In Deutschland existieren Einschränkungen bezüglich der Anbauflächen für Energiepflanzen, um biologisch wertvolle Gebiete zu schützen und keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion aufkommen zu lassen. Umweltschützer kritisieren die Vorgaben jedoch als teilweise unwirksam und befürchten, dass beispielsweise brach liegende Wiesen und Wälder für den Anbau von Energiepflanzen geopfert werden. Dazu kommen generelle Bedenken gegenüber Biosprit: Statt relativ ineffizient im Auto verfeuert zu werden, könnte Biomasse möglicherweise besser direkt zur Stromerzeugung im Kraftwerk genutzt werden.
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Bei der Einführung gab es bei vielen Autofahrern große Bedenken hinsichtlich der Verträglichkeit von E10. Die waren aus heutiger Sicht meist unbegründet, lediglich bei Fahrzeugen mit einem Baujahr vor 2000 können in Ausnahmefällen Probleme auftreten. Angaben zu den betroffenen Modellen finden sich beispielsweise in der Broschüre "E10-Verträglichkeit von Kraftfahrzeugen", die die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) auf ihrer Webseite zur Verfügung stellt. Auch Vertragshändler und Hersteller wissen Bescheid.
Im Jahr 2018 wurden laut BDBE rund 613.000 Tonnen des Alkohols für den Kraftstoffmarkt produziert. In den Vorjahren lag der Wert teilweise deutlich höher, 2015 etwa bei rund 740.000 Tonnen. Als Rohstoff wird zu 70 bis 80 Prozent Futtergetreide, häufig Weizen, verwendet, Zuckerrüben kommen auf 20 bis 30 Prozent. Sonstige Stoffe, etwa organische Abfälle, spielen kaum eine Rolle. Außer für die Kraftstoffproduktion wird Bio-Ethanol auch für die Nahrungsmittelherstellung und in der Industrie genutzt, insgesamt liegt die jährliche Produktion in Deutschland bei knapp 754.000 Tonnen.
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Holger Holzer/SP-X