Halloween ist in Gefahr: Für das beliebte Gruselfest aus den USA gelten in diesem Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie andere Regeln. Und die dürften „Süßes oder Saures“-Fans eher enttäuschen. Zwar ist Halloween in diesem Jahr in Hamburg nicht verboten, allerdings wird eindringlich von den Gruseltouren abgeraten: „Bitte an Halloween auf Partys und Umzüge verzichten“, schreibt die Hamburger Sozialbehörde auf Facebook. Die aktuellen Kontaktbeschränkungen* erlauben theoretisch aber kleinere Zusammenkünfte von maximal zehn Personen aus maximal zwei Haushalten.
Stadt in Deutschland: | Hamburg |
Bevölkerung: | 1,845 Millionen (30. Juni 2020) |
Fläche: | 755,2 km² |
Vorwahl: | 040 |
Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen in Hamburg gruselt auf jeden Fall genug: Am Freitag, 30. Oktober 2020 wurde in der Hansestadt ein Höchststand von 404 neuen Fällen erreicht, am Samstag wurden 396 neue Fälle registriert. Auch die deutschlandweiten Neuinfektionen am Halloween-Samstag sorgen für einen gehörigen Schreck: Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am 31. Oktober 2020 insgesamt 19.059 Neuinfektionen in Deutschland.
Update vom Mittwoch, 28. Oktober 2020, 17:30 Uhr: Am Mittwoch, 28. Oktober 2020, wurden 404 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Hamburg gemeldet, am Vortag waren es 300, von denen 70 Infektionen auf Flüchtlinge aus Rahlstedt* zurückzuführen waren, wie 24hamburg.de berichtet. Am Montag, 26. Oktober 2020, waren es 339. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die eigentlich unter 50 bleiben sollte, hat in Hamburg jetzt die 100er-Marke geknackt. Der Inzidenzwert liegt in der Hansestadt bei 113,2. Und Hamburg steht jetzt der nächste Lockdown bevor.
Ab Montag, 2. November 2020 machen alle Restaurants und Bars im November 2020 – deutschlandweit! Der Einzelhandel darfe unter extremen Hygienevorschriften bestehen bleiben. Die Kanzlerin fordert eine erhebliche Reduzierung sozialer Kontakte. Ziel ihres „Wellenbrecher“-Lockdowns soll es sein, das Weihnachtsgeschäft sowie die Feiertage zu schützen und die Krankenhäuser zu entlasten. 24hamburg.de/hamburg* berichtet ausführlich über den zweiten Lockdown und die strengen Corona-Maßnahmen* in der Hansestadt.
Update vom Dienstag, 27. Oktober 2020, 12 Uhr: Hamburg– Was geht nur in manchen Menschen vor? In der Nacht zum Sonntag, 18. Oktober feierten rund 90 Personen ausgelassen in einem Keller-Club auf dem Kiez. Der Club 25, wie sich das Etablissement an der Reeperbahn* 25 nennt, führt in ein Untergeschoss ohne Fenster. Eine bessere Voraussetzung konnten die Feierwütigen dem Coronavirus wohl nicht bieten.
Zudem kam die am Samstag, 17. Oktober frisch eingeführte Sperrstunde ab 23 Uhr, die die Partygäste- und veranstalter wohl vergessen oder verdrängt hatten. Die Hamburger Polizei* setzte der illegalen Corona-Party auf dem Kiez dann ein radikales Ende – Bußgelder inklusive!
Und es kommt noch dicker: Jetzt meldet einer der Gäste seine Coronavirus-Infektion. Das Bezirksamt-Mitte schickt deswegen alle 90 Gäste in Zwangs-Quarantäne! Fatal: Es gibt noch eine geraume Dunkelziffer an potenziellen Corona-Überträgern. Denn bereits bevor die Polizei die Keller-Party crashte, hatte ein Großteil der ursprünglich anwesenden Gäste den Kiez-Club schon wieder verlassen. Diese sind jetzt angehalten, sich umgehend bei den für sie zuständigen Gesundheitsämtern zu melden und sich ebenfalls in Quarantäne zu begeben, wie das Bezirksamt-Mitte in einer Pressemitteilung bekannt gibt.
