Ressortarchiv: Kultur

„Es geht um politische Auseinandersetzung“

„Es geht um politische Auseinandersetzung“

Bremen - Von Rolf Stein. Der Schriftsteller James Baldwin sagte einmal, nicht zuletzt mit Blick auf den institutionalisierten Rassismus in den USA: „Die Geschichte ist nicht die Vergangenheit. Sie ist die Gegenwart. Wir tragen unsere Geschichte in uns. Wir sind unsere Geschichte.“ Um an wichtige Afroamerikaner zu erinnern, initiierten Lehrkräfte und Studierende an der Kent Satte University in Ohio im Februar 1970 den Black History Month. Mit der Zeit wurde die Idee auch andernorts in den USA aufgegriffen, wo sie heute auch unter dem Namen „African-American History Month“ etabliert ist.
„Es geht um politische Auseinandersetzung“
Hamlet gibt sich die Kugel

Hamlet gibt sich die Kugel

Hamburg - Von Rolf Stein. Hamlet, das alte Schlachtross? Was soll da noch kommen? Jette Steckel hat für das Thalia-Theater eine neue Inszenierung ersonnen, die gleich zu Beginn überrascht: Im Foyer wuseln Bedienstete mit Tabletts voller Sektgläser umher, die Luft flirrt, zwei ulkige Vögel (Rosenkrantz und Guildenstern) wuseln durchs Publikum und filmen live für die Großbildleinwand. Hier muss gleich was passieren. Und tatsächlich: König Claudius tritt vor und verkündet bessere Zeiten. Von nun an, nämlich unter seiner Regentschaft, werde endlich im Dienste des Volks regiert!
Hamlet gibt sich die Kugel
„Sogar ein Bär spielt mit“

„Sogar ein Bär spielt mit“

Bremen - Von Ute Schalz-laurenze. Der 1751 geborene Schriftsteller Jakob Michael Reinhold Lenz besucht 1778 im Elsass den sozial engagierten Pfarrer Johann Friedrich Oberlin, um Anzeichen einer paranoiden Schizophrenie auf die Spur zu kommen und den Verlauf der Krankheit vielleicht aufhalten zu können. Um 1836 schreibt Georg Büchner im Alter von 23 Jahren die 1839 veröffentlichte Novelle „Lenz“, für die er hauptsächlich die Berichte Oberlins benutzt. 1977/78 komponierte der damals 27-jährige Wolfgang Rihm nach einem Libretto von Michael Fröhling die Kammeroper „Jacob Lenz“. Sie steht heute wie selbstverständlich auf den Spielplänen vieler Opernhäuser. Rihm bestand darauf, dass Musik voller „Emotion sein muss und die Emotion voller Komplexität“. Marco Storman inszeniert das Werk nun am Theater Bremen. Wir sprachen vor der Premiere mit dem Regisseur.
„Sogar ein Bär spielt mit“
Systemvergleich

Systemvergleich

Bremen - Von Rolf Stein. Ob ein Comeback der Konkreten Kunst in der Luft liegt? Kuratorin Ele Hermel von der Galerie Mitte weiß es auch nicht, ist aber zuversichtlich, dass da noch was kommt. Vor wenigen Tagen eröffnete in der Städtischen Galerie Bremen der zweite Teil eines Ausstellungsprojekts zum Thema (wir berichteten), heute feiert in der Galerie Mitte „Der lange Atem der Konkreten Kunst“ Vernissage.
Systemvergleich

Diese Promis kommen zu den Ruhrfestspielen nach Recklinghausen

Schauspiel, Musik, Tanz, Lesungen, Kabarett und vieles mehr: Die Ruhrfestspiele Recklinghausen haben einiges zu bieten. Hier alle wichtigen Informationen.
Diese Promis kommen zu den Ruhrfestspielen nach Recklinghausen
Durch die Institutionen

