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Darum feiern wir Muttertag: Ursprung zurück bis ins Mittelalter

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Am Sonntag, 9. Mai 2021 ist Muttertag. Ein Tag zu Ehren aller Mütter, um Danke zu sagen und ihnen zu zeigen, wie lieb man sie hat. Doch wo kommt der Tag her?

Deutschland – Am 9. Mai 2021 ist Muttertag. Seit vielen Jahrzehnten hat sich der Ehrentag für die Mutter etabliert. Möglichkeiten, um sich bei seiner Mutter zu bedanken, gibt es viele. Doch während manche es bei einem lustigen Whats-App-Spruch für die Mama* belassen, greifen die meisten dann doch zu Blumen. Doch warum gibt es eigentlich den Muttertag – und ist er wirklich eine Erfindung der Nazis?

Bundesstaat:Deutschland
Hauptstadt:Berlin
Fläche:357.581 km²
Einwohner:83,02 Millionen (Stand: 2019)
Kanzlerin:Angela Merkel

Warum gibt es den Muttertag? Die Nazis machten den Muttertag 1933 zum Feiertag

Als die Nationalsozialisten 1933 den Muttertag zum Feiertag machten, hatten sie nur ein Ziel vor Augen. Sie wollten den Tag für ihre ideologische Propaganda ausnutzen. Da sie den „arischen Nachwuchs“ zur Welt gebracht hatten, gebühre ihnen der größte Respekt. Hatten sie mindestens vier Kinder hervorgebracht, gab es in Form des Mutterkreuzes gar eine Auszeichnung.

Der Muttertag fußte aber nicht auf Liebe und Dankbarkeit, wie wir den Tag heute kennen. Vielmehr sollte der Ehrentag das Pflichtbewusstsein symbolisieren, welches die Frau aufzubringen habe, damit auch in Zukunft ihre „Gebärleistung“ sichergestellt werde.

In einer Blume steckt ein Herz mit der Aufschrift „Zum Muttertag“.
Am Sonntag, dem 9. Mai, ist wieder Muttertag. Doch warum gibt es eigentlich den Muttertag? © Robert Michael/dpa

Darum gibt es den Muttertag: Der moderne Muttertag stammt aus den USA

Den Muttertag, wie wir ihn heute kennen, wurde im Jahre 1907 eingeführt. Die US-Amerikanerin Anna Marie Jarvis genoss weit über die Grenzen ihrer Heimat von West Virginia hohes Ansehen. Schließlich hatte sie im Bürgerkrieg viele Wohltätigkeitsveranstaltungen organisiert und sich um die Verwundeten des Krieges gekümmert. Eine Gedenkveranstaltung zu ihrer verstorbenen Mutter schlug im Land derartige Wellen, dass sich viele diese Aktion zum Vorbild nahmen.

In Anlehnung an die Frauenbewegung der 1860er Jahre in den USA und England wurde dieser Tag im Mai ab 1909 bereits im ganzen Land gefeiert, ehe er im Jahre 1914 zum amerikanischen Feiertag ernannt wurde.

Warum feiern wir den Muttertag? Ursprünge gehen zurück bis ins Mittelalter

Auch wenn die Nazis den Muttertag zum Feiertag machten, erfunden haben sie ihn natürlich nicht. Nachdem schon in der griechischen Antike die Verehrung der Mutter eine große Rolle eingenommen hatte, führte König Heinrich III im 13. Jahrhundert den „Mothering Day“ ein.

Im Mittelalter war es zwar noch kein gewohnter Ehrentag, dennoch führten die Engländer die Idee vom König bis heute fort. Immer am vierten Sonntag der Fastenzeit feiert England den „Mother‘s Day“. Dieser ist das Äquivalent zum Muttertag, wie wir ihn auch in Deutschland kennen: Mit einem expliziten Tag bedanken sich Kinder bei ihrer Mutter für ihre jahrelange Liebe.

Lange Zeit war unklar, inwiefern es dieses Jahr möglich sein wird, seiner Mutter an ihrem Ehrentag einen Besuch abstatten zu können. Doch zumindest für einige gibt es jetzt eine absolute Gewissheit: Pünktlich zum Muttertag greifen bundesweit Corona-Lockerungen für Geimpfte*.

Blumenhändler profitieren vom Muttertag

In Deutschland feiert den Muttertag seit Anfang der 20er Jahre immer am zweiten Sonntag im Mai. Im Gegensatz zum Vatertag, der nicht nur die Bremer Polizei in Alarmbereitschaft hält, ist der Muttertag hierzulande aber kein Feiertag. Galt diese Regelung noch zu Zeiten des Nationalsozialismus, wurde er als Feiertag nach dem Zweiten Weltkrieg wieder abgeschafft.

Doch nicht nur für Mütter ist der Ehrentag im Mai ein wahrer Segen – finanziell profitieren vom Muttertag vor allem Blumenhändler, die aufgrund des Corona-Lockdowns am Valentinstag zuvor noch leiden* mussten. Mit einem Umsatz von 120 Millionen Euro erwirtschaften sie in der Muttertagswoche etwa doppelt so viel wie in einer normalen Woche.

Denn eines ist klar: Auch wenn man beim Blumenstrauß zum Muttertag einiges beachten sollte* – Empörung wie zuletzt ein Muttertagsgeschenk aus dem Netto-Prospekt*, lösen Blumen nur selten aus. *nordbuzz.de, kreiszeitung.de, 24hamburg.de, heidelberg24.de, tz.de und merkur.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

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