Immer wieder ließ sich Mordillo von Städten inspirieren, als Hommage an Dresden zeichnete er die Frauenkirche in seinem Stil. Große, rundliche Mordillo-Figuren tummeln sich auch in Zeichnungen mit dem Schiefen Turm von Pisa, Big Ben in London und dem Roten Platz in Moskau.
Um fünf Uhr morgens saß Mordillo meist schon am Zeichentisch, fast täglich beendete er ein Bild, immer von Hand. Den Computer brauchte er nur, um die Bilder hochzuladen. Zuletzt publizierte Mordillo allerdings kaum noch in Medien. Über Kalender, Puzzles, Bücher für Groß und Klein, T-Shirts, Plüschtiere und Uhren fanden seine drolligen Figuren aber weiter viel Verbreitung.
„Was er mit seinen Bildern betreibt, ist reine Philosophie“, sagte zu Mordillos 85. Geburtstag Hugo Maradei, Direktor des Humor-Museums von Buenos Aires. „Man kann sich anmaßen, universal zu sein, aber nicht jeder kommt wie Mordillo überall an.“ Der Zeichner selbst war auch an vielen Orten zu Hause. 1980 verlegte er seinen Wohnsitz nach Spanien, einige Jahre später zog er mit seiner Frau - mit der er zwei Kinder hat - nach Monaco. Die Sommermonate verbrachte er oft auf Mallorca, wo er jetzt auch starb.
Nachricht vom 1. Juli 2019: Buenos Aires - Der argentinische Zeichner Guillermo Mordillo ist tot. Er starb im Alter von 86 Jahren, wie seine Agentur am Montag in Amsterdam der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. „Es ist leider wahr. Das hat die Familie uns mitgeteilt“, sagte eine Sprecherin. Menschen und Tiere mit Knollennasen waren das Markenzeichen des weltberühmten Karikaturisten.
Mordillo wurde am 4. August 1932 als Sohn spanischer Einwanderer in Buenos Aires geboren. Der Durchbruch gelang ihm Ende der 60er Jahre mit der Veröffentlichung seiner Cartoons in „Paris Match“ und dann auch im „Stern“ und anderen Magazinen rund um die Welt. In den 70er Jahren galt er als einer der meistveröffentlichten Zeichner weltweit. Seine Beziehung zur Kunst, so sagte der Künstler einmal, sei für ihn „stärker als Liebe“.
Immer wieder ließ sich Mordillo von Städten inspirieren. Große, rundliche Mordillo-Figuren tummeln sich etwa in Zeichnungen mit dem Schiefen Turm von Pisa, Big Ben in London und dem Roten Platz in Moskau. Seine Zeichnungen seien Millimeter Arbeit, erklärte der Zeichner einmal in einem Interview. Seine Werke seien wohl überlegt und nicht „spontan“, wie die meisten seiner Fans glaubten.
In den vergangenen Jahren publizierte Mordillo kaum noch in Medien. Über Kalender, Puzzles, Bücher für Groß und Klein, T-Shirts, Plüschtiere und Uhren fanden seine drolligen Figuren aber weiter viel Verbreitung. Nach spanischen Medienberichten starb Mordillo auf Mallorca, wo er ein Haus besaß.
dpa
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