Durch die Institutionen

Hannover - Von Jörg Worat. Wenn es so etwas gäbe wie Titelkämpfe in Sachen Erinnerungskultur – wäre Deutschland dann „Weltmeister“? So jedenfalls haben Regisseurin Nina Gühlstorff und ihr Team ein Projekt genannt, das nun im Schauspielhaus Hannover seine Uraufführung erlebte. Und dabei enthüllte, was sich hinter der mysteriösen Ankündigung „begehbarer Theaterabend“ verbirgt.
Durch die Institutionen

18-jährige Billie Eilish räumt bei den Grammys ab - auch Deutsche unter den Gewinnern

Bei der 62. Grammy-Show räumte die erst 18-jährige Billie Eilish richtig ab. Unter den Siegern waren auch Deutsche. Der Tod von Kobe Bryant überschattete die Verleihung.
18-jährige Billie Eilish räumt bei den Grammys ab - auch Deutsche unter den Gewinnern
Nick Cave: Therapeut, Orakel, Kummerkasten

Nick Cave: Therapeut, Orakel, Kummerkasten

Bremen - Keine Fotos, keine Tonaufnahmen – und keine Scheu bitte! Das sind in etwa die wichtigsten Anweisungen, die Nick Cave seinem Publikum zu Beginn seines rund dreistündigen Auftritts am Samstag in der ausverkauften Bremer Glocke mit auf den gemeinsamen Weg gibt. Als „Übung in Konnektivität“ hat der Künstler das Programm „Conversations with Nick Cave“ konzipiert. Und damit als Fortsetzung seines Online-Projekts „The Red Hand Files“, wo der Musiker sich jeglichen Fragen seiner Fans stellt.
Nick Cave: Therapeut, Orakel, Kummerkasten
Thermoboy FK: „Stolz und Vorurteil“

Thermoboy FK: „Stolz und Vorurteil“

Bremen - Von Rolf Stein. Als Jane Austen 1813 ihren Roman „Stolz und Vorurteil“ veröffentlichte, herrschten freilich noch ganz andere Sitten als heute. Junge Frauen konnten in aller Regel keineswegs frei wählen, mit wem sie in den Stand der Ehe treten wollten. Und sich nach ein paar Jahren scheiden zu lassen, war schon gar nicht drin. Was derweil die Eltern der jungen Frauen in der Regel umtrieb, waren weniger Dinge wie persönliche Vorlieben ihrer Töchter als wirtschaftliche Überlegungen.
Thermoboy FK: „Stolz und Vorurteil“
Nicht nur für Spezialisten

Nicht nur für Spezialisten

Bremen - Von Rolf Stein. Es klingt fast unwahrscheinlich, aber Kurator Ingmar Lähnemann weiß zu berichten, dass die Ausstellung „konkret bremen I“, die bis Anfang Januar in der Städtischen Galerie Bremen zu sehen war, tatsächlich so eine Art Blockbuster war. Was auf dem Papier spröde klingt und in ihren Verkörperungen oft eher kühl als unmittelbar mitreißend wirkt, Konkrete Kunst nämlich, hat offenbar durchaus ein Publikum, auch ohne die ganz großen Namen.
Nicht nur für Spezialisten
Konzerte 2020: Stars spielen im Ruhrgebiet - aber nicht auf Schalke

Konzerte 2020: Stars spielen im Ruhrgebiet - aber nicht auf Schalke

Das Konzert-Jahr im Ruhrgebiet ist voll mit Highlights. In Dortmund und Oberhausen stehen die Stars Schlange. Nur die Arena auf Schalke geht fast leer aus.
Konzerte 2020: Stars spielen im Ruhrgebiet - aber nicht auf Schalke
Arme kleine Deutsche

Arme kleine Deutsche

Hamburg - Von Rolf Stein. Klar, Hamburg ist durchaus der richtige Ort für dieses Stück: Gernot Grünewald, der „Hereroland“ mit seinem namibischen Kollegen David Ndjavera für das Thalia-Theater in der Gaußstraße entwickelt hat, stellte im Vorfeld klar: „Hamburg wurde reich durch den sogenannten Überseehandel, den Handel mit Importgütern, den Kolonialwaren – das ist im Stadtbild bis heute sichtbar und setzt sich in der Globalisierung bis heute wirtschaftlich fort. Das ist ein neuer Kolonialismus. Und Hamburg zählt zu dessen Gewinnern.“
Arme kleine Deutsche
Diese beiden Stars kommen Pfingsten zum Zeltfestival nach NRW

