten sie sich schon auf die nächste
vor. Denn ein neues Projekt ist bereits in Planung - und diesmal soll es etwas ganz Großes werden. Wie Aicha im Interview mit merkur.de erzählt, bekommen die beiden immer wieder Anfragen aus Deutschland, von Leuten, die ebenfalls auswandern und den „American Dream“ leben möchten.
Um diesen zu helfen und auch um ihrem eigenen Traum noch ein Stück näherzukommen, planen die Neuhierls nun die Eröffnung eines neuen Currywurst-Imperiums. Diesmal aber nicht mit Foodtruck, sondern mit einem festen Standort. Das große Ziel: „Wir wollen eine Franchise gründen“, erklärt Nick.
Nach der Etablierung eines ersten Ladens sollen immer mehr Interessenten aus Deutschland nachziehen, um die Kette US-weit zu unterstützen. „Sowas geht natürlich nur, wenn man mit Herzblut dabei ist“, meint Nick. „Aber das sind wir eigentlich bei allem, was wir tun.“
Das Currywurst-Franchise stehe deshalb auch absichtlich in hartem Kontrast zu ihrem vorgelebten Fitness-Leben. „Das ist genau das, was wir zeigen wollen“, sagt Aicha. „Es gibt gerade in den USA so viele Extreme, auch beim Lifestyle. Aber man muss sich gar nicht entscheiden zwischen nur „healthy“ oder nur „Fast Food“.
Wir wollen zeigen, dass jeder seine eigene Balance finden muss. und das heißt auch, dass man sich nach einem harten Training ab und zu eine Currywurst gönnen darf.“ Noch ist das Projekt nur Theorie - es fehlt die passende Location. Doch die Neuhierls sind zuversichtlich, auch diese Hürde bald gemeistert zu haben.
Nick und Aicha wissen auf jeden Fall ganz genau, was sie wollen. Und auch wenn es manchmal hart ist und vieles die junge Familie immer wieder auf die Probe stellt, wollen Nick und Aicha weiter an ihren Zielen festhalten: „Wir nähern uns dem Amerikanischen Traum Schritt für Schritt.“
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