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"The Interview": Hacker drohen mit neuem 09/11

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"The Interview".
Filmplakate des umstrittenen Films "The Interview", in dem James Franco und Seth Rogen die Hauptrollen spielen. © AFP

New York - Die Cyber-Angriffe auf Sony Pictures im November waren beispiellos. Nun drohen die Hacker auch Kinos für den Fall, dass sie den umstrittenen Film „The Interview“ zeigen.

Die Filmproduktionsfirma Sony Pictures Entertainment hat von Computerhackern eine Drohung erhalten, in der Kinogänger vor dem Anschauen des Films "The Interview" gewarnt werden. "Erinnert euch an den 11. September 2001", teilten die Hacker der Firma am Dienstag (Ortszeit) mit - und erklärten, wegen des Films über ein Mordkomplott des US-Geheimdienstes CIA gegen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un werde "die Welt mit Angst erfüllt". Die Filmbranche rechnet damit, dass sich die Drohung an den Kinokassen niederschlägt.

Es sei tatsächlich gut möglich, dass Kinobesitzer von einer Buchung des Films Abstand nähmen, sagte Jeff Bock von der Firma Exhibitor Relations der Nachrichtenagentur AFP. Da Sony es den Kinos selbst überlasse, ob sie "The Interview" zeigen, könne die Drohung durchaus Wirkung entfalten. "Niemand will, dass sich ein Szenario wie beim "The Dark Knight Rises"-Amoklauf in Colorado wiederholt", sagte Bock. Bei einer Premiere des Batman-Films hatte ein Mann im Juli 2012 zwölf Menschen erschossen und 70 weitere verwundet.

James Franco und Seth Rogen sagen alle Auftritte ab

Die Hauptdarsteller von "The Interview", James Franco und Seth Rogen, sagten laut Medienberichten bereits alle Werbeveranstaltungen für den Film ab. Mindestens eine Kinokette im US-Bundesstaat Georgia erklärte, sie werde den Streifen nicht zeigen, wie das US-Blatt "Variety" berichtete. Die Zeitschrift für die Unterhaltungsindustrie meldete ebenso wie die "New York Times", dass auch eine für diese Woche angesetzte Premiere in New York abgesagt wurde.

Im Film geht es um erfundenes CIA-Attentat

Die Hackergruppe Guardians of Peace (GOP) hatte laut US-Medien ein "Weihnachtsgeschenk" angekündigt, in welchem Kinobesucher eindringlich davor gewarnt werden, sich Vorführungen über ein fiktives CIA-Attentat auf den seit drei Jahren in Nordkorea herrschenden Kim Jong Un anzusehen. "Wir empfehlen Ihnen, sich von den Orten (der Vorführung) fernzuhalten. Sollte Ihr Haus in der Nähe sein, so verlassen sie es besser", warnten die Hacker. Schon Ende November hatte die Gruppe wegen des Films E-Mails von Sony Pictures veröffentlicht, wodurch peinliche Interna und unveröffentlichte Drehbücher der Firma bekannt wurden.

Die Gefahr eines Anschlags von den Ausmaßen des 11. September wurde durch US-Behörden nicht bestätigt. "Derzeit gibt es keine dafür sprechenden Geheimdiensterkenntnisse", sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Jen Psaki, dem Fernsehsender CNN. Nordkoreas Regierung bestritt, in die Drohungen verwickelt zu sein, nannte diese jedoch eine "gerechtfertigt".

Am 11. September 2001 hatten Anhänger des Terrornetzwerks Al-Kaida Passagierflugzeuge entführt und in das World Trade Center sowie ins Pentagon in Washington gesteuert. Eine vierte entführte Maschine stürzte im Bundesstaat Pennsylvania in ein Feld. Bei den Anschlägen wurden fast 3000 Menschen getötet.

AFP

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