?Sieht das ihr Regisseur, Frank-Patrick Steckel, auch so?
!Natürlich, wir haben die Figur des Macbeth ja gemeinsam erarbeitet. Und ich glaube, dass wir uns sehr gut ergänzen. In meinem Verständnis – und ich denke, Steckel sieht es ähnlich – ist Macbeth gewissermaßen die logische Fortsetzung des Pierpont Mauler. Beides sind Karrieristen, Machtmenschen, beide betrachten ihr Leben als Experiment: wie weit kann ich gehen? Wann hat mein Handeln Konsequenzen? Nur dass Macbeth noch viel brutaler ist als Mauler, über Leichen geht.
?Als Pierpont Mauler haben Sie Ihre bislang auffälligste schauspielerische Leistung in Bremen erbracht. Braucht der gute Schauspieler Glenn Goltz einen Regisseur wie Steckel, um sich zum sehr guten Schauspieler zu wandeln?
!Mit solchen Kategorien tue ich mich schwer. Es ist sicher so, dass mir Steckels Arbeitsweise sehr entgegen kommt. Er ist ein unglaublich kluger Kopf, der akribisch mit seinen Schauspielern arbeitet. Er legt größten Wert auf die Sprache. Sie ist für ihn ein Wert an sich, nicht einfach ein Mittel zum Zweck. Schon die Genauigkeit, wie bei den Leseproben gearbeit wird, ist beispiellos. Und auf der Bühne gelingt es ihm immer wieder, eine bestimmte Atmosphäre herzustellen, Konzentration auf das Wesentliche.