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Zeitumstellung auf Sommerzeit 2019: Wann wird die Uhr umgestellt?

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Die erste Zeitumstellung 2019 auf Sommerzeit steht bevor.
Die erste Zeitumstellung 2019 auf Sommerzeit steht bevor. © picture alliance / dpa / Martin Schutt

Zeitumstellung 2019: Wann wird die Uhr auf Sommerzeit umgestellt? Wird sie vor- oder zurückgestellt? Alle Informationen zur Zeitumstellung finden Sie hier.

Zeitumstellung 2019 auf Sommerzeit: Wann werden die Uhren wieder umgestellt?

Die wichtigsten Fakten zur ersten Zeitumstellung 2019 auf Sommerzeit im Überblick:

In der Nacht zum Sonntag, 31. März 2019, werden die Uhren bei der Zeitumstellung auf Sommerzeit eine Stunde vorgestellt.
In der Nacht zum Sonntag, 31. März 2019, werden die Uhren bei der Zeitumstellung auf Sommerzeit eine Stunde vorgestellt. © dpa Infografik

Update vom 20. März 2020: Viele hatten sich die Abschaffung der Prozedur gewünscht, doch die Uhren werden auch in diesem Jahr wieder umgestellt. Wir erklären das Wichtigste zur Zeitumstellung auf Sommerzeit 2020.

Gibt es die Zeitumstellung auf Sommerzeit nur in Deutschland?

Wer profitiert in Deutschland von der Zeitumstellung auf Sommerzeit?

Für Langschläfer ist die Umstellung auf Sommerzeit immer ein Graus. Da diese immer in der Nacht auf Sonntag erfolgt, können sie aber am ersten Tag der Umstellung noch ausschlafen. Dennoch brauchen viele Menschen immer ein paar Tage, bis ihr Bio-Rhythmus sich auf die Sommerzeit eingestellt hat.

Für Sportler und Menschen, die gerne im Freien aktiv sind, ist die Sommerzeit hingegen eine gute Nachricht. Sie bekommen eine Stunde mehr Tageslicht geschenkt.

In der Früh bleibt es dafür eine Stunde länger dunkel. Allerdings verschiebt sich der Sonnenaufgang in den Sommermonaten ohnehin nach vorne. Somit wecken uns die Sonnenstrahlen während der Sommerzeit immer früh.

Video: Achtung: Zeitumstellung 2019 in Deutschland auf Sommerzeit

Zeitumstellung 2019 in Deutschland: Muss ich meine Uhr selbst auf Sommerzeit stellen?

Kommt darauf an, welche Uhr sie wo im Haushalt nutzen. Wer eine Funkuhr auf dem Nachttisch oder sonst wo hat, muss sich nach der Zeitumstellung am Wochenende um gar nichts kümmern. Funkuhren und Fernseher stellen sich automatisch auf die Sommerzeit um. Wissenschaftler der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig übermitteln ein entsprechendes Signal.

Die Bundesanstalt sorgt dafür, dass sich auch die Uhren bei Bahn, Polizei und Feuerwehr auf die Millionstel Sekunde genau anpassen. Entsprechende Zeitsignale gehen am Sonntag zudem an die Steuertechnik von Kraft- und Umspannwerken, Anlagen der Flugsicherung und rund 50.000 Verkehrsampeln.

Nervig ist die Zeitumstellung allerdings für alle, die keine Funkuhr haben.

Erfolgt die Zeitumstellung 2019 auf meinem Handy automatisch?

Bei Smartphones - egal ob iPhone, Android-Gerät oder Windows Phone - ist die Umstellung von Winterzeit auf Sommerzeit automatisiert. Wichtig: Damit die Zeitumstellung automatisch erfolgt, muss man die entsprechende Funktion im Smartphone aktivieren. 

Trotz aller Funksignale kommt es bei der Zeitumstellung immer wieder zu Pannen - wenn man sich halt noch auf Uhren verlässt, die von Hand umgestellt werden. So verschlief CSU-Chef Horst Seehofer 2014 eine für acht Uhr angesetzte Telefonkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel. Er hatte vergessen, seinen Wecker auf Sommerzeit umzustellen. Erst als sein Handy nicht aufhörte zu klingeln, wurde ihm nach eigenen Angaben klar: die Zeitumstellung!