Update vom Montag, 26. Oktober 2020, 11:48 Uhr: Hamburg – Hamburg wird zur Coronavirus-Hochburg. Die Hansestadt meldete am Montag, 26. Oktober 2020, insgesamt 339 Coronavirus-Neuinfektionen. Es ist der zweithöchste Wert der vergangenen sieben Tagen. Der Inzidenzwert schießt geradezu durch die Decke und ist mit 97,5 deutlich über der kritischen Marke von fünfzig Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Hamburg bleibt also weiterhin ein Coronavirus-Risikogebiet.
In den vergangenen sieben Tagen haben sich in Summe 1.851 Menschen neu mit dem Coronavirus-Sars-CoV-2 infiziert. Seit Ausbruch der Pandemie wurden 11.852 positiv auf den Erreger getestet. 241 dieser Fälle verliefen tödlich. Am Freitag, 23. Oktober 2020, hat der Hamburger Senat neue Regeln im Kampf gegen das Coronavirus beschlossen. Sie treten am Montag, 26. Oktober 2020, in Kraft.
So sind privat Feiern auf zehn Personen aus maximal zwei Haushalten begrenzt. Die Polizei Hamburg werde dort kontrollieren, wo es Hinweise auf Verstöße gibt, kündigte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) an. Soll heißen: Meldet ein Anwohner eine Party, kommt die Polizei. Einzige Ausnahme sind Familientreffen und Kindergeburtstage. Hier dürfen zwar ebenfalls nur zehn Personen anwesend sein, allerdings entfällt die Zwei-Haushalte-Regel.
Die Sperrstunde ab 23 Uhr für Clubs und Bars bleibt erhalten. Neu ist, dass auch zwischen 5:00 Uhr und 10:00 Uhr am Morgen kein Alkohol verkauft werden darf. Sogenannte „Frühclubs“ haben so das Alkoholverbot umgangen. Halloween- und Laternenumzüge bleiben erlaubt. Allerdings gilt auch hier die Zwei-Haushalte-Regel.
Update vom Sonntag, 25. Oktober 2020, 15:12 Uhr: – Hamburg/Delmenhorst – Die Gesundheitsbehörde meldet am Sonntag, 25. Oktober 2020 168 Neuinfektionen in Hamburg. Am Samstag, 24. Oktober 2020, waren es 303. Die Inzidenzwert steigt damit nur leicht von 84,2 auf 84,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Seit Beginn der Corona-Pandemie erkrankten in Hamburg offiziell jetzt 11.513 Menschen an Covid-19. Klingt viel, ist aber im Vergleich zur Mini-Stadt Delmenhorst wenig.
In der niedersächsischen Kleinstadt (77.607 Einwohner) liegt der Inzidenzwert bei erschreckenden 314! Damit gilt Delmenhorst als Corona-Hotspot schlechthin in Deutschland. Und die Zahl der Infektionen steigt weiter an. Kein Wunder! Denn hier halten sich einige nicht an einfachste Corona-Regeln. Allein am Samstag, 24. Oktober stellten Polizeibeamte 31 Verstöße gegen die Maskenpflicht in der Innenstadt, im Bahnhofsbereich sowie auf Parkplätzen von Delmenhorster Supermärkten fest.
Doch es kam noch dicker: In einem Friseursalon im Hauptbahnhof trugen Mitarbeiter beim Haareschneiden keinen Mund-Nasen-Schutz! Und: Auch die vorgeschriebene Kontaktliste der Kunden wurde nicht geführt. Ruckzuck riegelten die Beamten den Laden ab. Gegen 19:30 Uhr dann der nächste Verstoß. Neun Personen aus verschiedensten Haushalten feierten eine Party in einer Wohnung in Ganderkesee.
