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Bücher vom Ende der Welt

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Dies ist nicht das Ende der Welt – auch wenn sich der Bremer Künstler Olaf Schlote in einer begleitenden Ausstellung mit der Apokalypse auseinandersetzt. - Foto: Olaf Schlote
Dies ist nicht das Ende der Welt – auch wenn sich der Bremer Künstler Olaf Schlote in einer begleitenden Ausstellung mit der Apokalypse auseinandersetzt. © Olaf Schlote

Bremen - Von Rolf Stein. „Vom Ende der Welt“, so der Titel der diesjährigen Literarischen Woche, erzählen in jüngster Zeit offenbar verstärkt deutschsprachige Literaten, auch wenn das Thema so recht wohl nie aus der Mode kommen wird. Nur die Vorzeichen ändern sich. Während in Zeiten des Kalten Kriegs der nukleare Winter die Gemüter kühlte, sind es heute eher Dinge wie der Klimawandel, eine Übernahme der Welt durch Roboter oder irre Politiker, die die Apokalypse erwarten lassen.

Die Auseinandersetzung mit einem befürchteten Ende der Welt scheint derweil weniger, zumindest aber nicht nur eine pragmatische Antwort auf wissenschaftlich ermittelte Fragestellungen zu sein. Die Faszination dieser wirklich letzten Dinge dürfte auch mit ihrer Endgültigkeit zu tun haben. Wer hätte sich schließlich nicht schon einmal ausgemalt, was er noch alles erledigen würde, wüsste er den genauen Termin.

Die Literatur, zumindest die nicht wissenschaftliche, mag davon profitieren, ist aber, nimmt sie sich ernst, auch Seismograph für das, was die Welt tatsächlich vom Innersten her auseinandertreibt. Zu den Autoren, die sich zuletzt mit dem Ende der Welt, wie wir sie kennen, befasst haben, gehören unter anderem Thomas von Steinaecker, Nis-Momme Stockmann und Heinz Helle, die im vergangenen Sommer dem Magazin „Kulturpalast“ (3Sat) Rede und Antwort zur Sache standen. Helle und Stockmann sind am Dienstag, 24. Januar auch in Bremen, um mit ihrer Kollegin Valerie Fritsch zu lesen vom und zu reden über das Ende der Dinge.

Als weitere Apokalyptiker sind unter anderem Dietmar Dath, Sibylle Lewitscharoff und Philippe Forest angekündigt, ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Filmen, Workshops und einer Ausstellung gehört wie jedes Jahr dazu. Wer selbst noch einen Text zum Weltuntergang in der Schublade hat, kann sich am Freitag, 20. Januar um 19 Uhr im Kukoon in der Bremer Neustadt einfinden und mit ein wenig Glück die Offene Bühne entern.

Eröffnet wird die Literarische Woche wie schon im vergangenen Jahr von den Mitarbeitern der Zeitschrift „Mo:no“ aus Bremen, die das Thema Weltende um den Aspekt der Politik erweitert haben.

Zu guter Letzt findet im Rahmen der Literarischen Woche natürlich auch die Ehrung der Träger des Bremer Literaturpeises statt: Terézia Mora und Förderpreisträger Senthuran Varatharajah werden am Montag, 23, Januar um 12 Uhr in der oberen Rathaushalle geehrt, am Vorabend lesen beide in der Glocke aus ihren Werken.

Das Programm der Literarischen Woche finden Sie im Internet: www.literarische-woche.de

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