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Brecht und Bier

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Aus den Niederlanden kommt Birgit Welink mit „Let me be your hero, baby“. - Foto: Baldwin Henderson
Aus den Niederlanden kommt Birgit Welink mit „Let me be your hero, baby“. - Foto: Baldwin Henderson © -

Bremen - Von Rolf Stein. Nun ist es selbst schon nicht mehr ganz jung, das Festival, das Mitte der 90er-Jahre als „Sprungbrett“ gegründet wurde und seit 2004 unter dem Titel „Outnow“ junge Künstler aus den Bereichen Tanz, Performance, Theater und umzu präsentiert.

Allerdings hat steter Wandel es jung gehalten. Zumindest tut das vorgerückte Alter seiner Beliebtheit keinen Abbruch: Für das diesjährige „Outnow“-Festival gab es 400 Bewerbungen, berichtet Gregor Runge, Dramaturg am Theater Bremen. Er hat mit Florian Ackermann von der Schwankhalle und Marianne Seidler, Dramaturgin am Theater Bremen, die Bewerbungen gesichtet und 19 Produktionen ausgewählt.

Diese hohe Zahl von Bewerbungen aus beinahe aller Welt spricht für den guten Ruf des Festivals, denn schließlich winkt den Teilnehmern beim „Outnow“ nicht einmal eine Gage – auch wenn die Verantwortlichen das nach Möglichkeit in Zukunft etwas anders handhaben wollen.

Die Chance, in konzentrierter Form zu sehen, was andere junge Künstler auf die Bühne bringen, die erst seit wenigen Jahren professionell arbeiten, aber auch die Kontakte, die sich in der knappen Woche ergeben, die das „Outnow“ dauert, sind das, was bisherige Teilnehmer als wesentliche Qualitäten des Festivals ausgemacht haben. Die gemeinsame Unterbringung und regelmäßige Gespräche über die gesehenen Aufführungen tragen ihren Teil bei. Aber nicht nur für die teilnehmenden Künstler ist das „Outnow“ ein willkommener Anlass, sich mit frischer Kunst zu beschäftigen. Über die Jahre hat auch das Bremer Theaterpublikum festgestellt, dass es hier spannende Dinge zu sehen gibt. Aus Rumänien, Portugal, den Niederlanden und Großbritannien, aus Israel, Österreich, Bulgarien, Ghana, Serbien und Deutschland kommen die Künstler in diesem Jahr, und mindestens so vielfältig wie ihre Herkunft ist auch das Programm des „Outnow“.

Von zeitgenössischem Tanz bis zu beinahe klassischem Schauspiel, von szenischen Installationen bis zu Interventionen im öffentlichen Raum reicht das Spektrum. Da geht es mal mit Bertolt Brecht um die deutsch-israelische Freundschaft, mal nach Roland M. Schernikau um eine schwule Liebe auf dem Dorf, während das Kollektiv Hysterisches Globusgefühl „zwischen Bierpool und Antigone nach einem gültigen Autonomieversprechen der Gegenwart“ sucht.

Bespielt werden in diesem Jahr nicht nur das Moks und das Kleine Haus am Theater Bremen sowie die beiden Säle der Schwankhalle. Auch das Projekt Sorgenfrei beim Klinikum Mitte ist für ein paar Tage Spielort des Festivals. Und für alle Veranstaltungen bis auf eine gilt übrigens beim „Outnow“ das solidarische Preissystem der Schwankhalle, bei dem die Zuschauer selbst entscheiden können, ob sie 7, 10 oder 14 Euro Eintritt zahlen wollen.

„Outnow“, 2. bis 6. Juni, Schwankhalle, Theater Bremen, Sorgenfrei; Mehr im Internet: outnowbremen.de

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