Zeitumstellung 2019 in Deutschland auf Sommerzeit: Welche Eselsbrücken und Sprüche gibt es?

Für die Zeitumstellung gibt es einige Eselsbrücken, mit denen man sich merkt, ob die Uhr vor- oder zurückgestellt wird.

Alle gängigen Eselsbrücken zur Zeitumstellung auf die Sommerzeit haben wir bereits zusammengefasst.

Video: Wann wird die Zeitumstellung durch die EU abgeschafft?

Zeitumstellung 2019 in Deutschland: Wann kommt die Abschaffung durch die EU?

Das war nun doch zu Hoppla hopp: Die schon für 2019 angekündigte Abschaffung des Wechsels zwischen Sommer- und Winterzeit lässt sich in der Europäischen Union so schnell nicht umsetzen.

Der zuständige Verkehrsausschuss im Europaparlament in Brüssel stimmte am 4. März für die Abschaffung im Jahr 2021. 23 Abgeordnete stimmten dafür, 11 dagegen, Enthaltungen gab es nicht.

In den kommenden Wochen soll das Parlamentsplenum abstimmen. Anschließend müssten noch die EU-Staaten zustimmen, bevor die halbjährliche Zeitumstellung abgeschafft werden könnte. Im Kreis der EU-Verkehrsminister gibt es noch offene Fragen. Zuletzt hieß es hier ebenfalls, das halbjährliche Drehen an der Uhr könne 2021 abgeschafft werden. Das nächste Treffen der Verkehrsminister ist für Juni geplant.

Ein Arzt aus Bremen warnt übrigens vor einer dauerhaften Sommerzeit, wie nordbuzz.de* berichtet. Diese könnte das ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen haben.

Europaparlament will Zeitumstellung 2021 beenden

Die EU-Kommission hatte ursprünglich vorgeschlagen, die Umstellung schon 2019 abzuschaffen. Dafür gab es jedoch keine Mehrheit. Generell sollen die Mitgliedstaaten künftig selbst entscheiden, ob sie dauerhaft die Sommer- oder die Winterzeit anwenden wollen.

„Wir brauchen eine langfristige Strategie und einen EU-weit harmonisierten Ansatz der Mitgliedstaaten, denn der Binnenmarkt und der Verkehrssektor brauchen etwas Zeit, um sich auf die Änderung einzustellen“, sagte der SPD-Abgeordnete Ismail Ertug.

„Ich bin zuversichtlich, dass das Europäische Parlament in Kürze für die Abschaffung der Zeitumstellung stimmen wird“, sagte der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber. Eine rasche Änderung stehe und falle jedoch mit dem Engagement und Koordinierungsvermögen der einzelnen Regierungen.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte Mitte September vorgeschlagen, 2019 die Uhr zum letzten Mal umzustellen. Hintergrund war eine Online-Umfrage: Mehr als 80 Prozent der 4,6 Millionen Teilnehmer plädierten für ein Ende der Zeitumstellung, darunter allein 3 Millionen aus Deutschland.

Normal- oder Sommerzeit? (04.03.2019)
Normal- oder Sommerzeit? (04.03.2019) © picture-alliance/ dpa-infografik / dpa-infografik

Nur: Die Pläne könnten eben auch große Nachteile bringen - das machten die Minister mehrerer EU-Länder bei den Beratungen in Brüssel deutlich. So hat Portugal die dort 1916 eingeführte Zeitumstellung im Laufe der Jahrzehnte bereits mehrfach abgeschafft - und dies immer wieder rückgängig gemacht. Die Menschen hätten sich nicht wohl damit gefühlt, sagte Minister Pedro Marques. „Das jetzige System funktioniert und es bleibt das passendste, zumindest für mein Land.“

Auf EU-Ebene wird nur entschieden, ob es den Wechsel zwischen Winter- und Sommerzeit noch geben soll. Welche Zeit in den einzelnen Ländern gilt, ist nationale Angelegenheit. Die EU-Staaten sollen wählen können, ob sie dauerhaft Winter- oder Sommerzeit haben wollen. Probleme macht nun die Koordinierung zwischen den Ländern.

