Ist es denn immer noch der gleiche alte Freundeskreis, der das Festival plant und durchführt?
Der harte Kern von sechs Leuten ist immer noch der gleiche, aber insgesamt sind wir inzwischen um die 30 Leute.
Es ist doch eine Menge Arbeit, so ein Festival zu organisieren, oder?
Ja, ich muss selbst immer aufpassen, dass das Festival nicht vor die Uni rutscht.
Studieren Sie alle noch?
Zum Teil haben wir auch Schüler im Team, aber die Hauptverantwortlichen studieren auch. Das ist gar nicht einfach, das unter einen Hut zu bekommen.
Wollen Sie nach dem Studium weitermachen?
Das werden wir nächstes Jahr sehen. Zwei tragende Personen, ich und ein Kollege, sind nach dem Festival mit dem Bachelor-Studium fertig und haben vor, uns etwas zurückzuziehen. Wir werden sehen, wie gut das dann klappt. Wir haben auf jeden Fall ein kleines Nachwuchsproblem. Wir waren ursprünglich ja ein Jugendprojekt, inzwischen sind wir aber alle schon relativ alt und müssen schreiben: Jugendliche und junge Erwachsene.
Die „Neuen“ müssen sich ja auch in so dröge Dinge wie Kalkulation und derlei mehr einarbeiten.
Genau, das ist das größte Problem. Es gibt oft Leute, die kommen zu ein oder zwei Treffen und sind hochmotiviert, und dann sind sie weg, weil sie gemerkt haben, dass sie sich da in etwas wirklich hineindenken müssen. Das verstehe ich auch. Wenn man das nicht mitgegründet hat, gibt es auch nicht so eine enge Bindung, dass man pro Woche mindestens eine Stunde aufbringen muss. Direkt vor dem Festival sind es bei mir dann sogar fünf bis sechs Stunden am Tag. Und alles ehrenamtlich.
Könnten Sie sich nicht eine Aufwandsentschädigung zahlen?
Daran haben wir kein Interesse.
Wie kommt das Programm zustande?
Es war von Anfang an unser Ziel, jungen Bands die Gelegenheit zu geben, zu spielen, denn es gibt viele Bands, aber wenig Auftrittsmöglichkeiten. Deswegen war uns wichtig, dass das Durchschnittsalter von 25 Jahren innerhalb der Band nicht überschritten wird. Unser Booker trifft eine Vorauswahl, danach darf das Team abstimmen. Elf Bands haben wir dieses Jahr ausgewählt, die zwölfte hat ihren Auftritt bei der Musikvideo-Show gewonnen.
Gibt es eine stilistische Linie?
Der eigene Geschmack ist schon wichtig. Im wesentlichen geht es in Richtung Pop und Indie. Aber über die Jahre hatten wir eigentlich schon alle Genres außer Heavy Metal.
Ab Freitag, 16. August um 16 Uhr und am Samstag um 13 Uhr in Almers Park im Rhododendron-Park in Bremen; mehr im Internet: horntobewild-festival.de