konsequent, aber nicht brutal zu, und so kurvt man entspannt über die Lande. Gut, wenn man eine Route mit kleinen Straßen gewählt hat, deren Belag nicht immer perfekt sein muss. Hier ist die Desert Sled in ihrem Element. Dank 19-Zoll-Vorderrad lässt sie sich perfekt dirigieren, folgt willig jeder eingeschlagenen Richtungsänderung und bügelt alles weg, was die Fahrt stören könnte. Auch auf unbefestigtem Untergrund kommt man so souverän und mit viel Spaß vorwärts, wobei man sich vor Übermut und wilden Drifts hüten sollte: Die Ducati Scrambler bringt immerhin 205 Kilogramm auf die Waage, die notfalls wieder eingefangen werden müssen.
Derartige Entschleunigung spiegelt sich im Verbrauch wider: Zwischen 4,5 und fünf Liter Sprit genehmigte sich
die Desert Sled auf 100 Kilometer. Man mag mit ihr einfach nicht schnell fahren oder sie über die Autobahn quälen. Das kann sie übrigens eigentlich ganz gut und absolviert auch die schnellere Gangart mit stoischer Ruhe (als Vmax sind 195 km/h angegeben), aber man merkt, dass ihr anderes Terrain besser liegt. Zur puristischen Ausstattung passt auch das Rundinstrument, das ausreichend über Geschwindigkeit, zurückgelegte Strecke, Etappen, Uhrzeit und Temperatur informiert. Allenfalls eine Tankanzeige wäre noch wünschenswert.
Für 11290 Euro, die der Ducati-Händler für die von uns gefahrene rote Version verlangt (Weiß kostet 150 Euro mehr) bekommt man mit der Desert Sled eine Scrambler der feinen Art. Sie bringt einen in unserer überhitzten Hochleistungsgesellschaft wieder zurück zu den Ursprüngen des Motorradfahrens, ohne die aktuellen technischen Errungenschaften aufzugeben.
Technische Daten
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von Volker Pfau