Welches ist die scooterfreundlichste Stadt in Europa?
Ouboter: Meiner persönlichen Erfahrung nach München, wenn es die "Velo-Kamikaze" nicht geben würde. Gleich danach kommt Zürich, die Stadt hat die schönsten ebenen Fahrbeläge hat und kein Kopfsteinpflaster welches das Fahrvergnügen trübt.
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Wie weit ist Deutschland im Vergleich mit anderen Staaten in Bezug auf die Mikromobilität? Was ist gut, was könnte besser sein?
Ouboter: Es hat in Deutschland sehr lange gedauert bis die Mikromobilität Einzug gehalten hat. Nun ist wichtig, diese neue Art der Mobilität nicht mit zu vielen Einschränkungen und Vorschriften im Keim zu ersticken. Ich persönlich finde ja schon ein Nummernschild etwas lächerlich, aber das liegt vielleicht daran, dass ich seit mehr als 20 Jahren mit einem Scooter unterwegs bin.
Haben E-Scooter eine Zukunft oder wird es bald ein anderes Antriebskonzept geben?
Ouboter: Nein, für einen E-Scooter ist Elektro der beste Antrieb. Aber es geht natürlich auch mit Muskelkraft. Der E-Scooter oder das E-Kickboard helfen, diese Gattung von Mobilität cool und salonfähig zu machen.
Welche Formen der Mikromobilität sind für den Bereich der Vorstädte möglich? Kann es auch im ländlichen Bereich Mikromobilität geben?
Ouboter: Strecken unter 5 km sind ideal für einen E-Scooter, das kann der Weg zur nächsten Bushaltestelle in der Stadt oder zum Bahnhof auf dem Land sein, ebenso wie für große Areale wie Firmengelände oder Flughäfen. Egal wo die E-Scooter zum Einsatz kommen: Die Menschen sind dreimal schneller unterwegs und daher effizienter.
Was sind die größten Hindernisse bei der Weiterentwicklung der Mikromobilität: Gesetze, Kosten, Technik?
Ouboter: Gesetze, die über das Ziel hinaus schießen. Es ist doch nur ein Tretroller mit einem kleinen Motor und kein tonnenschweres SUV mit Luftverschmutzermotor. Technik und Kosten stellen aus meiner Sicht kein Hindernis dar. Wir haben ausgerechnet, dass sich ein eigener E-Scooter für Pendler schnell rentiert. Ein eigener E-Scooter wie ihn BMW, Mercedes oder Audi zusammen mit ihren Autos anbieten oder direkt vom Hersteller wie z.B. Micro ist immer noch die beste Lösung und viel nachhaltiger als die Mietroller, die die Gehwege versperren. Portable Mobilität wird – wie es das Wort schon sagt – mitgetragen in die Wohnung, das Büro oder das Auto.
Ist es sinnvoll, die Vorschriften für E-Scooter zu verschärfen und einen Führerschein zu fordern, um die Fahrt sicherer zu machen?
Ouboter: Schulung ist auf jeden Fall sinnvoll. Das gilt für E-Bikes ebenso wie für E-Scooter. Aber bevor es dafür einen Führerschein braucht, sollte eher die Geschwindigkeit auf den deutschen Autobahnen mal hinterfragt werden. Ein Führerschein ist aus unserer Sicht auf keinen Fall notwendig.
Interview: Volker Pfau
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