Tatsächlich bescheinigen Studien wie Pisa oder der Bildungsmonitor Bayern in regelmäßigen Abständen eines der besten Bildungssysteme in Deutschland, auch wenn es zuletzt für den Spitzenplatz nicht mehr reichte. Laut Bildungsmonitor 2019 lag Bayern im Vergleich der Bundesländer auf Platz zwei hinter Sachsen. Allerdings kritisierten die Autoren der Studie zu wenig Fördermöglichkeiten und viel zu wenig Ganztagsbetreuung.
Kritik an der Entscheidung kommt vom Verband Bildung und Erziehung. «Sich einzubringen, statt auszusteigen, wäre die richtige Haltung», sagte der Verbandsvorsitzende Udo Beckmann. «Mia san mia hilft niemandem.» Eine Verständigung zwischen den Ländern über gemeinsame Rahmenbedingungen sei essenziell, finde in der Kultusministerkonferenz (KMK) aber nur rudimentär statt.
Auch die FDP kritisierte den Alleingang. Söder torpediere die Bemühungen, «die Kleinstaaterei im deutschen Bildungswesen endlich zu überwinden», sagte die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Katja Suding. «Er muss begreifen, dass Bayern nicht mit den anderen Bundesländern im Wettbewerb steht, sondern ganz Deutschland mit Nordamerika und Ostasien.»