„Es wäre unsinnig, wenn Deutschland oder Ungarn und Italien und Österreich unterschiedliche Zeitsysteme hätten“, sagte der österreichische Minister Hofer. Vielmehr müssten sich Nachbarstaaten auf ein Modell einigen. „Welches Modell das sein wird, Sommerzeit oder Winterzeit, das werden die Gespräche in den nächsten Monaten zeigen.“

Derzeit gibt es in Mitteleuropa eine große Zeitzone von Polen bis Spanien, zu der Deutschland und 16 weitere EU-Länder gehören. Sie soll zugunsten von Reisenden und Handel möglichst erhalten bleiben. Doch käme für alle 17 Staaten die dauerhafte Sommerzeit, hieße das für Spanien im Winter Dunkelheit bis kurz vor 10.00 Uhr. Einigen sich alle auf Winterzeit, würde es in Warschau im Sommer schon um 03.00 Uhr hell. Die Zeitumstellung zweimal im Jahr dämpft die Extreme.

Mehrere EU-Minister forderten in Brüssel, zunächst die Folgen und möglichen Risiken gründlich zu prüfen. Am Ende plädierten fast alle dafür, jetzt nichts zu überstürzen. Für Deutschland sagte Verkehrsstaatssekretär Guido Beerman zwar, man wolle die Entscheidung nicht auf die lange Bank schieben. Doch sei die „Vermeidung eines Flickenteppichs für uns von zentraler Bedeutung“. Eine endgültige Festlegung auf Sommer- oder Winterzeit wolle auch Deutschland erst im Laufe der Beratungen treffen. 

Zeitumstellung 2019 auf Sommerzeit: Warum wurden die Uhren überhaupt vorgestellt?

Eingeführt wurde die Sommerzeit, um Energie zu sparen. Die Zeitumstellung basierte auf dieser Theorie: Im Sommer wird es früher hell. Dann kann man früher aufstehen und den hellen Tag besser ausnutzen. Damit wird Beleuchtungsenergie gespart. Mittlerweile ist allerdings erwiesen, dass es sich bei dieser Theorie um Wunschdenken handelt (hierzu gleich mehr).

Bis 1977 war die Winterzeit - also die Normalzeit - noch die einzige Zeit in Europa. Dann setzte sich in der Europäischen Gemeinschaft, dem Vorläufer der heutigen EU, die Theorie des Energiesparens durch die Sommerzeit durch. Dazu trug vor allem die Ölkrise des Jahres 1973 bei, die vielen Menschen die Begrenztheit der Energieressourcen vor Augen führte. 

Am 22. Juni 1978 verabschiedete der Bundestag das „Zeitgesetz zur Einführung der Sommerzeit“. Damals koordinierte sich die Bundesregierung mit der DDR-Führung, um unterschiedliche Zeitzonen innerhalb Deutschlands zu vermeiden. Im Jahr 1980 führten die Bundesrepublik und die DDR die Zeitumstellung dann dauerhaft ein.

Sommerzeit 2019: Die Zeitumstellung den Stromverbrauch in Deutschland nicht wirklich

Längst hat sich die Theorie des Energiesparens durch die Sommerzeit als haltlos erwiesen. Wie das Umweltbundesamt betont, knipsen wir zwar im Sommer abends seltener das Licht an. Dafür wird im Frühjahr und Herbst in den Morgenstunden mehr geheizt. Unterm Strich bringt die Sommerzeit also keine Ersparnis. In einer Stellungnahme hält das Umweltbundesamt fest: „Durch das Vor- und Zurückstellen der Uhren sparen wir keine Energie.“

Dass die Beleuchtung für die Stromkosten eines Haushalts lediglich eine kleine Rolle spielt, hebt der Energiekonzern E.ON hervor. "Licht hat nur einen geringen Anteil am Stromverbrauch - durchschnittlich rund neun Prozent", erklärt Uwe Kolks, Geschäftsführer der E.ON Energie Deutschland. "Den Löwenanteil machen Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Waschmaschine oder Backofen aus - und zwar ganz unabhängig von der Zeitumstellung."

