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Jens Büchner starb an Lungenkrebs: Darum erkranken auch so viele Nichtraucher

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Wer oft mit Freunden zusammen ist, die viel rauchen, raucht passiv mit - und setzt sich der Krebsgefahr aus.
Wer oft mit Freunden zusammen ist, die viel rauchen, raucht passiv mit - und setzt sich der Krebsgefahr aus. © Pixabay

US-Forscher haben nun herausgefunden, dass auch immer mehr Nichtraucher an Lungenkrebs erkranken. Ihre Vermutung, wieso das so ist, ist schockierend.

Update vom 19.11.2018: Wie jetzt öffentlich wurde, starb Jens Büchner an Lungenkrebs. Der Star aus "Goodbye Deutschland" und dem Dschungelcamp ist vielen auch als "Malle-Jens" bekannt. Der Entertainer war zwar Raucher, doch auch Nichtraucher kann es treffen.

Wer Lungenkrebs hat, muss sich oft die Begründung anhören, dass er selbst daran schuld sei, da er in seinem Leben einfach zu viel geraucht habe. Und tatsächlich ist das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, besonders hoch, wenn man sich oft und regelmäßig eine Zigarette gönnt.

Lungenkrebs: Rauchen ist noch immer Hauptursache

Starkes Rauchen gilt heutzutage schließlich noch immer als Hauptursache bei Krebserkrankungen. Etwa 19.000 Frauen und mehr als 35.000 Männer sollen jedes Jahr neu daran erkranken. Schon wenige Zigaretten am Tag sollen sogar das Leben verkürzen.

Doch US-Wissenschaftler um Lorraine Pelosof von der Universität in Dallas haben in einer Studie gezeigt, dass auch immer mehr Nichtraucher vor Lungenkrebs nicht gefeit sind.

Nichtraucheranteil an Lungenkrebserkrankungen dramatisch gestiegen

Dazu haben sie 13 Jahre lang die Daten von 12.000 Patienten mit Lungenkrebs ausgewertet. Mit dem schockierenden Ergebnis: Der Nichtraucher-Anteil der Lungenkrebserkrankungen ist von etwa zehn auf 22 Prozent bei den weiblichen Patienten gestiegen. Bei den Männern hingegen fiel er auf neun Prozent.

Doch wie kann das sein? Die Erkrankten hatten doch schließlich teilweise sogar angegeben, dass sie noch nie in ihrem Leben einen Glimmstängel in der Hand hatten.

Lungenkrebs bei Nichtrauchern: Das steckt dahinter

Die Erklärung der Forscher scheint allerdings einleuchtend: Da immer weniger Menschen rauchen, würde damit logischerweise auch der Anteil der Nichtraucher an Lungenkrebserkrankungen wachsen. Folglich wäre Tabak nicht mehr alleine der Übeltäter bei Lungentumoren.

Den Wissenschaftlern zufolge können nämlich auch zusätzliche Umweltbedingungen zu einer Lungenkrebserkrankung beitragen. Dazu zählen:

Erhebung: Ihre Meinung ist gefragt

Weitere Gründe für Lungenkrebs: Passivrauchen, giftige Stoffe und seltene Gen-Variante

Durch das Passivrauchen allein kann bereits das Lungenkrebsrisiko dramatisch ansteigen. Wie die Untersuchung aus Dallas zeigt, leiden besonders viele Frauen darunter. Schließlich sollen es lange Zeit mehr die Männer gewesen sein, die geraucht haben. Ihre Partnerinnen waren dadurch dem giftigen Qualm ebenfalls auf Dauer ausgesetzt. Auch Haustiere sollen durch Passivrauchen an Krebs erkranken können.

Doch nicht nur das Einatmen des Tabakrauchs soll schädlich sein, auch andere (unbekannte) Stoffe können Lungenkrebs auslösen. So schätzt das Robert-Koch-Institut, dass etwa neun bis 15 Prozent der Fälle durch Asbest, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Quarz- oder Nickelstaub verursacht werden. Besonders Bau- und Bergarbeiter sowie Schweißer kommen täglich mit diesen giftigen Stoffen in Berührung.

Zudem haben weitere US-Forscher der Mayo-Klinik in Minnesota herausgefunden, dass viele Nichtraucher, die an Lungenkrebs erkrankt waren, eine bestimmte Gen-Variante in sich trugen. Diese Variante, auch genannt GPC5, soll dafür bekannt sein, das Wachsen von Tumoren im Lungengewebe zu begünstigen.

Doch ob sich diese Erkenntnisse auch auf die Lungenkrebserkrankungen in Deutschland übertragen lassen können, ist bis jetzt weder vom Robert-Koch-Institut noch vom Deutschen Krebsforschungszentrum bestätigt.

Lesen Sie hier weiter, wie ein neues Diagnoseverfahren Lungenkrebs schneller erkennen soll.

Von Jasmin Pospiech

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