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Expertin warnt vor mysteriösem Wetter-Phänomen in Deutschland: Krankheitserreger breiten sich aus

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Seltsames Wetter-Phänomen: Diesen Winter verlieren viele Bäume ihre Blätter nicht
Seltsames Wetter-Phänomen: Diesen Winter verlieren viele Bäume ihre Blätter nicht (Symbolbild). © picture alliance / dpa / Gregor Fischer

In diesem Winter gibt es ein seltsames Wetter-Phänomen in Deutschland: Bäume verlieren ihre Blätter nicht. Der Hintergrund ist beunruhigend.

München - Wer diesen Winter nach kahlen Bäumen Ausschau hielt, musste lange warten. Normalerweise verlieren die Äste im Oktober ihr Laub, spätestens aber Anfang November. 2019 behielten viele Bäume allerdings bis in den Dezember noch ihre Blätter - ein höchst ungewohnter Anblick.

Eine Expertin erklärt nun, was hinter diesem Wetter-Phänomen steckt. „Dieses Jahr halten sich die Blätter an unseren Laubbäumen so lang, weil es noch nicht wirklich viele frostige Nächte gab“, schreibt Diplom-Meteorologin Michaela Koschak in einem Gastbeitrag bei t-online. In einigen Regionen Deutschlands bekommen manche Pflanzen deshalb sogar neue Blätter. Und das mitten im Winter.

Das Wetter in Deutschland gerät durcheinander 

Dass Bäume ihre Blätter abstoßen, ist ein Schutzmechanismus. Weil sie in der kalten Jahreszeit kein Wasser aus dem gefrorenen Boden ziehen können, begeben sie sich laut der Expertin in eine Art Winterschlaf. „Der Baum zieht deshalb im Herbst alle Nährstoffe aus seinen Blättern und verschließt die Blattstiele, sodass sie von der Wasserversorgung abgeschnitten sind“, schreibt Koschak. 

Zwar hat sich das Wetter in Deutschland dieser Tage geändert und es kam zum Wintereinbruch samt Glatteis. Doch insgesamt haben sich die Jahreszeiten dramatisch gewandelt.

Die natürlichen Vorgänge geraten aufgrund des Klimawandels durcheinander. Vegetationsperioden werden laut Koschak länger und verschieben sich. Es sei mittlerweile nachgewiesen, dass die Pflanzen im Frühjahr früher austrieben, schneller blühten und im Herbst länger grün blieben. Experten warnen sogar, dass Deutschland dieses Jahr der wärmste Winter aller Zeiten drohe.

Wetter-Phänomen mit Folgen für Deutschland: „Krankheitserreger breiten sich aus“

Diese Entwicklung hat ernste Folgen. „Durch den oft fehlenden strengen Frost im Winter haben es Schädlinge und Krankheitserreger leichter als früher. Sie vermehren sich und breiten sich aus“, schreibt Koschak. Auch Tiere leiden darunter, weil sie beispielsweise im Frühjahr schneller Nachwuchs bekommen und nicht genug Futter finden. „Die Natur ist völlig überfordert“, warnt Koschak.

Video: Das Wochenend-Wetter für Deutschland

Wetterextreme betreffen längst also nicht mehr nur entfernte Welt-Regionen. Der Klimawandel verändert auch Deutschland. Es ist hierzulande schon 1,5 Grad wärmer geworden seit 1881, wie das Bundesumweltministerium vermeldete. Außerdem nimmt die Zahl der heißen Tage mit 30 Grad und mehr zu: 1951 waren es noch etwa drei pro Jahr, heute schon zehn. Seit 1881 hat die mittlere jährliche Niederschlagsmenge um 8,7 Prozent zugenommen.

„Der Klimawandel hat Deutschland im Griff", sagte Tobias Fuchs vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Dürren, Hitzewellen und Starkregen dürften zunehmen. Wenn es weitergehe wie bisher, müsse man mit einem weiteren Temperaturanstieg von 3,1 bis 4,7 Grad in Deutschland bis Ende des Jahrhunderts rechnen.

Mit Material der dpa

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