Gegen 20:30 Uhr crashten die Ordnungshüter die nächste Sause mit 17 Personen in Wildeshausen. Beide Partys wurden von der Polizei aufgelöst. In mehreren Spielotheken fehlten ebenfalls die Kontaktlisten und in zwei Restaurants hielten sich Gäste noch weit nach der Sperrstunde ab 23 Uhr auf. Die Beamten mussten die Gastronomiebetriebe schließen. Wie die Delmehorster Polizei mittelt.
Update vom Samstag, 24. Oktober 2020, 14:45 Uhr: Der Winter bricht an, immer mehr Leute versammeln sich drinnen anstatt in Biergärten und unter freiem Himmel. Die Coronavirus-Fallzahlen schießen erneut in die Höhe. Um dem entgegenzuwirken, verschärft Bürgermeister Peter Tschenter* nun die Corona-Regeln. Ab Montag, 26. Oktober 2020, gelten dann wieder alt bekannte Kontakt-Beschränkungen. Mit maximal zehn Personen aus maximal zwei Haushalten dürfen Hamburger sich dann treffen.
Dabei spielt der Ort keine Rolle. Die Regel gilt für Treffen auf öffentlichen Plätzen, in Restaurants oder zu Hause. Davon ausgenommen sind Patchwork-Familien und Kindergeburtstage. „Party-Senator“ Andy Grote* entschärft die Situation ein wenig: „Die Polizei wird jetzt nicht flächendeckend bei den Hamburgern und Hamburgerinnen klopfen, um herauszufinden, ob man sich in der Wohnung mit mehr als zehn Personen aufhält.“
Erhalte die Hamburger Polizei* jedoch einen Hinweis – etwa wegen Ruhestörung bei einer Feier – werde dem natürlich nachgegangen. Dann würden auch Corona-Bußgelder fällig! 24hamburg.de berichtete, dass die Stadt Hamburg bereits im September 2020 über eine Million Euro an Bußgeldern durch die Pandemie eingesackt hatte. Und: Innen - und Sportsenator Andy Grote kontrollierte am Freitag, 23. Oktober 2020, höchstpersönlich Kiez-Bars – und wurde Zeuge dreister Sperrstunden-Ignoranz!
Außerdem lässt das Coronavirus den Winterdom*dran glauben. Das beliebte Volksfest fällt leider aus – auch wenn Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) die Absage sehr bedauere: „Die Entscheidung ist allen Beteiligten äußerst schwergefallen.“
Update vom Freitag, 23. Oktober 2020, 11:59 Uhr: Hamburg – Auch vor dem Wochenende kommt Hamburg nicht zur Ruhe. Das Coronavirus-Sars-CoV-2 bestimmt den Alltag. Am Freitag, 23. Oktober 2020, meldete die Hansestadt 360 Coronavirus-Neuinfektionen. Die Inzidenzwert erreicht mit 75,1 einen neuen Rekordwert und bleibt deutlich über der kritischen Marke von fünfzig infizierten Personen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.
Das Problem mit dem grassierenden Coronavirus-Sars-CoV-2 ist nicht nur ein medizinisches. Ist eine Person infiziert, muss nachverfolgt werden, mit wem sie Kontakt hatte, um eine Verbreitung des Erregers zu verhindern. Bei den aktuellen Infektionszahlen – innerhalb der letzten sieben Tagen haben sich 1.427 Personen neu angesteckt – sind die Beamten damit jedoch überfordert. Die Bundeswehr muss aushelfen.
Insgesamt 66 Soldatinnen und Soldaten sind in der Hansestadt Hamburg im Einsatz und helfen bei der Kontaktnachverfolgung. Sie sitzen in allen sieben Gesundheitsämtern und telefonieren „ellenlange Kontaktpersonen-Listen“ ab, wie es Gudrun Rieger-Ndakorerwa, Leiterin des Fachamts Gesundheit Hamburg-Eimsbüttel, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) formuliert. Ihre Behörde hatte um Amtshilfe gebeten, weil die Mitarbeiter mit Arbeit nicht mehr nachkamen.
Weil die Zahl der Neuinfektionen immer weiter ansteigt und Hamburg zum Risikogebiet erklärt werden musste, berät der Hamburger Senat am Freitag, 23. Oktober 2020, über strengere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus-Sars-CoV-2.