Diese beiden Stars kommen Pfingsten zum Zeltfestival nach NRW

"KulturPur" - eines der größten Zeltfestivals Europas - erlebt vom 26. Mai bis 1. Juni die 30. Auflage. Jetzt steht fest, welche Stars in den südlichsten Zipfel von NRW kommen.
Diese beiden Stars kommen Pfingsten zum Zeltfestival nach NRW
Lebenslust aus allen Poren

Lebenslust aus allen Poren

Hamburg - Von Ute Schalz-laurenze. Immer wieder: Was für ein Werk! Giuseppe Verdis „lyrische Komödie“ „Falstaff“ ist das Ende und der Gipfel seines einzigartigen Musiktheaterschaffens. Er war 80 Jahre alt, als die Oper 1893 an der Mailänder Scala mit triumphalen Erfolg uraufgeführt wurde, 24 ernste Opern lagen hinter ihm, deren letzte – „Otello“ – schrieb er 16 Jahre vor „Falstaff“. Jetzt hatte die Oper Premiere an der Staatsoper Hamburg – und das Buhgewitter, in dem Regisseur Calixto Bieito am Ende stand, ist unverständlich.
Lebenslust aus allen Poren
Saufen oder Selbstmord

Saufen oder Selbstmord

Hamburg - Von Rolf Stein. Gleich zwei „Ivanovs“ feierten am vergangenen Samstag Premiere, eine in Bochum mit Iffland-Ring-Träger Jens Harzer in der Hauptrolle, eine in Hamburg mit Devid Striesow als Mann in der Krise. Anton Cechovs 1887 in Moskau erstmals aufgeführtes Bühnendebüt scheint auch nach mehr als 130 Jahren noch etwas zu erzählen zu haben.
Saufen oder Selbstmord
Erschütternde Bilder, berauschende Lebenslust

Erschütternde Bilder, berauschende Lebenslust

Hannover - Von Ute Schalz-laurenze. 1816, das Uraufführungsjahr von Giacchino Rossinis „Der Barbier von Sevilla“, ist auch in Rom keineswegs ein gemütliches Jahr: Die napoleonischen Kriege sind vorbei, in die Sehnsucht nach Ruhe und Frieden mischt sich die zensurscharfe Restauration. Michael Talke bot in Bremen vor vier Jahren einen „Barbier“, der die Menschen in beispiellosem Egoismus zeigte und gleichzeitig der Absurdität und der Komik freien Lauf ließ.
Erschütternde Bilder, berauschende Lebenslust
Max Mutzke ohne Schlagzeug und Klavier

Max Mutzke ohne Schlagzeug und Klavier

Bremen - Von Wolfgang Denker. Wenn man von dem „Mann mit dem Hut“ spricht, denkt wohl jeder zuerst an Udo Lindenberg. Aber dieses Attribut gilt eben auch für Max Mutzke, auch bei ihm ist der Hut so eine Art Markenzeichen. Bekannter ist er allerdings für seine ausdrucksvolle, etwas raue Stimme, mit der er Liedern einen unverwechselbaren Stempel aufdrücken kann.
Max Mutzke ohne Schlagzeug und Klavier
Gemeinschaft, Spiel und Konkurrenz

