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Dynamisch in der Mitte: BMW C 400 X

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Der Preis für den BMW C 400 X ist etwas zu hoch für Mittelklasse.
Der Preis für den BMW C 400 X ist etwas zu hoch für Mittelklasse. © BMW

Was taugt der Mittelklasse-Roller von BMW? Wir sind den C 400 X gefahren - das ist das Fazit.

Roller in der Top-Klasse sind gut fürs Image, aber – aus preislichen Gründen – meist nicht so gut für spektakuläre Verkaufserfolge. Besser sieht es diesbezüglich in der Mittelklasse aus, die seit Jahren ordentliche Zulassungszahlen vermeldet. Da kann auch BMW nicht dran vorbei und hat nun für die Saison 2019 endlich den lange versprochenen 400er präsentiert. Wir waren mit dem C 400 X unterwegs.

BMW C 400 X: Gebaut in China

Der C 400 X läuft als komplett neues Modell bei Loncin in China vom Band. Der im Fahrbetrieb etwas knurrige Einzylinder hat 350 Kubikzentimeter Hubraum (das Marketing macht daraus einen 400er) und leistet 34 PS.

So dynamisch fährt er

Trotz 204 Kilogramm Gewicht fegt der BMW-Roller an der Ampel knackig los, außerorts hat er genug Power für stressfreie Überholvorgänge und die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 139 km/h hält er auch bei leichten Steigungen. Dank langem Radstand (1565 mm) ist der C 400 X beim Geradeauslauf sehr stabil und schwingt auch in weiten Kurven sauber ums Eck. Wird der Radius jedoch enger und weist der Belag Mängel auf, muss man am breiten Lenker deutlich konsequenter die Linie vorgeben. Tadellos in jeder Lebenslage sind dagegen die Bremsen und Lob gibt’s auch für die vibrationsfreien Rückspiegel.

Das Manko: Zu wenig Platz

BMW preist den C 400 X als ideales Fahrzeug für Pendler an, die Stau und Parkplatzsuche ein Schnippchen schlagen wollen. Dennoch sitzen auch diese Menschen gerne halbwegs geschützt vor Wind und Wetter. Beim Schutz vor den Elementen Luft und Wasser hat der Scooter aber ein großes Defizit. Wohl nicht ohne Grund kann also für 136 Euro ein größeres Windschild geordert werden. Auch beim Stauraumangebot müssen Abstriche gemacht werden: Unterm Sitz kann ein Zwei-Kilo-Brotlaib transportiert werden, aber kein Helm. Erst beim Abstellen kann das Flex-Case genannte Staufach ausgeklappt werden. Die zwei Fächlein in der Verkleidung reißen da auch nicht mehr viel raus. Der hohe Mitteltunnel setzt beim Aufsteigen gute Gelenkigkeit voraus. Und ab etwa Stiefelgröße 43 ist das Platzangebot für die Füße eher bescheiden.

BMW C 400 X: So viel verbraucht er

Im Alltagsbetrieb muss man mit einem Verbrauch von 4,2 Litern auf 100 Kilometer kalkulieren, auf der gemütlichen Sonntagstour sind es deutlich weniger als vier Liter. Dank des 12,8 Liter fassenden Tanks reicht das aber stets für längere Etappen.

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Die Preise: ganz schön teuer

Für die Anschaffung muss man tief in die Tasche greifen. Der C 400 X kostet 6.800 Euro. Unser Testexemplar war mit Comfort-Paket (395 Euro; Sitzheizung und Heizgriffe), LED-Scheinwerfer (220 Euro), Keyless Ride (310 Euro), Diebstahlswarnanlage (255 Euro) sowie dem 605 Euro teuren Connectivity-Paket mit TFT-Display und Multi-Controller ausgestattet. Macht 8.555 Euro. Damit erreicht er das Level der Top-Klasse.

Das Fazit zum BMW C 400 X

Der BMW C 400 X ist ein ordentlicher Mittelklasse-Roller mit vielen Stärken und ohne grundlegende Schwächen. Der Preis ist aber definitiv Oberklasse und damit viel zu hoch.

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Volker Pfau

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