1. Startseite
  2. Leben
  3. Auto

Fiat 500L  - Wo ist der Espresso?

KommentareDrucken

Grande Amore? Bedingt: Redakteurin Katrin Basaran und „ihr“ Fiat 500L 1.3 Multijet
Grande Amore? Bedingt: Redakteurin Katrin Basaran und „ihr“ Fiat 500L 1.3 Multijet © Baseran

Montag, 7 Uhr morgens. Rauhreif draußen, klamme Kälte im Wageninneren. Jetzt würde ich alles für einen heißen Espresso geben. Auch der optisch flotte Fiat 500L könnte einen Muntermacher gebrauchen.

Schade, dass man die Lavazza-Maschine im Fiat 500L erst ab kommender Woche bestellen kann (199 Euro). Dafür heizt mir die einstufige Sitzheizung jetzt höllisch ein. Plötzlich ist der wohlige Zauber weg! Das Thermostat hat sich abgeschaltet, kühlt eine gefühlte Ewigkeit ab, ehe es sich wieder aktiviert. Versteh’ einer die Italiener!

Zwei Wochen darf ich das neue Baby der Turiner bewegen. Den jüngeren, wenn auch größeren Bruder des pfiffigen Stadtminis Cinquecento. Das L kennzeichnet den Neuen als large, groß also. Stellt sich die Frage: Wie groß ist der 500L wirklich?

Fiat 500L Easy 1.3 Multijet

Leistung: 85 PS
max. Drehmoment. 200 Nm/1500 U/min
Höchstgeschw.: 160 km/h
0 auf 100 km/h: 16 sek.
Hubraum: 1248 ccm
Verbrauch (innerorts): 6,1 l/100km (Testverbrauch)
Leergewicht: 1390 kg
Kofferraumvolumen: 400–1310 l
Basispreis: 19.100 Euro
Testwagen: 22.470 Euro

Optisch ist die Verwandschaft des 500L zum Kultauto 500 trotz der ähnlichen Rundaugen nicht sofort erkennbar. Eher werden Erinnerungen an den Mini Countryman wach, wohl nicht zuletzt wegen der zweifarbigen Lackierung. Und natürlich aufgrund der Maße: 4,14 Meter Länge, 1,78 Meter Breite und 1,66 Meter Höhe. Doch die Maße sind auch der Schlüssel zum Komfort dieses Vans: Zum einen lässt es sich so prima ins geräumige Innere gleiten. Zum anderen haben die Designer ganze Arbeit geleistet: Bunte Farben, glänzende Lacke, Stoffe und Ablagen aller Art! Hier erschließt sich ein optisches Feuerwerk, an dem man sich hoffentlich nicht so schnell satt sieht. Erstklassig ist der Bedienkomfort der hinteren Rückbank. Ein Griff – alles rollt sich zusammen und bietet nun eine ebene Ladefläche. Das ist großes Kino. Groß sind auch die Fenster, durch die das häufig durch Schießscharten in Coupés geplagte Auge ungewohnte Freiheit genießt. Die geteilte A-Säule mit dem Fenster dazwischen macht das Abbiegen leichter.

Fiat 500L - der größte 500er aller Zeiten

Wir testen eine Dieselversion mit 85 PS. Eine unangenehme Überraschung erlebe ich gleich am Anfang unserer Bekanntschaft bei der Ausfahrt aus der steilen Tiefgarage: Der Wagen schafft es kaum!

Optisch voll im Trend: Den italienischen Mini-Van gibt es in 33 verschiedenen Lackvariationen. Die Zweifarbigkeit kommt besonders gut an.
Optisch voll im Trend: Den italienischen Mini-Van gibt es in 33 verschiedenen Lackvariationen. Die Zweifarbigkeit kommt besonders gut an. © Fiat

Träges Anfahrverhalten nennt man so etwas in der Fachsprache. Nach etwa drei Tagen habe ich den Bogen raus – es hilft nur ein ambitionierter Tritt auf das Gaspedal. Träge bleibt der Turbodiesel-Italiener leider auch auf der Straße. Hier hätte ich mir mehr Temperament gewünscht. An die weiche Lenkung gewöhnt man sich dagegen schnell, schön ist das komfortable Fahrwerk, das Bodenwellen locker schluckt. Erwähnenswert seien an dieser Stelle auch die Bremsen, die präzise und zuverlässig arbeiten.

Fazit

Der Fiat 500L ist ein echter Italiener: Chic, gewitzt und einladend. Den Kultstatus des 500 wird er aber wohl nicht erreichen. Er ist sicher (ESP, ABS, sechs Airbags serienmäßig) und komfortabel. Im Antrieb könnte er einen Muntermacher gebrauchen. Einen Espresso vielleicht?

K. Basaran

Mehr zum Thema:

Mamma mia, Minivan! Der neue Fiat 500L

Farbe für den Liebling: Der neue Fiat Punto

Fiat Panda wächst zum Monster Truck

Mehr Bär als Bärchen: Der neue Fiat Panda

Dieses Auto kann sogar Kaffee kochen

Auch interessant

Kommentare