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Erdgas-Audi: Der saubere Sparfuchs

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A3 Sportback g-tron
Endlich die richtige Tankstelle gefunden! Autor Oliver Menner beim Erdgas tanken. © Kruse Ralf

Erdgas-Auto? Als ich an der ersten Tankstelle den LPG-Stutzen nicht in den Tank bekomme, weiß ich, was das auch bedeuten kann. Erstens: peinlich … Denn der LPG-Stutzen bietet Flüssiggas, ich brauche aber Erdgas!

Also zweitens: noch ein bisschen weitersuchen! Nur rund 1000 Erdgas- oder CNG-Tankstellen gibt es in Deutschland (das englische Kürzel CNG steht für Compressed Natural Gas, also komprimiertes Erdgas). Rund um München sind es ungefähr ein Dutzend. Zum Vergleich: Konventionelle Tankstellen gibt es bei uns reichlich – etwa 17 000.

Also nicht gerade üppig dicht, das CNG-Netz. Aber es geht, mit etwas Navi- oder Internetfummelei. Das bleibt auch das einzige Manko, das ich im 14-Tage-Test beim Audi A3 Sportback 1.4 TFSI g-tron entdecken konnte.

Die Ingolstädter haben ihr allererstes Erdgas-Auto nämlich nicht umsonst in den – mehrfach als Weltauto des Jahres ausgezeichneten – Audi A3 Sportback verpackt. Der Sparantrieb ist hier in eine absolut schnittige und wendige Umgebung verpflanzt. Urteil: Der Fahrspaß

A3 Sportback g-tron
Nur die Aufschrift lässt den g-tron als Erdgas-Audi erkennen. Sonst unterscheidet er sich kaum vom normalen A3. © Kruse Ralf

lodert alles andere als auf Sparflamme! Der Vierzylindermotor mit Gas- und Benzindirekteinspritzung kommt mit „nur“ 110 PS (81 kW) und 200 Newtonmetern Drehmoment kräftig genug daher, um meinen kleinen Gas-Bunsenbrenner in mehr als passablen zehn Sekunden auf 100 km/h aufzuheizen: Auch auf der Autobahn pegelt er sich behaglich schnell bei 180 Stundenkilometer ein. Die Spitze von knapp 200 km/h ist wenig später auch erreicht. Keine Sekunde hat man im A3 daher auch nur irgendwie das Gefühl, in einer „Öko-Kiste“ unterwegs zu sein. Leichte Einschränkungen bringt der Erdgasbetrieb nur im Kofferraum: Die rund 15 Kilo Erdgas sind im Doppeltank unterm Laderraum versteckt, der dadurch leider schrumpft (um 100 Liter auf 280 Liter). Zudem bringt der g-tron (verträgliche) 55 Kilo mehr auf die Waage als sein Benziner-Pendant, ist aber mit 1335 Kilogramm immer noch gut bewegbares Mittelgewicht.

Biogas-Turbo: Audi A3 Sportback g-tron

Das Feine am Erdgas: Es hat einen weit höheren Brennwert als Benzin oder Diesel, ist dadurch zum einen effizienter und bietet zum anderen eine sehr gute CO2-Bilanz. Das Feinste: sein Preis – etwas über einen Euro das verdichtete Kilo. Der g-tron legte im Test einen Supersparverbrauch von 4,6 Kilo auf 100 Kilometer vor. Sprich: Für nur rund 15 Euro kam ich jedesmal knapp an die 300 Kilometer (kombinierte Pendelstrecke aus Stadt und Autobahn) weit! Kleine Rechnungen, weite Strecken. Toll. In 14 Tagen hab ich nur einmal für über 70 Euro getankt – als ich den Benzin-Zusatztank des A3 g-tron (50 Liter) auch mitgefüllt habe … In der Anschaffung: Der CNG-A3 kommt mit 25 900 Euro nur rund 200 Euro mehr als sein Diesel-Kollege (ist aber 2000 Euro teurer als der Benziner). Das hat sich rasch amortisiert und dürfte sich dann so richtig rentieren (Erdgas ist bis mindestens 2018 steuerbegünstigt), wenn die Benzinpreise erstmal wieder kräftig steigen…

Oliver Menner

A3 Sportback g-tron 1,4 TFSI

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