Update vom Donnerstag, 22. Oktober 2020, 11:41 Uhr: Hamburg – Über vier Milliarden Euro an Krediten will die Hansestadt Hamburg in den kommenden zwei Jahren aufnehmen. Das Geld soll die weggebrochenen Steuereinnahmen durch die Coronavirus-Krise ausgleichen und gleichzeitig denen helfen, die durch die Pandemie wirtschaftliche Probleme bekommen haben. Ein großer Teil des Geldes – rund 900 Millionen Euro – fließt in das Wirtschaftsstabilisierungsprogramm (HWSP). Damit will Hamburg Investitionen bei Klimaschutz, Mobilitätswende, Digitalisierung und Forschung vorantreiben.
Am Mittwoch, 21. Oktober 2020, zurrte der Hamburger Senat ein Grundgerüst für den Haushalt der Hansestadt Hamburg für die kommenden zwei Jahre fest*. Ist der Entwurf durch die Bürgerschaft durch, beginnt Anfang des Jahres 2021 die „parlamentarischen Haushaltsberatung“. Wie krisensicher der Haushaltsplan ist, muss sich allerdings erst noch herausstellen. Über Hamburg bricht weiterhin die zweite Coronavirus-Welle zusammen. Am Donnerstag, 22. Oktober 2020, meldete die Hansestadt 276 Neuinfektionen. Damit bleibt der Inzidenzwert in Hamburg mit 64,6 weiter deutlich über der kritischen Marke von fünfzig. Es ist der höchste Wert in Hamburg seit Asubruch der Pandemie.
Der Inzidenzwert gibt an, wie viele Menschen sich innerhalb von sieben Tagen mit dem Coronavirus-Sars-CoV-2 infiziert haben. Steigt der Wert über fünfzig, gilt eine Stadt oder eine Gemeinde als Risikogebiet. In Summe haben sich in der Hansestadt in den vergangenen sieben Tagen 1.227 Menschen mit dem Coronavirus-Sars-CoV-2 angesteckt. Auch in den anderen Bundesländern im Norden ist das Infektionsgeschehen teilweise sehr hoch.
Update vom Mittwoch, 21. Oktober 2020, 12:00 Uhr: Hamburg – Das Coronavirus-Sars-CoV-2 wütet weiter in Hamburg. 201 Neuinfektionen meldete die Hansestadt am Mittwoch, 21. Oktober 2020. Damit haben sich in den vergangenen sieben Tagen 1.119 Personen neu mit dem Erreger infiziert. Der Inzidenzwert liegt damit bei 58.9. Der Winterdom 2020 steht vor dem Aus*. Auch Fans von Weihnachtsmärkten müssen zittern, obwohl die Veranstalter von Santa Pauli ihr Fest auf dem Spielbudenplatz an der Reeperbahn schon angekündigt haben*.
Erneut hohe Infektionszahlen torpedieren derzeit alle beschlossenen Lockerungen. Der Inzidenzwert vom Mittwoch, 21. Oktober 2020 – also die Zahl an Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner – lag mit 58,9 so hoch wie seit dem 31. März 2020 nicht mehr. Doch während damals der Höchststand erreicht war und die Zahl an Coronavirus-Infektionen zurückging, steigt die Kurve derzeit noch steil an.
So steil, dass der Winterdom 2020 nicht stattfinden wird können. Als „sehr, sehr gering“ schätze Hamburgs erster Bürgermeister Peter Tschentscher* (SPD) die Wahrscheinlichkeit ein, dass das Volksfest stattfinden können. Seit Freitag, 16. Oktober 2020, laufen die Aufbauarbeiten. Sollen die Verluste der Schausteller möglichst gering gehalten werden, müsste zeitnah eine Entscheidung fallen. Über eine mögliche Entschädigung werde diskutiert, wenn die Entscheidung getroffen wurde, berichtet das Abendblatt.
