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Rhythmus von Disco-Hits hilft bei Reanimation

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Um bei der Herzdruckmassage den richtigen Rhythmus zu finden, hilft es an den Refrain eines Disco-Hits zu denken.
Um bei der Herzdruckmassage den richtigen Rhythmus zu finden, hilft es an den Refrain eines Disco-Hits zu denken. © dapd

Es kann immer und überall passieren: Ein Mensch bricht bewußtlos zusammen. Beim Herzstillstand zählt jede Minute um Leben zu retten, doch viele zögern Erste Hilfe zu leisten.

Reanimation rettet Leben - allerdings zögern viele Menschen zu helfen, aus Angst etwas falschzumachen. Dabei ist es ganz einfach, einen Menschen nach einem Herzstillstand wiederzubeleben, wie Norbert Smetak, Vorsitzender des Bundesverbandes Niedergelassener Kardiologen (BNK) sagt. Er nennt drei Schlagwörter: Prüfen, Rufen, Drücken.

Prüfen, Rufen, Drücken - Für eine große Ansicht bitte hier klicken.
Prüfen, Rufen, Drücken - Für eine große Ansicht bitte hier klicken. © Pro 100 Reanimation

„Wenn eine Person bewusstlos aufgefunden wird, gilt es als erstes zu überprüfen, ob sie noch reagiert und atmet“, erklärt er. Falls nicht, müsse der Rettungsnotdienst unter der Nummer 112 benachrichtigt werden. Bis zu dessen Eintreffen sei möglichst ohne Unterbrechung in Rückenlage des Patienten eine Herzdruckmassage auf harter Unterlage durchzuführen: Dabei werde das Brustbein in der Brustkorbmitte des Betroffenen mit beiden Händen schnell (mindestens hundertmal pro Minute) und kräftig (um fünf bis sechs Zentimeter) nach unten gedrückt.

Um den richtigen Rhythmus zu finden und einzuhalten, kann es Smetak zufolge hilfreich sein, an den Refrain eines Disco-Klassikers zu denken, wie „Staying alive“ von den Bee Gees, der ungefähr 100 Beats pro Minute aufweise. „Studien haben gezeigt, dass ein optimaler Blutfluss durch das nicht mehr pumpende Herz eines Bewusstlosen bei 100 bis 120 Druckbewegungen pro Minute erreicht wird - das entspricht ungefähr zwei Druckbewegungen pro Sekunde“, sagt der Experte.

Diese Maßnahmen könnten die Überlebenschancen verdoppeln oder gar verdreifachen, betont Smetak: „Wenn hingegen keine Reanimation erfolgt, nimmt das Gehirn des Betroffenen nach fünf bis sieben Minuten unabwendbaren Schaden.“ Wer seine Kenntnisse auffrischen will, kann bei verschiedenen Organisationen kostenlos einen Kurs buchen oder sich im Internet informieren.

dapd

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