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Kurioser Wildunfall: Sitzt ein Hirsch im Postbus...

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Wildunfall mit Hirsch in Kärnten
Spektakulärer Wildunfall: Nach dem Crash sitzt ein Hirsch im Bus. © Polizeiinspektion Rennweg am Katschberg

Kremsbrück - Einen außergewöhnlichen Fahrgast hatte ein Postbus in Österreich an Bord: einen Hirschen. Freiwillig war der tierische Passagier allerdings nicht mit diesem öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs.

Der Postbus war am Mittwochabend auf einer Straße zwischen Kremsbrück und Rennweg (Österreich) unterwegs als plötzlich ein Hirsch aus der Böschung sprang und die Straße kreuzte. Da der Fahrer nicht mehr ausweichen konnte, krachte das Wildtier mit voller Wucht durch die Windschutzscheibe des Busses und landete, laut Polizei, auf dem Armaturenbrett.

Völlig verstört vom Crash schlug der etwa einjährige Bock mit seinen Läufen wild um sich. Dabei bekam auch der Busfahrer einen Tritt ab. Geschockt flüchtete sich der Fahrer daraufhin in den Mittelgang. Vor lauter Aufregung vergaß er jedoch die Handbremse anzuziehen. Das Fahrzeug rollte deswegen rückwärts einen Abhang hinunter, bis ein Baum den 14 Tonnen schweren Bus stoppte.

Ein Plätzchen in Sitzreihe zwei

Nachdem das Fahrzeug in Schräglage zum Halten gekommen war, sprang der Hirsch panisch vom Armaturenbrett und stürmte im Mittelgang auf und ab, bis er auf einem Platz in der zweiten Sitzreihe zur Ruhe kam.

"Der Hirsch hatte seine Hinterläufe im Fußraum und seine Vorderläufe über die Rückenlehne gelegt und verharrte cirka eine Stunde in dieser Position", so Kommandant Hans Ramsbacher von der Polizeiinspektion Rennweg am Katschberg. Für den Beamten, der selbst Jäger ist, war diese Bild einfach unglaublich. Es sah aus, als würde der Hirsch einfach nur mit dem Bus fahren. 

Bei dem Tier handelte es sich um einen einjährigen Hirsch, einen sogenannten Spießer. In diesem Alter trägt ein männliches Exemplar noch kein Geweih, sondern nur ungefähr 50 Zentimeter lange Spieße und wiegt um die 90 Kilo. 

Wahrscheinlich stand der Hirsch unter Schock. "In diesem engen Raum war er völlig unter Stress und hat hyperventiliert", berichtet Ramsbacher.  Ob sich der Hirsch durch die Wucht des Aufpralls verletzt hatte, sich einen Lauf gebrochen hatte, konnten die Polizeibeamten in dieser Situation auch nicht feststellen. 

Das Problem: der Bus hing noch völlig ungesichert in Schräglage. Es war in diesem Moment zu gefährlich den Bus zu betreten. Herbeigerufene Jäger oder Tierarzt wollten, aber konnten dem verschreckten Passagier nicht helfen.

Nach einer Weile konnten der Fahrer und ein weiterer Passagier jedoch durch die hintere Tür aussteigen. Und plötzlich folgte kurz darauf völlig überraschend der Bock.

"Wahrscheinlich witterte der Spießer die frische Luft" - der Hirsch sprang die Stufen hinab und verschwand spurlos in der Dunkelheit. Eine erste Suche nach dem Unfallflüchtigen brachte keinen Erfolg. 

Jagdhund verliert die Spur

Am Donnerstag suchten Jäger mit einem Hund über dreieinhalb Stunden nach dem Tier . Vergebens. Der Hund konnte zwar die Fährte aufnehmen, aber an einem Bach verlor sich die Spur. 

Der Polizeibeamte hofft, dass der Spießer den Unfall glimpflich überstanden hat und nicht unnötig leiden muss. "Am Unfallort war kein Schweiß - also Blut zu finden", so Kommandant Ramsbacher. Das wäre schon ein gutes Zeichen. 

Am Bus entstand laut Polizei ein Sachschaden von rund 15.000 Euro. Die Bundesstraße war drei Stunden komplett gesperrt.

Gerade jetzt warnt die Polizei vor Wildunfällen. Das Risiko sollten Autofahrer nicht unterschätzen

ml

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