Auch die Weihnachtsmärkte könnten wegen der steigenden Zahl an Coronavirus-Infektionen noch verboten werden. Hier sind die Betreiber der Buden allerdings noch nicht mit dem Aufbau beschäftigt. Eine Entscheidung hätte noch zwei bis drei Wochen Zeit, so Hamburgs erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) im Abendblatt weiter.
Update vom Montag, 19. Oktober 2020, 13:26Uhr: Hamburg – Die Hansestadt Hamburg vermeldete am Montag, 19. Oktober 2020, insgesamt 93 Coronavirus-Neuinfektionen. Damit haben sich in den vergangenen sieben Tagen 961 Menschen in Hamburg mit dem Coronavirus-Sars-CoV-2 infiziert. Das lässt den Inzidenzwert auf 50,6 steigen. Das bedeutet, dass sich in der vergangenen Woche 50,6 Hamburger pro 100.000 Einwohner neu angesteckt haben. Hamburg ist damit ein Risikogebiet*.
Der Hamburger Senat muss damit über schärfere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus-Sars-CoV-2 beraten. Zuletzt wurde die Maskenpflicht an Hamburgs Schulen erweitert*. Am Montag, 19. Oktober 2020, gingen für Schülerinnen und Schüler die Herbstferien zu Ende. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) kündigte außerdem noch weitere Regeln an, sollte der Inzidenzwert über einen längeren Zeitraum hoch blieben. Konkrete Zahlen nannte er jedoch nicht.
Auch in den anderen Bundesländern im Norden bleibt die Zahl an Coronavirus-Neuinfektionen hoch. In Schleswig-Holstein musste sogar das Grand Hotel Seeschlösschen am Timmendorfer Strand geschlossen werden*, weil hundert Mitarbeiter in Quarantäne müssen.
Update vom Sonntag, 18. Oktober 2020, 14:00 Uhr: Hamburg – Als würde es Sperrstunde und Alkoholverbot nicht geben, veranstaltete der „Club 25“ an der Reeperbahn* eine illegale Party in seinem Keller. Rund neunzig Gäste tanzen ohne Mundschutz oder ausreichend Abstand. Aufgefallen war den Mitarbeitern des Bezirksamts Mitte die Feier in der Nacht auf Sonntag, 18. Oktober 2020, gegen 1:30 Uhr. Vor der Tür des Ladens standen ungewöhnlich viele Menschen.
Auf der Reeperbahn gilt seit Samstag, 17. Oktober 2020, eine Sperrstunde samt Alkoholverbot ab 23 Uhr. Während es auf der berühmten Partymeile in Hamburg ansonsten ruhig blieb, feierten die Gäste im „Club 25“ unbekümmert weiter, wie die Mopo berichtet. Dem Ladenbetreiber drohe jetzt ein Bußgeld von rund 5.000 Euro. Auch in München hatte die Polizei mit illegalen Feiern zu kämpfen*, wie tz.de berichtet.
Der laxe Umgang mit den Maßnahmen gegen das Coronavirus-Sars-CoV-2 hat zur Folge, dass in Hamburg die Zahl der Neuinfektionen aus dem Ruder läuft. Am Sonntag, 18. Oktober 2020, meldete die Stadt 162 neu infizierte Personen. Damit haben sich in den vergangenen sieben Tagen 945 Menschen in Hamburg mit dem Coronavirus-Sars-CoV-2 infiziert.
Der Inzidenzwert, also die Zahl der Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, steigt damit auf 49,8. Als kritischer Wert gilt fünfzig. Den dürfte die Hansestadt Hamburg am Montag, 19. Oktober 2020, erstmals seit dem 3. April 2020 wieder übersteigen. Auch in den anderen Bundesländern in Norddeutschland ist die Zahl der Neuinfizierten gleichbleibend hoch.
Update vom Samstag, 17. Oktober 2020, 12:30 Uhr: Hamburg – Die Zahl der Coronavirus-Infizierten in Hamburg steigt und steigt. Am Samstag, 17. Oktober 2020, meldet die Hansestadt Hamburg 131 Neuinfizierte mehr im Vergleich zum Vortag. Damit klettert der Wert der Neuinfektionen innerhalb der letzten sieben Tage auf 835 Personen. Das entspricht einem Inzidenzwert von 44 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. Bei einem Wert von fünfzig muss der Hamburger Senat über drastischere Beschränkungen wie Lockdown beraten.
