Mitte Dezember komme es dann manchmal zum nächsten Kaltluftvorstoß mit weiterem Schneefall - der dann allerdings meist dem berüchtigten Weihnachtstauwetter zum Opfer falle. Darunter verstehen Meteorologen ein Atlantiktief: milde atlantische Luft, die von Westen heranströmt und - manchmal auch verbunden mit gelegentlichem Regen - die Schneedecke zunichte macht. Atlantische Tiefs werden vom Golfstrom beeinflusst.
Das Weihnachtstauwetter zählt nach DWD-Angaben zu den sogenannten Singularitäten oder Witterungsregelfällen, die - je nach Region - mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 bis 70 Prozent jedes Jahr auftreten.
Aber gab es früher nicht häufiger weiße Weihnachten als heutzutage? Ein Blick ins Archiv zeigt, dass dieser Eindruck täuscht. In Frankfurt beispielsweise gab es seit 1950 in genau elf Jahren weiße Weihnachten (in diesem Fall zählte der 25.12. als Stichtag). Die Daten zeigen weiter, dass es zwar in den 1960er Jahren einige kalte Winter mit weißen Weihnachten gab, allerdings gab es in den 1970er und 1980er Jahren bereits lange Durststrecken - und mit dem Jahr 2010 einen deutlichen Ausreißer. Auch für München - deutlich höher und näher an den Alpen gelegen - weist die Statistik seit 1950 nur 25 Jahre mit weißen Weihnachten aus.
Eins stimmt dagegen: Die Winter waren früher oft kälter als heute. Nach DWD-Angaben ist es in Deutschland seit 1881 im Dezember um 1,7 Grad wärmer geworden. Im Dezember 2018 lag die Durchschnittstemperatur bundesweit bei 3,9 Grad.
Bleibt die Frage, wie die Prognose für 2019 aussieht: Wird es in diesem Winter weiße Weihnachten geben? Bereits weit vor dem Weihnachtsfest haben Meteorologen anhand von Langfristmodellen, eine erste Einschätzung abgeben*. Und die dürfte Freunden der weißen Weihnacht nicht gefallen: Das Modell des amerikanischen Wetterdienstes NOAA besagte bereits lange vor Weihnachten, dass der Dezember in Deutschland ein bis zwei Grad wärmer wird als das langjährige Mittel.
Mittlerweile scheint sich die Vorhersage zu bestätigen - derzeit ist es in Deutschland teilweise frühlingshaft mild, von Schnee ist nichts zu sehen und an weiße Weihnachten wagt man gar nicht zu denken.
In der Südhälfte Europas sollen die Temperaturen dagegen im normalen Rahmen liegen - das heißt, die Chance auf weiße Weihnachten gibt es am ehesten in höher gelegenen Regionen im Süden Deutschlands. Allerdings ist das letzte Wort in Sachen Schnee an Weihnachten noch lange nicht gesprochen: Es ist durchaus auch möglich, dass kühlere Luftmassen das Wetter über Weihnachten beeinflussen oder dass das Weihnachtstauwetter in diesem Jahr ausbleibt. Zuverlässige Wettervorhersagen* können Meteorologen sowieso erst in den Tagen vor Weihnachten machen.
Die vergangenen acht Dezember waren nach Angaben des DWD überdurchschnittlich mild - allerdings war der Dezember 2010 mit einer Durchschnittstemperatur von -3,5 Grad der kälteste Dezember seit 1969.
Durchschnittliche Temperatur | Abweichung vom langjährigen Mittel | |
---|---|---|
Dezember 2018 | 3,8 Grad | +3,0 Grad |
Dezember 2017 | 2,6 Grad | +1,8 Grad |
Dezember 2016 | 2,1 Grad | +1,3 Grad |
Dezember 2015 | 6,4 Grad | +5,6 Grad |
Dezember 2014 | 2,6 Grad | +1,8 Grad |
Dezember 2013 | 3,5 Grad | +2,7 Grad |
Dezember 2012 | 1,5 Grad | +0,7 Grad |
Dezember 2011 | 3,8 Grad | +3,0 Grad |
Dezember 2010 | -3,5 Grad | -4,3 Grad |
Dezember 2009 | 0,4 Grad | -0,4 Grad |
Von Tanja Banner (mit Material von dpa)
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