?Nike Wagner hat einmal gesagt, man könne sich Kunst nicht erkrabbeln – Katharina widerspricht dem. Was können Kinder hier lernen?
!Nike hat natürlich recht. Man muss sich schon geistig auseinandersetzen. Das tun die Kinder auch, sie arbeiten das Libretto durch, sie hören die Musik. Bei Proben habe ich gemerkt: Für die Kinder war das Live-Erlebnis toll. Sie dürfen auf der Bühne die Windmaschinen bedienen. Oder die Sänger setzen sich mitten ins Publikum, da erleben die Kinder, welche Kraft das Singen erfordert. Die werden später nicht nur DVDs schauen. Die wissen: Das Live-Erlebnis ist nicht ersetzbar.
?Der Eintritt ist frei, die Karten waren in kürzester Zeit weg. Wie erklären Sie sich den großen Andrang?
!Das liegt einerseits natürlich an der Region: Hier gibt es nicht so viele Angebote, das wäre in Berlin vielleicht anders. Aber die Eltern sind auch froh, etwas vom Festival mitzukriegen – es stehen Nachwuchssänger aber auch Bayreuth-Sänger auf der Bühne.
?Was sagt die Musik Wagners den Grundschülern?
!Sie werden mit der Musik vertraut und an Kultur herangeführt, darum geht es. Brutal gesagt: Das ist wie beim Weltspartag. Man geht als Kind in die Sparkasse und bekommt etwas geschenkt. Das kann eine lebenslange Bindung begründen.
Alexander Busche (31, ledig) ist Assistent der Festspiel-Chefin Katharina Wagner und Marketingleiter der Festspielgesellschafts-Tochter BF Medien GmbH. Der Detmolder hat Publizistik-, Theater-, Musikwissenschaften und Musiktheaterregie studiert.