Die Zahl der Neuinfektionen ist damit so hoch, wie seit dem 11. April 2020 nicht mehr. Also während der ersten Hochphase der Coronavirus-Pandemie. Damals verzichteten viele Arbeitgeber auf eine Anwesenheitspflicht der Angestellten im Büro. Restaurants, Clubs und Bars mussten geschlossen bleiben, Spielplätze hatten zu. Das Problem ist, dass damals der Wert bereits fiel. Aktuell steigen die Zahlen der Neuinfektionen aber rapide. Doch es gibt Hoffnung. Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf wird gerade ein Coronavirus-Impfstoff getestet*.
Den Ernst der Lage haben auch viele Hamburger verstanden. Am Freitagabend, 16. Oktober 2020, waren nur wenige Menschen auf den bekannten Partymeilen. Und das, obwohl Sperrstunde und Alkoholverbot erst am Samstag, 17. Oktober 2020, in Kraft treten. Die Polizei Hamburg* meldete, dass nur etwa rund 8.000 Besucher auf der Reeperbahn unterwegs waren. Selbst in Pandemiezeiten seien sonst rund 20.000 Personen dort anzutreffen, berichtet das Hamburger Abendblatt.
Auch in den anderen Bundesländern im Ländern im Norden zeichnet sich ein ähnlicher Trend ab. Die Zahl an Neuinfektionen steigt. Nicht nur Hamburg, auch Niedersachsen und Schleswig-Holstein müssen gegen steigende Zahlen kämpfen. Lediglich in Mecklenburg-Vorpommern ist die Coronavirus-Lage etwas entspannter. In Schleswig-Holstein droht wegen eines Ausbruchs im Grand Hotel Seeschlösschen am Timmendorfer Strand ein weiterer Anstieg*.
Update vom 16. Oktober 2020, 14:42 Uhr: Hamburg* – Aufgrund immer höheren Infektionszahlen verschärft Hamburg seine Coronavirus-Regeln. Nachdem die Sperrstunde bereits in anderen Bundesländern verhängt wurde, sie nun auch in der Hansestadt beschlossene Sache. Ab Samstag, 16. Oktober 2020, dürfen Gastronomen demnach jeweils zwischen 23 Uhr und 5 Uhr des Folgetags keine Gäste aufnehmen. Auch bleibt der Außerhausverkauf von alkoholischen Getränken in diesem Zeitraum verboten.
Zusätzlich zur Sperrstunde verhängt der Senat auch weitere Regeln für private Feiern. So dürfen innerhalb der eigenen Wohnung nur noch maximal 15 Personen an einer Feier teilnehmen. Zuvor waren es 25 Personen. Auch in Hamburgs Schulen verschärfen sich die Regeln. Berufsschüler und Oberstufenschülern müssen im Unterricht eine Maske tragen. Außerdem müssen die Klassenräume nach den Herbstferien alle 20 Minuten gelüftet werden.
Update vom Donnerstag, 15. Oktober 2020, 8:30 Uhr: Hamburg – Nach und nach werden neue deutsche Großtstädte als Risikogebiet erklärt. Zuletzt hatte die Schweiz die Hansestadt als eines eingestuft (mehr Infos unten). Mittlerweile sind es schon 35 deutsche Städte und Kreise, die einen Indizienwert von 50 Coronavirus-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten haben.
Wird dieser Wert erreicht, folgen Restriktionen für die Anwohner – wie etwa die irre Maskenpflicht an öffentlichen Plätzen in Hamburg* oder das Übernachtungsverbot in Hotels, das derzeit vor allem die Gastronomen an der Ostsee* hart trifft. Wie „t-online“ berichtet, sollen einige Großstädte – darunter Hamburg und Berlin – nun aber einen Weg gefunden haben, sich die Fallzahlen kleinzurechnen. Wie das?