Gemeinschaft, Spiel und Konkurrenz

Bremen - Von Rolf Stein. Immerhin bringt sich diesmal niemand um. Wie noch bei Frank Wedekind, der vor mehr als hundert Jahren mit seinem Stück „Frühlings Erwachen“ einen veritablen Theaterskandal entfachte. Wegen seiner „Obszönität“ einst zensiert, wurde das Stück, in dem eine Gruppe Teenager ihre Sexualität entdeckt und dabei kräftig mit den Moralvorstellungen der wilhelminischen Gesellschaft aneinander gerät, später Schullektüre – und unverwüstlicher Theaterstoff, zumindest in seinen Grundzügen. Dass Eltern ihren Kindern heute noch erzählen, zum Kinderkriegen bräuchte es Heirat und große Liebe wirkt freilich ein bisschen aus der Zeit gefallen. Häusliche Gewalt, Scham, Tabuisierung von Sexualität dagegen leider nicht.
Gemeinschaft, Spiel und Konkurrenz

Linnea George brilliert an der Shakespeare Company im Gastspiel „Grounded“

Bremen - Sie sind überall. Unsichtbare Überwacher, die niemals müde werden. Jeden Tag haben sie ein Auge auf die junge Frau – und alle anderen Menschen. Zumindest glaubt sie das. Sie, eine F-16-Kampfjetpilotin, die einst jeden Tag aufs Neue ins Cockpit kletterte, um dem grenzenlosen Blau ganz nah zu sein. Doch das war einmal. Die Weite des Himmels ist, längt engem Grau und Tod gewichen.
Linnea George brilliert an der Shakespeare Company im Gastspiel „Grounded“
Tanzpakt Stadt-Land-Bund fördert „TanzRAUM Nord“

Tanzpakt Stadt-Land-Bund fördert „TanzRAUM Nord“

Bremen - Das englische Wörtchen „curious“ ist mehrdeutiger als sein deutsches Pendant „kurios“. Es steht im Englischen vor allem für „neugierig“. Der Name „of curious nature“, den das zehnköpfige Tanzensemble trägt, dass sich gestern erstmals der Presse präsentierte, meint dann auch vor allem die „neugierige Natur“.
Tanzpakt Stadt-Land-Bund fördert „TanzRAUM Nord“
„Identifiziert euch!“: Ulrich Wickert sorgt sich um unsere Demokratie

„Identifiziert euch!“: Ulrich Wickert sorgt sich um unsere Demokratie

Syke - Deutschland ist in einem kritischen Zustand. Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist in Gefahr, wenn ein Politiker wie Walter Lübcke mutmaßlich von einem Neonazi per Kopfschuss ermordet wird. Oder wenn in Halle (Saale) ein hasserfüllter Mann eine Synagoge angreift und willkürlich zwei Menschen ermordet. Doch Panikmache hilft niemanden, erklärt „Mr. Tagesthemen“ Ulrich Wickert: „Wir müssen ran! Und zwar schleunigst.“
„Identifiziert euch!“: Ulrich Wickert sorgt sich um unsere Demokratie
Keine Furcht vor Furien

Keine Furcht vor Furien

Hannover - Von Jörg Worat. Originell, interessant und zumindest streckenweise äußerst lustig: Mit „Furien des Erinnerns“ hat das Staatsschauspiel im Ballhof Zwei eine sehr spezielle Produktion zur Uraufführung gebracht. Speziell schon deshalb, weil hier die Kooperation mit der freien Szene eine neue Ebene erreicht: Entsprechende Einladungen hatte es in den vergangenen Spielzeiten schon gegeben, allerdings ohne echte Durchmischung – jetzt jedoch stehen Darstellerinnen aus dem Staatsschauspiel-Ensemble und Performerinnen der „Frl. Wunder AG“, von der auch die Idee zu diesem Projekt stammt, gemeinsam auf der Bühne.
Keine Furcht vor Furien
Oldenburgisches Staatstheater zeigt Uraufführung „Mission Mars“

Oldenburgisches Staatstheater zeigt Uraufführung „Mission Mars“

Oldenburg - Ein junger Mann tritt vor das Publikum in der Oldenburger Exerzierhalle. Die Dringlichkeit seines Vortrags bedarf kaum einer weiteren Erläuterung. Die Bewohnbarkeit der Erde steht zunehmend in Frage – sei es der Menschen Schuld oder nicht – und die Option Mars steht nicht erst seit gestern im Raum. Theoretisch, versteht sich.
Oldenburgisches Staatstheater zeigt Uraufführung „Mission Mars“

