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IAA 2011: Vollgas im PS-Theater

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Stadtflitzer, Supersportwagen, SUV oder Sparmobil - die Flut der Weltpremieren bei der Internationale Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt ist groß. Stoff für automobile Träume.

Die Absatzkurven zeigen nach oben, die Kunden sind in Kauflaune und die Automobilindustrie feiert sich mit einem Produktfeuerwerk selbst: Wenn am 17. September die Internationale Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt (bis 25. September) ihre Pforten fürs Publikum öffnet, gibt es zahlreiche Neuheiten in allen Segmenten. Noch haben Hersteller und Importeure gar nicht alle Premieren verraten. Aber schon die Liste der offiziellen Ankündigungen ist lang.

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Die größte Nummer in Frankfurt werden in diesem Jahr zwar die kleinen Autos sein. Etwa VW mit den Schwestermarken Seat und Skoda zeigten gleich drei Varianten des kommenden Stadtflitzers Up. Doch auch wer mehr als 15 000 Euro für ein Auto plant und dafür über vier Meter Blech erwartet, wird bei den Frankfurter Premieren fündig.

Zum Beispiel bei den kritisierten, aber erfolgreichen Geländewagen: In diesem Segment gilt in Frankfurt alle Aufmerksamkeit der neuen Mercedes M-Klasse, die nach den Worten von Baureihenentwickler Uwe Ernstberger als “sparsamstes Luxus-SUV“ etabliert werden soll. So möchte man in Stuttgart Konkurrenten wie VW Touareg, Porsche Cayenne und BMW X5 wieder von der Überholspur ansehen.

Zwei Nummern kleiner und entsprechend sparsamer ist der neue Mazda CX-5, der in Frankfurt ebenfalls seine Premiere feiert. In der gleichen Liga fahren der Audi Q3 und der Saab 9-4X. Beide Kompakt-SUV stehen in Europa zum ersten Mal auf einer Messe. Und wer noch näher am konventionellen Auto bleiben möchte, für den sind vielleicht die als Crossover vermarkteten Modelle Subaru Impreza XV oder Peugeot 508 RXH die richtige Wahl. Denn beide sehen mit höherer Bodenfreiheit und markanten Schwellern zwar nach Freiheit und Abenteuer aus, sind technisch im Grunde aber ganz gewöhnliche Pkw.

Ebenfalls immer wieder gescholten und doch von so vielen geliebt sind die Sportwagen. Ihre Ikone ist aus deutscher Perspektive der Porsche 911, der auf der IAA in die nächste Generation wechselt. Nach Informationen aus Unternehmenskreisen größer und stärker als früher, aber sparsamer, gibt er seinen Einstand zunächst als Coupé. Wer mit einem Cabrio in die späte Herbstsonne starten möchte, dem empfiehlt Mercedes den neuen SLS Roadster. Auch Ferrari mit der Spider-Version des F 458 Italia oder Chevrolet mit dem Camaro präsentieren offene Fahrzeuge. Die Europaversion des legendären US-Musclecars steht in Frankfurt auch als Coupé. Als Sportwagen im Segment der Kleinwagen erwartet Messebesucher das Mini Coupé.

Viel Bewegung gibt es den aktuellen Hersteller-Ankündigungen zufolge auch in der Kompaktklasse. Im umsatzstärksten Segment des deutschen Automarktes geben vor allem zwei neue Premium-Modelle ihren Einstand: der 1er BMW und die Mercedes B-Klasse. Die Münchner beschreiben ihren Kleinsten als erwachsen und verweisen auf die bessere Ausstattung. Dagegen soll die B-Klasse jünger und jugendlicher werden, wie Mercedes-Chef Dieter Zetsche im Vorfeld der Premiere sagte. Dazu bekommt sie einen Online-Zugang zu Twitter und Facebook. In der nach dem Wolfsburger Absatzrekordhalter benannten Golf-Klasse feiern auch die sportliche Opel Astra-Variante GTC und die nächste Generation des Honda Civic Premiere.

Mehr Platz für Kind und Kegel gefällig? Dann empfehlen sich familienfreundliche IAA-Neuheiten wie die dritte Auflage des Opel Zafira oder der kaum kleinere, aber deutlich günstigere Opel Combo. Und falls es etwas mehr Prestige sein darf, stehen ein paar Neuheiten aus der Business-Klasse bereit. So feiert Audi in Frankfurt die Publikumspremiere des A6 Avant, Saab zeigt den neuen 9-5 auch als Kombi, und bei Lexus geht der GS in die nächste Runde.

Wer ernsthaft über ein neues Auto nachdenkt, der sollte bei dieser Auswahl fündig werden. Aber der IAA-Besuch taugt zu mehr als einer reinen Kaufberatung: “Man wird ja wohl noch träumen dürfen“, denken sich viele Hersteller und rücken deshalb neben ihren Serienfahrzeugen zahlreiche Studien ins Rampenlicht.

Frei vom Druck der Controller und Konstrukteure dürfen sich bei diesen Modellen die Designer richtig austoben und ihren Gedanken freien Lauf lassen. Doch so ganz ohne Bodenhaftung sind diese Showcars in der Regel trotzdem nicht. Vielleicht wird man Autos wie den Renault Frenzy als Gedankenspiel zur Kangoo-Nachfolge, den avisierten Sportwagenentwurf von Kia, die visionäre Oberklasse von Ford oder den kleinen Roadster von Jaguar nie in Serie sehen. Aber bei Entwürfen wie der BMW i3-Studie oder der Audi A2-Fingerübung ist jetzt schon beschlossen, dass diese Autos in zwei Jahren wieder nach Frankfurt kommen - dann allerdings mit Datenblatt und Preisschild.

dpa

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