Ressortarchiv: Kultur

Die Zeichen stehen auf Winter

Die Zeichen stehen auf Winter

Bremen – Es erinnert an das, was da kommen wird: Es ist Winter im Kleinen Haus. Schnee bedeckt den Bühnenboden, ein Kühlschrank, eine Waschmaschine, ein kitschbezuckerter Glitzerengel mit Geige, mehr ist da nicht. Bis auf die beiden Schauspielerinnen Karin Enzler und Anne Leira van Poppel. Im Winter – ausgerechnet – wird Resi mit ihrer Familie ihre Wohnung in Berlin Mitte verlassen müssen. Und die drohende Unbehaustheit ist der Dreh- und Angelpunkt von Anke Stellings Roman „Schäfchen im Trockenen“, unter anderem mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2019 ausgezeichnet und jetzt in der Regie von Nina Mattenklotz im Kleinen Haus des Theaters Bremen zur Premiere gebracht.
Die Zeichen stehen auf Winter
„Ein Spagat, der manchmal schwer auszuhalten ist“

„Ein Spagat, der manchmal schwer auszuhalten ist“

Bremen – Wenn heute Abend im Kleinen Haus am Goetheplatz eine Bühnenfassung von Anke Stellings Roman „Schäfchen im Trockenen“ Premiere feiert, hat auch Enno Liebenthron aufregende Monate hinter sich. Als Betriebsarzt ist er unter anderem für das Theater Bremen zuständig. Wie Kunst in Corona-Zeiten auf die Bühne kommen kann, hat er uns im Interview erzählt.
„Ein Spagat, der manchmal schwer auszuhalten ist“
Alltägliches im Nato-Draht

Alltägliches im Nato-Draht

Bremen – Sie leben in New York, Hannover, Wien, Leipzig und – natürlich – Berlin. Ihre Wurzeln liegen in Pakistan, der Türkei, Korea und anderen Ländern: Die zehn Künstlerinnen und Künstler, die für den 47. Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen nominiert wurden, sind so unterschiedlich wie nur was. Ihre Arbeiten, die von heute bis zum 1. November in der Bremer Kunsthalle zu erleben sind, legen auch in dieser Hinsicht Zeugnis ab von einer globalisierten Kultur.
Alltägliches im Nato-Draht
Wann ist ein Mann ein Mann?

Wann ist ein Mann ein Mann?

Bremen – Am 13. März war auch in der Schwankhalle in Bremen Schluss mit lustig: Der Spielbetrieb wurde wegen Corona eingestellt. Dabei lief es gerade so gut. Nach einem mäßigen Spielzeitbeginn waren die Abende beinahe sämtlich ausverkauft, berichtet Marta Hewelt, Geschäftsführerin des Hauses. Gemeinsam mit Florian Ackermann, der bis zur Findung einer neuen Leitung von Pirkko Husemann die künstlerische Leitung übernommen hat, Programmmitarbeiterin Judith Strodtkötter sowie Magali Sander Fett und Ulrike Osten vom Tanzkollektiv Bremen stellte sie gestern der Presse das Programm der neuen Spielzeit vor.
Wann ist ein Mann ein Mann?
Neues aus der Forschungsabteilung

Neues aus der Forschungsabteilung

Bremen – Es klingt beinahe paradox, wenn eine Konzertreihe nach 30 Jahren zur 200. Ausgabe einlädt und keiner weiß, was gespielt wird. Allerdings heißt die nämliche Veranstaltung „Improvisationen“, das Unvorhersehbare ist ihr somit eingeschrieben. Hainer Wörmann, Gitarrist, Improvisator und Komponist, bezeichnet die improvisierte Musik als „Forschungsabteilung“.
Neues aus der Forschungsabteilung
Ein Bürgerrechtler in Uniform

Ein Bürgerrechtler in Uniform

Bremen – Er ist seit vielen Jahren Schauspieler, war mal im Osten, mal im Westen engagiert. Zurzeit ist Frank Auerbach in Bremerhaven, seit 2016 fest am dortigen Stadttheater. Aber prägend, da muss er nicht lange nachdenken, waren seine Jugendjahre, die er in der DDR verbracht hat. Die historisch entscheidende Zeit allerdings, die hat er an einem Ort verbracht, an dem er alles andere als gerne war – und doch habe er keine wirkliche Wahl gehabt, sagt Auerbach. Doch dazu später mehr.
Ein Bürgerrechtler in Uniform
„Ich fand die BRD spießig“

„Ich fand die BRD spießig“

Bremerhaven – War der Musikdramaturg früher der Verfasser eines mehr oder weniger gelungenen Programmheftes, ist er heute zusammen mit dem Intendanten und dem Regisseur verantwortlich für das Niveau des Spielplanes und der jeweiligen Produktion. Juliane Piontek, Jahrgang 1966, wuchs in der DDR auf und ist seit zehn Jahren leitende Musikdramaturgin am Stadttheater Bremerhaven.
„Ich fand die BRD spießig“
Zehn Tage lang Geburtstag

Zehn Tage lang Geburtstag

Bremen – Auch wenn es inzwischen, wie beispielsweise im Rahmen vom „Kultursommer Summarum“, inzwischen wieder Konzerte auch mit Bands aus dem Pop-Bereich im weitesten Sinne gibt, zählt die Musikbranche nach wie vor zu den Teilen der Kulturszene, die am härtesten von der Coronakrise betroffen sind. Das hat natürlich damit zu tun, dass nicht nur Großveranstaltungen wie das umstrittene Konzert in Düsseldorf, für das Musiker wie Sarah Connor und Bryan Adams zugesagt haben, bislang undenkbar waren. Sondern auch damit, dass auch im kleineren Rahmen kaum möglich scheint, was die Lage erfordert: Abstand, die Vermeidung von allzu überschwänglichem Jubel wegen der Aerosole und was nicht noch. Zu einem Rockkonzert gehört meist Gedränge vor der Bühne, Mitsingen, Tanzen.
Zehn Tage lang Geburtstag
Oh Gott, ein Mensch

Oh Gott, ein Mensch

Bremen – Die Bibel ist da eigentlich recht eindeutig: „Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde“, sprach der Herr, zumindest laut dem Buch der Bücher. Dass wir dennoch unwillkürlich an einen alten weißen Mann mit Bart denken, wenn vom lieben Gott die Rede ist, lässt sich dagegen kaum leugnen. Was hat sich der Allmächtige wohl dabei gedacht?
Oh Gott, ein Mensch
„Sie hatten meine Kinder als Pfand“

„Sie hatten meine Kinder als Pfand“

Wenn Frank Sonnemann auf seine Zeit in der DDR zurückblickt, dann schaut er ganz genau hin. Er ist dann sehr ruhig, scheint in Gedanken versunken, ehe er doch zu erzählen beginnt. Und es gibt viel zu erzählen. Denn der heute 59-jährige weiß, dass er Geschichte hautnah erlebt hat.
„Sie hatten meine Kinder als Pfand“