Mehr Metal für Bremen: Vier neue Bands für Hellseatic-Festival bestätigt

Im September wird es laut in Bremen-Blumenthal. Denn dann findet dort das Hellseatic-Metal-Festival statt. Der Ankündigung im Dezember folgten nach und nach weitere Band-Bestätigungen.
Mehr Metal für Bremen: Vier neue Bands für Hellseatic-Festival bestätigt
Stadttheater Bremerhaven wirbt mit Hausbesetzung für Rio Reiser

Stadttheater Bremerhaven wirbt mit Hausbesetzung für Rio Reiser

Bremerhaven - Wie schön das Leben ohne Polizei wäre, „Ach!“, hat Rio Reiser 1972 im „Rauch-Haus-Song“ gefragt. Dass die Zeiten sich geändert haben, ist schon daran zu merken, dass der erste Szenenapplaus auf der Bremerhavener Demo zu Reisers 70. Geburtstag ausgerechnet einem Polizisten gilt. Nicht ganz zu Unrecht allerdings: Der war immer ganz allein, zutiefst entspannt und hat den Demozug souverän über sämtliche Fußgängerampeln ans Ziel gelotst – damit die anstehende Hausbesetzung auch ohne Zwischenfälle über die Bühne geht.
Stadttheater Bremerhaven wirbt mit Hausbesetzung für Rio Reiser
Tanz den Separatismus

Tanz den Separatismus

Oldenburg - Einfach macht es sich Montserrat Gardó Castillo nicht mit ihrer Identität. „Die ist kompliziert“, sagt die 1982 in Barcelona geborene Tänzerin, „vielleicht komplizierter als viele andere.“ Es fängt schon mit der Sprache an: Zu Hause in der Familie hat sie Katalanisch gesprochen, mit den meisten Freundinnen hingegen Spanisch. Dazu hat sie eine französische Schule besucht, lebt seit 13 Jahren in Deutschland und arbeitet noch etwas länger in internationalen Zusammenhängen – auf Englisch, versteht sich. Dass die katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen sie dermaßen mitnehmen würden, wie es nun passiert ist, hatte Castillo jedenfalls nicht erwartet. Zumal sie sich von der Sozialisation her sowieso zu diesem selbstverständlichen US-amerikanischen Weltbürgertum zählt, wie die meisten ihres Jahrgangs: mit früher „Baywatch“ und heute Netflix.
Tanz den Separatismus
Ausgerechnet

Ausgerechnet

Bremen - Es ist natürlich eine gemeine Unterstellung, dass die Banane die Mauer zum Einsturz brachte. Dass allerdings die Musa paradisiaca, wie der Deutschen beliebteste Importfrucht unter Botanikern heißt, stellvertretend für Südfrüchte und andere in der DDR schwer erhältliche Konsumartikel steht wie kaum ein anderes Produkt, lässt sich kaum bestreiten.
Ausgerechnet
Am offenen Herzen

Am offenen Herzen

Bremen - Beispiele für die Relevanz der Liebe als Thema für aktuelle Kunst jedweder Art zu finden, fällt leicht. Und würde wohl auch zu jeder anderen Zeit leichtfallen. Etwas spezifischer klingt das Motto der diesjährigen, bereits 44. Literarischen Woche dann aber doch: Es geht in Bremen ab dem 16. Januar nämlich um „Liebe in unübersichtlichen Zeiten“, Untertitel: „Lebens- und Liebesstile im Sog der Veränderung“. Wobei die Frage erlaubt sei, ob – und wenn ja wann – es denn eigentlich jemals wirklich übersichtliche Zeiten gegeben hat.
Am offenen Herzen
Im Tandem