Kritik an der Zeitumstellung kommt auch vom Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft. In einer Pressemitteilung heißt es: „Die deutsche Energiewirtschaft kann seit Jahren keine Sparwirkung durch den Dreh am Zeiger erkennen.“

Zeitumstellung 2019: Diese Probleme kann uns die Sommerzeit bereiten

Auch nach der Zeitumstellung werden wieder viele Menschen über die Auswirkungen der geklauten Stunde Schlaf klagen. Warum die Zeitumstellung einigen Menschen zu schaffen macht, erklärt der renommierte Psychologe und Schlafforscher Professor Jürgen Zulley von der Universität Regensburg im Interview mit dem Radiosender Bayern 2. „Es ist ja so, dass unser Schlafen und Wachen von inneren Uhren gesteuert werden, die sich nach unserem Tageslicht ändern. Und da ändert sich bei der Zeitumstellung ja nur wenig. Und insofern tun unsere inneren Uhren so, als ob wir im alten Normalzeit-Rhythmus leben. Und wir stehen sozusagen für unseren Körper auch in den folgenden Tagen und Wochen noch eine Stunde zu früh auf. Dann sind die Hormone oder andere Funktionen des Körpers noch nicht hoch geregelt. Sie befinden sich eigentlich noch im Schlaf. Und trotzdem muss man früher aufstehen und zur Arbeit gehen.“

Wie eine im März 2017 veröffentlichte Forsa-Untersuchung für die Krankenkasse DAK-Gesundheit belegt, gaben 27 Prozent der Befragten an, gesundheitlich unter der Zeitumstellung auf Sommerzeit zu leiden. Die häufigsten Beschwerden: Müdigkeit, Angeschlagenheit und Schlafstörungen. Rund drei Millionen Menschen nehmen nach einer DAK-Hochrechnung sogar Schlafmittel, um besser mit dem Zeitverlust durch die Zeitumstellung klarzukommen.

Auch Tiere leiden unter der Zeitumstellung auf die Sommerzeit: Die Fütterungszeiten sind einem Rhythmus angepasst und können nicht einfach um eine Stunde verschoben werden, klagen Landwirte. Auch Milchkühe müssen sich auf neue Melkzeiten erst einstellen und geben zunächst weniger Milch.

Zudem bringt die Zeitumstellung nachweislich Verkehrsgefahren mit sich. Einige Studien kamen zu dem Ergebnis, dass es am Montagmorgen nach der Umstellung auf die Sommerzeit mehr Unfälle als an anderen Montagen gibt. 

Nach der Zeitumstellung auf Sommerzeit steigt laut ADAC auch die Gefahr für Wildunfälle. Denn: „Die Zeitumstellung hat auf Rehe und Wildschweine keinerlei Wirkung. Sie sind wie gewohnt in der Morgendämmerung unterwegs.“ Die Dämmerung falle zu Beginn der Sommerzeit genau mit dem Berufsverkehr zusammen. „Der ADAC rät daher in dieser Zeit besonders vorausschauend und mit genügend Abstand zu fahren.“ 

Aus der Landwirtschaft ist bekannt, dass Kühe bis zu zwei Wochen benötigen, um sich auf die neuen Melkzeiten umzustellen – deshalb haben sich einige Allgäuer Bauern Jahrzehnte später einfach geweigert, eine neuerliche Umstellung mitzumachen.

Zeitumstellung 2019 in Deutschland: Sind der Termin für die Umstellung auf Sommerzeit und der Frühlingsanfang identisch?

Nein, es sind verschiedene Termine. Wie auch schon im Vorjahr ist 2019 die Zeitumstellung nach dem Frühlingsanfang. Für den Frühlingsbeginn gibt es sogar drei verschiedene Termine: Den astronomischen oder kalendarischen, Frühlingsanfang (20. März), den meteorologischen Frühlingsanfang (1. März) und den phänologischen Frühlingsanfang (der an kein bestimmtes Datum gebunden ist). 

Wann endet die Sommerzeit 2019 in Deutschland?

Genau wie für die Zeitumstellung auf Sommerzeit im Frühjahr gibt es auch für die Umstellung auf Winterzeit im Herbst ein festes Datum. Die Sommerzeit endet immer am letzten Sonntag im Oktober um 3 Uhr in der Früh. Dann werden die Uhren auf 2 Uhr zurückgestellt und die Winterzeit beginnt. Langschläfer dürfen sich schon auf den Sonntag, 27. Oktober 2019 freuen. Dann bekommen sie mit der Umstellung auf die Winterzeit wieder eine Stunde Schlaf geschenkt.

EU-Abstimmung zur Sommerzeit

Juncker: EU-Kommission wird Zeitumstellung abschaffen

Aus für Zeitumstellung doch noch 2019?

Wetter-Experte schlägt Alarm - Wie wird der Sommer 2019?

fro/pak/Video:snackTV

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