Sie sollen einfach mit anderen Einwohnerzahlen rechnen als das Robert-Koch-Institut (RKI). Dieses ermittele die Bevölkerungszahlen nach dem Fortschreibungsprinzip, das vom Zensus 2011 ausgeht. Laut „t-online“ rechnen Hamburg und Co. stattdessen aber mit den gemeldeten Einwohnern. Diese Zahl falle in der Regel allerdings höher aus als die des Fortschreibungsprinzips. Amtlich seien die Zahlen der gemeldeten Einwohner jedoch nicht, weil sich oftmals zahlreiche Karteileichen darunter befinden.
Laut „t-online“ habe die Stadt Hamburg bereits Ende September 2020 die Zählweise ihrer Bürger umgestellt. „In vorherigen Berechnungen wurde von einer Einwohnerzahl von rund 1,8 Millionen Hamburgerinnen und Hamburgern ausgegangen, wodurch der Grenzwert bei 900 statt 950 Fällen lag“, heißt es auf der Homepage der Stadt Hamburg. Nun werde mit 1,9 Millionen Einwohnern gerechnet. Damit käme Hamburg auf einen höheren Grenzwert. Auch in Bremen* sei es zu einer Kleinrechnung der Fallzahlen gekommen, wie „t-online“ berichtet.
Update vom Mittwoch, 14. Oktober 2020, 9 Uhr: Hamburg – Die Zahlen der Neuinfektionen in Hamburg steigen. Bei 20 aktuellen Fällen konnte nun der Infektionsort bestimmt werden – und der lag nicht in der Hansestadt. Bei den meisten lag er sogar außerhalb Deutschlands. Corona-Patienten steckten sich vorrangig im Urlaub an – etwa in Dänemark, Griechenland, im Iran, Italien, Kroatien, Polen, Spanien, Tunesien, der Türkei oder in der Ukraine.
Der Hamburger Senat wies deswegen nochmal daraufhin, dass nach einer Reiserückkehr die Pflicht eines Coronavirus-Tests bestehe. Bis das Ergebnis vorliege, müsse strengste häusliche Quarantäne eingehalten werden. Zudem seien Reisende angehalten, sich beim Gesundheitsamt zu melden. Dies geht übrigens ganz einfach online. Coronavirus-Testergebnisse können im Serviceportal der Stadt Hamburg hochgeladen werden.
Mecklenburg-Vorpommern hat seit Ende März 2020 einen Höchststand bei den Coronavirus-Fallzahlen erreicht. Am Dienstag, 13. Oktober 2020, werden 56 neue Fälle gemeldet. Das teilt das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock mit. Die höchsten Infektionszahlen lagen zuvor bei 48 und wurden zuletzt am 5. Oktober 2020 registriert. Seit Ende März war es nicht mehr zu einem solch rapiden Anstieg gekommen.
Update vom 11. Oktober 2020, 19:33 Uhr: Hamburg – Am Sonntag, 11. Oktober 2020 wurden in Hamburg 52 neue Coronavirus-Fälle gemeldet. Doch es gibt einen Haken: Nach Angaben der Sozialbehörde seien in dieser Zahl mindestens 20 Neuinfektionen nicht berücksichtigt. Der Grund sei ein technischer Fehler. Die korrigierte Zahl würde am Montag, 12. Oktober 2020 nachgetragen werden. Eine verschärfte Maskenpflicht gilt in Hamburg trotzdem*.
Auch der Inzidenzwert in Hamburg bleibt weiterhin hoch: Mit 38,1 liegt er über dem Richtwert. Seit Ausbruch der Pandemie haben sich insgesamt 8.963 Personen mit Covid-19 infiziert. Nach einer Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) könnten ungefähr 7.100 als genesen bezeichnet werden.
Update vom 10. Oktober 2020, 14:24 Uhr: Ab Montag, 12. Oktober 2020, gelten in Hamburg strengere Maßnahmen hinsichtlich der Maskenpflicht*. So kündigte Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) auf einer Pressekonferenz im Rathaus an, dass sich das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung künftig auf weitere Orte und Plätze innerhalb der Hansestadt ausweiten wird.