Im Tandem

Hannover - Von Jörg Worat. Die hannoversche Galerienszene hat sich seit den 90er-Jahren erheblich ausgedünnt. Einer der wenigen, die sich diesbezüglich dauerhaft haben halten können, ist Robert Drees. Er konnte zuletzt doppeltes Jubiläum feiern: Vor 25 Jahren wurde der ehemalige Kriminaloberkommissar zuerst als Galerist in Hannover tätig, seit 20 Jahren betreibt er nun eine Galerie allein unter eigenem Namen. Und wer sich vor Ort über zeitgenössische Kunst informieren will, kommt an dieser Adresse kaum vorbei.
Im Tandem
Elf Münchner und ein Schotte

Elf Münchner und ein Schotte

Bremen - Von Wolfgang Denker. Wenn ein Verkehrsunfall glimpflich verlaufen ist, sagt man oft: Das war ja nur Blechschaden. Wenn man aus einem Konzert der Gruppe „Blechschaden“ kommt, muss man sagen: „Wow! So ist nur Blechschaden!“.
Elf Münchner und ein Schotte
Bewegungen im Crash

Bewegungen im Crash

Bremerhaven - Von Radek Krolczyk. In den Ausstellungsräumen des Bremerhavener Kunstvereins findet man noch bis Dienstag allerlei Dinge, die eigentlich nach draußen gehören. Es scheint, als habe irgendjemand das Äußere der Stadt ins Innere einer ihrer Bauten gestülpt. Da wäre beispielsweise ein Baugerüst, ein recht gewöhnliches, modular zusammengesteckt aus Stahlrohren und Bohlen. In der großen Ausstellungshalle des Kunstvereis ist es über Eck an der Wand aufgebaut. Manche der recht-, manchmal aber dreieckigen Zwischenräume sind farbig ausgemalt. Die Farbflächen sind rot, gelb und schwarz, hell- und dunkelblau. Die Arbeit hat den Titel „Brushstroke“. Der amerikanische Künstler Evan Robarts hat sie hier installiert.
Bewegungen im Crash
Die Zukunft ist süß

Die Zukunft ist süß

Syke - Von Rolf Stein. Es ist eigentlich immer wieder ganz einfach: Je mehr man über eine Sache erfährt, desto mehr Fragen ergeben sich daraus. Zum Beispiel „Hello Kitty“. Kennt wahrscheinlich fast jeder. Irgendwie zumindest. Aber wer sich dieses gezeichnete Wesen ausgedacht hat? Anderes Beispiel: Japan. Kennt jeder. Aber warum kennt man dort Snoopy, aber nicht Charlie Brown?
Die Zukunft ist süß
Spiel mit den Geschlechtern

Spiel mit den Geschlechtern

Hannover –  Liederabende beim Schauspiel: Das hat in Hannover inzwischen eine lange Tradition. Intendant Ulrich Khuon schickte einst für solche Projekte gern Erik Gedeon ins Rennen, Nachfolger Wilfried Schulz vertraute auf die bewährten Dienste von Franz Wittenbrink; bei Lars-Ole Walburg schließlich war das Genre in unterschiedlichen Zusammenhängen und Gewichtsanteilen vertreten. Und Sonja Anders setzt jetzt bei ihrem entsprechenden Debüt schon mit dem Titel „Held*innen“ ein Zeichen, kein gar zu überraschendes.
Spiel mit den Geschlechtern
„Wir müssen die Vergangenheit endlich Hitler uns lassen“: Hanseaten vom Mars

„Wir müssen die Vergangenheit endlich Hitler uns lassen“: Hanseaten vom Mars

Syke - Knarf Rellöm hat ein Buch geschrieben. Und das fängt bereits mit der ungeheuerlichen Möglichkeit an, dass es eventuell hier oder da Menschen gibt, die nicht so ganz genau wissen, wer dieser Rellöm eigentlich sein soll. Diese erste kurze Geschichte spielt in den 90ern und geht so: Elvis Costello gibt schon heute Abend ein Konzert in Hamburg und Knarf Rellöm soll kurzfristig den Support machen, weil (und das ist wichtig) Die Sterne keine Zeit haben und Tocotronic auf Tour sind.
„Wir müssen die Vergangenheit endlich Hitler uns lassen“: Hanseaten vom Mars