Zwar wisse man noch nicht, ab welcher Menge das Ungeborene einen Schaden davonträgt, aber ein Glas Wein pro Tag hält Spohr bereits für sehr bedenklich. Außerdem seien Jugendliche mit FASD negativ aufgefallen – sie sollen im Vergleich zu Gleichaltrigen häufiger aggressiv und depressiv sein, so Spohr. Das Pikante daran: Jährlich werden angeblich 3.000 bis 4.000 Kinder mit Alkoholschädigungen geboren. Daher gilt für werdende Mütter: am besten während der Schwangerschaft gar keinen Alkohol anrühren.
Dass einen schmerzliche oder schlechte Erfahrungen in der Kindheit nachhaltig prägen, dürfte kein Geheimnis mehr sein. Dass traumatische Erlebnisse somit auch Depressionen begünstigen, wohl auch nicht. "Als traumatisierend werden im Allgemeinen belastende Ereignisse wie schwere Unfälle, Erkrankungen und Naturkatastrophen, aber auch Erfahrungen erheblicher psychischer, körperlicher und sexueller Gewalt sowie schwere Verlust- und Vernachlässigungserfahrungen bezeichnet", heißt es dazu auf der Website der Deutschen Traumastiftung. "Sie können tiefe Wunden in der Seele hinterlassen, die einen Menschen ein Leben lang beeinträchtigen." Weitere Traumata können sein:
Wenn ein Kind diese traumatischen Situationen nicht richtig verarbeiten kann, kommt es erst zu einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Falls sie nicht behandelt wird, kann dies schließlich zu einer chronischen Depression führen.
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Ein Kind sollte Geborgenheit und Zuneigung von den Eltern erfahren, ansonsten fühlt es sich wertlos und ungeliebt. Zwar ist es wichtig, dass es lernt, auf eigenen Füßen zu stehen, aber dennoch sollten Eltern dem Kind stets Sicherheit vermitteln, dass sie für es da sind. Nur so kann es später genug Selbstvertrauen entwickeln und dem Leben und all seinen Widerständen trotzen.
Wenn aber auf die Bedürfnisse des Nachwuchses nicht genug eingegangen wird oder es das Gefühl hat, sich nicht auf die Eltern verlassen zu können, führt das oft zu einer Bindungsstörung. Letztere kann sich mit der Zeit ebenfalls zu einer handfesten Depression ausweiten, wenn es sich unsicher fühlt und so in die weite Welt hinaustritt.
Viele Mediziner vermuten schon seit längerem, dass eine familiäre Veranlagung ebenfalls Depressionen auslösen kann. So soll das Risiko für ein Kind um drei bis sechsmal größer sein, wenn eines der beiden Elternteile depressiv ist. "Wenn beide Elternteile depressiv sind, dann hat das Kind eine 70 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, auch an einer Depression zu erkranken", meint auch Alexandra Winzinger, Kinder- und Jugendpsychotherapeutin gegenüber der Huffington Post. "Ich persönlich würde sogar sagen, dass die Zahl noch höher liegt."
Zudem würde dieser Effekt noch verstärkt, da depressive Eltern kaum eine sichere Bindung zu ihrem Kind eingehen können. Dadurch fühle sich das Kind wieder auf sich allein gestellt und einsam. Nur "wenn das depressive Elternteil einsichtig ist und sich helfen lässt, sieht das Kind, dass die Eltern versuchen, mit der Krankheit umzugehen", sagt sie. Außerdem sei es enorm wichtig, dass das Kind andere, enge Bezugspersonen hat, die nicht depressiv sind.
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Doch nicht nur Vernachlässigung, auch ein überfürsorgliches Verhalten der Eltern kann die Sprösslinge überfordern. So fanden Forscher der Bringham Young University heraus, dass diese Kinder weniger empathisch und engagiert sind sowie mit Bindungsstörungen zu kämpfen haben.
Außerdem fühlen sie sich unter Druck gesetzt, was sie mit übermäßigem Alkohol- oder Drogenkonsum zu kompensieren versuchen. "Die überfürsorglichen, sogenannten Helikopter-Eltern, nehmen ihre Kinder in Schutz, wollen nicht, dass sie scheitern", sagt Nora Volmer-Berthele, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie. Dieses Verhalten schade ihnen enorm. "Und das Gefühl 'ich bekomme es selbst nicht hin' kann ein früheres Auslösen der persönlichen Krankheitsphase möglicherweise begünstigen."
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