Demnach greift die Maskenpflicht ab Montag in allen öffentlichen Gebäuden Hamburgs, sowie bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen und auf Demonstrationen. Auch in bestimmten Straßen und auf ausgewählten Plätzen, wo häufig viele Menschen unterwegs sind, wird die Maskenpflicht greifen. Eine spezielle Karte im Internet soll diese Gebiete kenntlich machen, gab Senatssprecher Marcel Schweitzer bekannt.
Insgesamt wird sich die Maskenpflicht unter freiem Himmel allerdings nur auf festgelegte Zeiten und Orte beschränken. Nach NDR-Informationen sollen die neuen Maßnahmen zum Beispiel freitags und samstags auf der Großen Freiheit gelten, jeweils von 18 bis 4 Uhr. Auch der Alma-Wartenberg-Platz, das Schulterblatt und der Mühlenkamp werden an den Wochenenden betroffen sein. Verstöße gegen die Maskenpflicht im Freien sollen mit einem Bußgeld bestraft werden.
Erstmeldung vom 10. Oktober 2020, 9:11 Uhr: Die Corona-Infektionszahlen steigen in Hamburg. Allein am Donnerstag, 8. Oktober 2020, werden 125 neue Fälle gemeldet. Am Freitag, 9. Oktober 2020, steigt der Wert auf 145 Infektionen. Die Schweizer Gesundheitsbehörde setzt die Hansestadt jetzt auf die rote Liste. Wer aus Hamburg oder Berlin einreisen will, muss für zehn Tage in Quarantäne! Hamburg gilt in der Schweiz offiziell als Risikogebiet. Die entsprechenden Regelungen treten am Montag, 12. Oktober 2020, in Kraft. Selbst ein negativer Coronavirus-Test entbindet Hamburger und Berliner in der Schweiz nicht von der Quarantänepflicht.
Und wer sich nicht an die Regeln der Schweizer hält, muss mit einem dicken Bußgeld rechnen. Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR*) berichtet, werden Verstöße gegen die Corona-Regeln mit einem dicken Bußgeld von 10.000 Franken (9.300 Euro) geahndet. Während die Schweiz in Deutschland nur Hamburg und Berlin als Risikogebiet einstuft, landen aus Frankreich 18 Regionen auf der roten Liste, aus Italien vier und aus Österreich fünf. Neben diesen ordnet die Schweiz diverse Länder komplett als Risikogebiet ein, wie die Schweizer Gesundheitsbehörde auf ihrer Website auflistet.
Für Hamburg haben die erhöhten Corona-Fallzahlen möglicherweise schon bald Konsequenzen. Sollte der Indizienwert in Hamburg drei Tage in Folge über 35 liegen, plant Bürgermeister Peter Tschentscher* in Absprache mit dem Senat, die Maßnahmen zu verschärfen. Heißt im Klartext: Ab Montag, 12. Oktober 2020, würde dann Maskenpflicht in Gastronomie und Einzelhandel auch für das Personal gelten. Gesichtsvisiere seien dann laut Pressemitteilung des Bürgermeisters nicht mehr ausreichend.
Tschentscher: „Darüber hinaus werden wir die Einhaltung der Regeln, insbesondere in der Gastronomie, noch stärker kontrollieren. Sollte das Corona-Niveau nicht deutlich sinken, gilt ab Montag, 12. Oktober 2020, Maskenpflicht bei allen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen und in Gebäuden mit Publikumsverkehr sowie an öffentlichen Plätzen, an denen es zu größeren Ansammlungen und Enge komme.
Laut Gesundheitsbehörde solle dann auch insbesondere da dann eine Maskenpflicht herrschen, wo es vermehrt zu Coronavirus-Verstößen gekommen war – wie etwa auf der Reeperbahn und auf der Schanze. 24hamburg.de berichtet auch über den heftigen Corona-Ausbruch in der Szene-Bar „Katze“ im Schanzenviertel. *24hamburg.de und tz.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerkes.