Von Ute Schalz-LaurenzeBREMERHAVEN (Eig. Ber.) n Eigentlich geht das ja nicht, Mozarts „Cosí fan tutte“ konzertant. Zu viele Szenen sind einfach durch und durch Theater, wie die Verkleidungen von Ferrando und Guglielmo, wie die fiktive Einnahme des Giftes, wie die Hochzeitsszene mit der plötzlichen Rückkehr der ehemaligen Männer und die Maskierungen der Despina.
Von Rainer BeßlingOLDENBURG (Eig. Ber.) n Und immer wieder „Freund Lichtenberg“. Die gewitzte Aufklärung des Göttinger Physik-Ordinarius hatte es dem Zeichner Horst Janssen besonders angetan.
Bayreuth: Richard-Wagner-Festspiele enden mit "Tristan"
Bayreuth - Mit der vorläufig letzten Aufführung der Oper “Tristan und Isolde“ gehen heute Nachmittag in Bayreuth die 98. Richard-Wagner-Festspiele zu Ende.
Von Johannes BruggaierSYKE (Eig. Ber.) n In der freien Wirtschaft geht es allmählich wieder aufwärts – im Kulturbetrieb ist die Krise jetzt erst angekommen. Im Oldenburgischen Staatstheater streikt zurzeit das technische Personal, und was die Finanzsituation des Hauses am Bremer Goetheplatz angeht, so ist die Misere allgemein bekannt. Nur ein Ort scheint noch keine Krise zu kennen: die Theaterbühne selbst.
Von Rainer BeßlingBREMEN (Eig. Ber.) n In Ausstellungen zeitgenössischer Kunst bleibt es dem Besucher in der Regel überlassen, seinen Parcours frei zu wählen. Führung ist verpönt, Sprünge sind erwünscht, freies Assoziieren gilt als höchste Tugend.
Von Rainer BeßlingBREMEN (Eig. Ber.) n Diese Lektüre hätte man in den Händen der alten Frau kaum vermutet: Auf bunten Teppichen und Kissen gebettet liest die Mutter des kurdischen Künstlers Halil Altindere in einem Fluxus-Katalog.
Von Ute Schalz-LaurenzeBREMEN (Eig. Ber.) n Wieder einmal ein kleines Ereignis von großer Ausstrahlung, das im Schlachthof zu sehen und zu hören war: die 60 SchülerInnen des Gymnasiums am Rübekamp und der Waldorfschule Bremen Osterholz führten Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ auf.
Bremen - Von Ute Schalz-Laurenze(Eig. Ber.) n Was für eine Exposition! In wenigen Strichen legt Wolfgang Amadeus Mozart in seinem 1781 uraufgeführten „Idomeneo, Re di Creta“ eine Welt der menschlichen Emotionen bloß, die von vornherein eine vordergründige Haupt- und Staatsaktion der in mythologischer Antike spielenden Geschichte vollkommen verlässt.
Bremen - Von Tim Schomacker(Eig. Ber.) n Ein Luftballon enthält einen Augenblick. Einatmen, ausatmen, den Ballon aufblasen. Viele weiße Ballons hängen, fast wie ein kleines Archiv vergangener Momente, an der Rückwand des großen Schwankhallensaals. In einer bestimmten Lichteinstellung sieht das so aus, als würde eine große Wolke eine kleine von sich fort pusten. Davor: der ziemlich leere Raum.
Von Rainer BeßlingBREMEN (Eig. Ber.) n Man weiß nicht, wer mehr unter der Pubertät leidet: die direkt oder die mittelbar Betroffenen. Jedenfalls hinterlässt das Jugendalter bei allen tiefe Spuren.
Köln - Der mit 25.000 Euro dotierte Filmpreis Köln geht in diesem Jahr an Roman Polanski. Der 76-jährige polnische Regisseur sei “einer der renommiertesten Filmemacher des Weltkinos“.
Von Ute Schalz-LaurenzeBREMEN (Eig. Ber.) n Die meisten Konzerte waren ausverkauft, das Wetter stimmte und zwischen die Konzertbesucher mischten sich viele, die einfach die Atmosphäre innerhalb der wunderschön ausgeleuchteten Innenstadtgebäude genossen.
Bremer sagen, ihr Stadtstaat biete einen Vor- und einen Nachteil. Der Vorteil: die kurzen Wege. Ruck-zuck lässt sich hier ein Projekt vereinbaren, schließlich kennt man sich. Der Nach teil: die kurzen Wege. Ein falsches Wort macht schnell die Runde. Wer sich zu weit aus dem Fenster lehnt, verspielt seine Zukunft.
Von Johannes BruggaierBREMEN (Eig. Ber.) n Bremens Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz (SPD) hat sich gestern für Kommunikationsfehler bei der Planung des Projekts „Kunst erobert Grenzen“ entschuldigt.
Bremen - Von Rainer Beßling(Eig. Ber.) n Was ist unangenehmer? Wenn die Hand eines Gegenüber auf der eigenen Schulter liegt, dabei erkennbar wird, dass sich der andere krampfhaft um die Rücknahme des Last bemüht? Oder aber wenn der andere das Gewicht des ganzen Armes abgibt, entspannt auf die Stütze vertrauend?
München - Der bayerische Buchpreis Corine geht in diesem Jahr an Rüdiger Safranski. Der Philosoph und Schriftsteller wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
BREMEN (hb/ms) n Wirtschaftsprüfer haben offenbar Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Dienstreisen einzelner Beschäftigter des Bremer Theaters aufgedeckt. Das berichtete Radio Bremen gestern Abend.
Von Johannes BruggaierBREMEN (Eig. Ber.) n Nach unserer Berichterstattung über das Projekt „Kunst erobert Grenzen – Art Conquers Borders“ hat gestern die Opposition in der Bremer Bürgerschaft Aufklärung gefordert.
Von Rainer BeßlingSYKE (Eig. Ber.) n Angst und Sucht, Beruhigungsmittel und Zigaretten passen nicht in das Bild, das sie ihrem Leben geben möchte. Deshalb raucht Judith hastig, die Wohnungstür sichernd, die Außenwelt mit dem Rücken abschirmend, während der Ehemann einen der beiden Jungen durchs Treppenhaus zum Auto auf die Fahrt zum Flötenunterricht treibt.
Von Johannes BruggaierBREMEN (Eig. Ber.) n Einen Tag nach der Rücktrittserklärung von Generalintendant Hans-Joachim Frey zur kommenden Spielzeit ist eine Debatte um die politische Verantwortung für die finanzielle Situation des Bremer Theaters ausgebrochen. In einem Schlagabtausch der Pressemitteilungen kämpften gestern die Parteien um die Deutungshoheit über die Entwicklung.
München - Zwei Tage nach ihrem 51. Geburtstag hat Popsängerin Madonna im Münchner Olympiastadion das einzige Konzert ihrer “Sticky and Sweet-Tour“ in Deutschland gegeben.
New York - Mehr als 200 Jahre nach dem Tod von Wolfgang Amadeus Mozart glauben Forscher zu wissen, was einen der größten Komponisten des 18. Jahrhunderts das Leben gekostet hat.
Bremen - Das Defizit des Bremer Theaters ist deutlich höher als bislang bekannt, und Generalintendant Hans-Joachim Frey wird das Haus nach der kommenden Spielzeit verlassen.
München - Im Streit um die Verlängerung seines Vertrags als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker über das Jahr 2011 hinaus hat Christian Thielemann erneut signalisiert, weiter verhandeln zu wollen.
Bremen - (Eig. Ber.) n In dieser Situation weit weg vom heimischen Atelier zu sein, dürfte Ina Raschke gerade recht sein. Die Bremerin erprobt aktuell neue künstlerische Wege. Dafür lässt sich wohl kaum eine günstigere Kulisse denken als New York.
DELMENHORST (Eig. Ber.) n Reichlich musikalische Metaphern hat die Städtische Galerie Delmenhorst für ihr jüngstes Unternehmen versammelt: „Intermezzo“ heißt die Ausstellung, die das 20. Sommerfest des Hauses flankiert.
Bremen - (Eig. Ber.) n Christian Haake kam vergleichsweise spät zur Freien Kunst. 2003 schloss er sein Studium der Kunstwissenschaften und Philosophie an der Uni Bremen ab und wechselte an die Bremer Hochschule für Künste, in die Klasse Yuji Takeokas.
SALZBURG (Eig. Ber.) n Es gibt doch in Museen jene Tableaus, die in Miniatur und hinter Glas bedeutsame Augenblicke der Weltgeschichte nachstellen, maßstabsgerecht, dreidimensional und ideal ausgeleuchtet – derweil die Legende dem Besucher erklärt, dass es so ausgesehen haben mag anno 1815 als Napoleon bei Waterloo vernichtend geschlagen wurde.
Bremen - (Eig. Ber.) n Wer im Museum die Nase zu tief in die Leinwand steckt, macht für gewöhnlich Bekanntschaft mit dem Aufsichtspersonal oder löst den Alarm aus. Die Meisterwerke der Bremer Kunsthalle machen derzeit jedoch eine Ausnahme. Sie erlauben intimsten Blickkontakt. Allerdings nur bei einem virtuellen Besuch.
SYKE (Eig. Ber.) n Das musikalische Motiv ist den allermeisten bekannt: Viertönig klopft es am Anfang von Beethovens Fünfter Sinfonie. Doch wie deutet man diesen Einstieg? Und wie beschreibt man ihn überhaupt? Anekdotisch, wie es ein angeblicher Ausspruch des Komponisten nahe legt, oder formal „c-Moll, 2/4-Takt, Allegro con brio, dreimal die Quinte, einmal die Terz; drei auftaktige Achtel, eine Halbe mit Fermate“?
SYKE (Eig. Ber.) „Schönheit“, erklärte kürzlich der Modeschöpfer Wolfgang Joop, sei „ausgesprochen avantgardistisch“. „Zu avantgardistisch“ fand der britische „Daily Mirror“ Madonnas jüngstes Album. Indes fragt die Wochenzeitung „Der Freitag“: „Wo ist die Avantgarde abgeblieben?“
SYKE (Eig. Ber.) Läuft ein Hörspiel im Radio, muss der Sender öffentlich-rechtlich sein. Geld lässt sich damit zumindest nicht mehr verdienen, hohe Einschaltquoten und saftige Renditen garantieren vielmehr die „größten Hits aus den Achtzigern, Neunzigern“ und „das beste von heute“.
Andrea Madesta wird neue Museumschefin in Regensburg
Regensburg - Die gebürtige Fürtherin Andrea Madesta wird neue Chefin der Ostdeutschen Galerie in Regensburg. Das Museum bestätigte, dass die 44-Jährige den Direktorenposten übernehmen wird.
Weimar - Der Georg-Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino wird Ende August die Weimarer Feiern zum 260. Geburtstag Johann Wolfgang von Goethe eröffnen, teilte die Klassik Stiftung mit.
Nürnberg - Nach einem Streit über die Gestaltung ihres Firmenjubiläums will die Nürnberger Versicherungsgruppe der Oper Nürnberg künftig ihre Unterstützung versagen.
HAMBURG (Eig. Ber.) Ein seltsames Völkchen ist ins Ernst Barlach Haus eingezogen und bildet einen kuriosen Kontrast zu den Arbeiten des dortigen Namenspatrons: „Figurinen“ heißt eine Ausstellung von Werken Hans Arps, die spielerischen Witz mit einem ausprägten Sinn für Formgebung vereinen.
BREMEN (Eig. Ber.) „Es ist doch nur ein Film!“ sagte in einem seiner wenigen sanftmütigen Momente Alfred Hitchcock zu einer an ihm verzweifelnden Schauspielerin. Doch dieses Konzept ist einigen Kinobesuchern völlig fremd. Fans nehmen ihre Lieblingsfilme so ernst wie sonst kaum etwas anderes in ihrem Leben.
SYKE (Eig. Ber.) n Auch eine Kulturnation gönnt sich eine kulturlose Zeit. Zwischen Anfang Juli und Ende August herrscht in den meisten Theatern und Konzerthäusern Stille, sowohl Künstler als auch deren Publikum befinden sich im Urlaub. Eigentlich aber kennt Kunst keinen Urlaub, wie unsere Sommerserie beweist. Schauspieler, Tänzer und Musiker kontaktieren wir in ihren Ferien und fragen: Was machen Sie jetzt eigentlich?
Der Bayreuther "Parsifal" - eine einzige Bettszene
Bayreuth - Nein - eine Oper wird der “Parsifal“ nie. Das Bühnenweihfestspiel in drei Aufzügen von Richard Wagner bleibt auch fast 130 Jahre nach seiner Uraufführung (26. Juli 1882) mehr als nur Musiktheater.
SALZBURG (Eig. Ber.) n Draußen am Mond-, Waller- oder Wolfgangssee. Schifferl fahren, Steinderl werfen, im Gras liegen, eng aneinander geschmiegt. Ein Sommersonnenidyll. So schön. Und so blass. Weil es nur noch als Videoprojektion über die gestylte Wohnhalle flimmert, wo eine Flaschenparade Party-Endzeitstimmung verbreitet. Schwer verkatert sind sie alle. Aber noch (oder endlich) so klar im Kopf, dass es bei den Herren für die fatale Frauenprüfwette langt. Demnach alles nur eine Promillelaune?