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Autismus durch Impfungen? Studie klärt endlich, was die Entwicklungsstörung auslöst

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Nicht jeder Betroffene arrangiert sich so gut mit der Diagnose "Autismus-Spektrum-Störung" wie diese Demo-Teilnehmerin. Forscher ergründen, wie die Entwicklungsstörung entsteht.
Nicht jeder Betroffene arrangiert sich so gut mit der Diagnose "Autismus-Spektrum-Störung" wie diese Demo-Teilnehmerin. Forscher ergründen, wie die Entwicklungsstörung entsteht. © picture alliance/dpa/Christoph Soeder

Aktuelle Veröffentlichungen wollen nun anhand von Studien mit rund zwei Millionen Kindern den Auslöser von Autismus erforscht haben.

Dänische und kalifornische Forscher sind sich sicher: Eine Studie mit mehr als 650.000 Kindern ergab keinerlei Zusammenhang zwischen Impfungen und der Entstehung von Autismus. Doch was begünstigt die Entstehung einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS), die die Entwicklung der sozialen Interaktion und der Kommunikation stört? Eine weitere Studie - die größte ihrer Art - will darauf eine Antwort gefunden haben.

Dieser Faktor bestimmt wesentlich, ob ein Mensch Autismus entwickelt

Ein internationales Forscherteam hatte die Daten von zwei Millionen Kindern ausgewertet und kam zu einer eindeutigen Erkenntnis: 81 Prozent des ASS-Risikos hängt mit der genetischen Veranlagung zusammen.

Ihre Studie, die sie im Fachblatt "Jama Psychiatry" veröffentlicht haben, gab auch Aufschluss über weitere Risikofaktoren - die jedoch längst nicht so viel Einfluss hatten wie die Gene. So würden Umweltfaktoren, die in der Regel schlecht beeinflusst werden können, um die 20 Prozent des Autismus-Risikos ausmachen. Die Forscher gehen davon aus, dass in den meisten Fällen allerdings eine Kombination aus mehreren Faktoren zur Autismus-Spektrum-Störung führt.

"Obwohl Familien oft am meisten über Umweltrisikofaktoren im Zusammenhang mit Autismus besorgt sind, ist die Realität, dass genetische Faktoren insgesamt eine viel größere Rolle spielen" resümieren die Studienleiter. Das Gewicht der Mutter, eine Kaiserschnitt-Geburt oder Stoffwechselstörungen haben der Studie zufolge dagegen keinen oder sehr wenig Einfluss auf die Entstehung von Autismus.

Lesen Sie auch: Autismus durch MMR-Impfung? Studie kommt zu klarem Ergebnis.

Größtenteils genetisch bedingt: 22.000 Kinder entwickelten Autismus

Für ihre Erkenntnisse analysierten die Wissenschaftler die Krankenakten von über zwei Millionen Kindern aus Dänemark, Finnland, Schweden, Israel und Westaustralien, die zwischen 1998 und 2011 geboren worden sind. 22.000 davon hatten bis zu ihrem 16ten Lebensjahr Autismus entwickelt. Die neueste Studie liefert den bisher stärksten Beweis dafür, dass dafür genetische Ursachen maßgeblich sind. Die Studie von annals.org finden Sie hier.

Video: Weibliche Gene schützen stärker vor Autismus

Weiterlesen: Asperger-Syndrom: Daran erkennen Sie die Entwicklungsstörung.

jg

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