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Wetter-Chaos in Niedersachsen: Netzbetreiber rüsten sich gegen Winter-Kälte

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Das Wetter in Niedersachsen soll am Wochenende wieder um einiges kälter werden. Experten rechnen mit einem starken Schneesturm - Netzbetreiber reagieren.

Update vom Freitag, 05.02.2021, 17.05 Uhr: Aufgrund der vorhergesagten Unwetter mit Schnee, Sturm und Eisregen stellen sich laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) einige Netzbetreiber auf mögliche Störungen ein. „Mit Blick auf die nächsten Tage halten wir eine erhöhte Alarmbereitschaft und vielfältige Leitungsreserven vor und stehen dazu auch mit anderen Netzbetreibern im Austausch“, so Mathias Fischer, Sprecher von Tennet.

Das Unternehmen betreibt von Schleswig-Holstein bis Bayern das längste Hochspannungsnetz Deutschlands. Falls Leitungen durch das extreme Wetter beschädigt werden, so könne Tennet den Schaden durch Sicherheitsreserven über andere Leitungen wieder ausgleichen. Auch zusätzliche Kraftwerke könnten im Notfall hochgefahren werden. Man habe bereits durch frühere Stürme Erfahrungen sammeln können und die Standsicherheit von Strommasten verbessert.

Wetter in Niedersachsen: Zahlreiche Netzanbieter bereiten sich auf Wintereinbruch vor

Der Netzbetreiber Avacon, dessen Hochspannungsnetz von der Nordsee bis zum Main reicht, hat bereits zahlreiche Techniker und Monteure in Bereitschaft gerufen. „Die sind als potenzielle Verstärker verfügbar“, so Unternehmenssprecher Ralph Montag. Dennoch besteht die Sorge, dass sowohl die großen Schneemengen als auch Eisregen die Netze belasten könnten. „Vor allem die Metallleitungen sind eine Angriffsfläche“, erklärte Montag. Eine weitere Gefahr stellen umstürzende Bäume dar, die unter der Schneelast zusammenbrechen, Leitungen beschädigen könnten und Kurzschlüsse verursachen könnten.

Das Wetter in Niedersachsen schlägt um: Am Wochenende werden große Masse an Schnee erwartet. (Symbolbild) Winterwetter
Das Wetter in Niedersachsen schlägt um: Am Wochenende werden große Masse an Schnee erwartet. (Symbolbild) © Matthias Bein/dpa

Der Oldenburger Energiekonzern EWE sieht sich für den anstehenden Wintereinbruch jedoch gut gerüstet. Die Nieder- und Mittelspannungsleistungen liegen laut eigenen Angaben vollständig unter der Erde und seien somit gut geschützt. „Wir gehen nicht davon aus, dass es da zu Problemen kommt“, sagte ein EWE-Sprecher. Trotz allem werde die Situation weiter genau beobachtet.

Wetter-Chaos möglich: Schnee und Kälte rollen auf Niedersachsen zu

Update vom Freitag, 05.02.2021, 11.00 Uhr: Ob nun der erwartete Schneesturm eintrifft oder nicht, da sind sich Meteorologen noch unsicher. Dennoch wird vor viel Schnee und eisiger Kälte gewarnt – besonders im südlichen Teil von Niedersachsen kann es am kommenden Wochenende zu einem starken Wintereinbruch kommen.

Einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zufolge sollen am Samstagabend (06.02.2021) die Schneefälle einsetzen und auch bis Sonntag (07.02.2021) anhalten. Zwischen 20 und 30 Zentimeter Schnee seien demnach wahrscheinlich, so eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Das Unwetter komme von Süden und werde sich in Richtung Norden über Niedersachsen ausbreiten. Ob dieser Schneesturm allerdings auch Teile Nordniedersachsens erreichen wird, ist noch nicht sicher. „Es wird bis zum Schluss Unklarheiten geben“, sagte die Meteorologin.

Wetter in Niedersachsen – Experten erwarten Schnellfall und starke Winde am Wochenende

Neben Schneefall wird auch ein starker Wind erwartet. Zudem sollen die Temperaturen extrem sinken: In der Nacht zu Montag (08.02.2021) könnte es bereits in weiten Teilen minus zehn Grad kalt werden. Der Schnee bleibe somit wohl eine Weile liegen.

Der Wetterdienst warnt zudem vor eintretender Glätte in der Nacht auf Samstag (06.02.2021). Diese Warnung betrifft besonders den Nordosten Niedersachsens und das südliche Emsland. Auch kommende Woche wird der Winter Teile von Niedersachsen, insbesondere den Norden, wohl weiterhin im Griff haben.

Mildes Wetter in Niedersachsen: Ab dem Wochenende wird viel Schnee erwartet

Erstmeldung vom Donnerstag, 04.02.2021, 16 Uhr: Göttingen – Das Wetter in Niedersachsen zeigte sich in den vergangenen Tagen sehr wechselhaft. Während es am Wochenende noch zu winterlichen Temperaturen und Glätte kam, kommt es seit dem gestrigen Mittwoch (03.02.2021) vermehrt zu Regen und Temperaturen im Plusbereich. Dieses frühlingshafte Wetter hält sogar bis zum Wochenende an. Nur im nördlichsten Teil von Niedersachsen bleibt es weiterhin frostig.

Die Wettergegensätze über Deutschland bleiben groß und nehmen sogar noch zu. „Bis zum Wochenende präsentiert sich das Wetter in den meisten Landesteilen wechselhaft und mild. Aber im äußersten Norden hält sich die Polarluft wacker. Dort schneit es sogar immer wieder. Zum nächsten Wochenende werden die Gegensätze dann noch größer“, weiß Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline.

Wetter Niedersachsen
Niedersachsen erwartet ein Wetterumschwung. Bis zu 30 Zentimeter Schnee sind möglich. (Archivfoto) © Charles Rex Arbogast/AP/dpa

Wetter in Niedersachsen: Bis zu 40 Zentimeter Schnee am Wochenende möglich

Eine Luftmassengrenze direkt über Deutschland trennt dann eisige Polarluft im Norden von sehr milder Frühlingsluft im Süden. Laut dem Experten müsse dort, wo beide Kontrahenten aufeinanderprallen, mit kräftigem Niederschlag gerechnet werden.

Dazu Goldhausen: „Während es auf der ‚warmen Seite‘ länger anhaltend und kräftig regnet, schneit es auf der ‚kalten Seite‘ meist.“ Nach derzeitigem Stand würden die Wettermodelle dabei sehr große Neuschneemengen in Niedersachsen berechnet haben. Selbst im Flachland seien demnach regional 20 bis 40 Zentimeter Schnee möglich, örtlich komme es wie bereits am Dienstag auch wieder zu gefrierendem Regen. Somit dürfte es erneut zu vereisten Straßen kommen, sodass die Unfallgefahr wieder deutlich erhöht ist.“ Manche Experten sprechen sogar von einem Jahrhundertwinter.

Wetter in Niedersachsen: Meteorologen warnen - Schneesturm möglich

Wie der Kreisbote* ebenfalls berichtet, würden Meteorologen bereits vor der Schneewalze am Wochenende in Niedersachsen warnen und es sei zudem mit starkem Wind zu rechnen. „Besonders auf der kalten Seite der Luftmassengrenze frischt dieser nämlich immer mehr auf. Selbst ein ausgewachsener Schneesturm mit gefühlten Temperaturen im zweistelligen Minusbereich ist dann denkbar“, so der Meteorologe.

Laut dem Experten kann es wegen der aufeinander treffenden Luftmassen auch zu Unwetter kommen. Genau könne man aber noch nicht sagen, wo diese Berührungspunkte sind. Dementsprechend ist auch unsicher, wo genau mit viel Schnee und Sturm zu rechnen ist.

Unwetter-Warnung für Niedersachsen?

Am wahrscheinlichsten sei dies in Niedersachsen der Fall, es gibt aber auch Lösungen, wo eher die Landesmitte betroffen ist. Aus diesem Grund sind belastbare Prognosen für das Wochenende derzeit noch kaum möglich.“ (Luisa Ebbrecht)*kreisbote.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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