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Hyundai Veloster: Eher Schein als Sein

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Hyundai
Das knackige Coupé-Design des Hyundai Veloster beeindruckt, sorgt im Alltag aber für Irritationen. © Hyundai

Veloster hört sich ein bisschen an wie Verlierer. Doch ein Verlierer ist das Coupé von Hyundai nicht, zumindest nicht optisch. Da kann es durchaus passieren...

...dass sich plötzlich wildfremde Passanten um das Auto treiben und unter die Karosserie spähen. Bewundernde Blicke erntet der flache Koreaner immer wieder. Und einige Besonderheiten machen ihn auch zu etwas Besonderem. So ist der Wagen ein Viertürer, aber kein klassischer. Eine Fahrertüre, eine Heckklappe und zwei Türen auf der Beifahrerseite. Was zunächst wie ein Gag wirkt, ist teilweise sinnvoll. Das Einsteigen in den Fond wäre wie bei jedem Zweitürer eine Plage. Da ist die Tür für die Rückbank durchaus willkommen. Man fragt sich aber dann doch: Warum haben sie sich die Hintertür auf der Fahrerseite gespart? Der ansehnlichen Optik hätte sie keinen Abbruch getan.

Ein großes Glasdach, auf Wunsch und Mehrpreis auch als Hub-Schiebe-Dach zu haben,lässt Licht in den Veloster, sodass die Sicht nach hinten einigermaßen funktioniert. Die Sicht der Fondpassagiere zur Seite ist aus den schießschartengroßen Fensterchen kaum möglich. Und auch die Sicht von Fahrer und Beifahrer ist wegen der massiven und coupétypisch starken Neigung der A-Säule extrem eingeschränkt, was gerade in Kurven unwillkürlich zu einem ungewollten Vor- und Rückbeugen führt.

Hyundai Veloster 1.6 Turbo

Leistung: 186 PS
Höchstgeschw.: 214 km/h
0 auf 100 km/h: 8,4 sek.
max. Drehmoment: 265 Nm bei 1500 bis 4500 U/min
Hubraum: 1591 ccm
Verbrauch EU Drittelmix: 6,9 l/100km
CO2: 157 g/km
Leergewicht: 1340 kg
Kofferraumvolumen: 285 - 645 l
Preis: ab 24 790 Euro

Damit aber schon Schluss mit allzu Negativem. Die Leistung des 186 PS starken Turbos macht den 1,6-Liter-Vierzylinder mit Direkteinspritzung zu einem flotten Fortbewegungsmittel. Auf die Kritik am turbolosen Veloster, der für einen Möchtegernsportwagen mit seinen 140 PS doch zu schwach war und zu stärkerer Kritik geführt hatte, reagierte Hyundai umgehend und brachte heuer die neue Variante auf den Markt. Beim Turbo kann man mit Durchzug und Flexibilität durchaus zufrieden sein. Immerhin 214 Stundenkilometer werden als Spitzengeschwindigkeit erreicht. Auch die Beschleunigung des Frontantrieblers kann sich sehen lassen: von null auf 100 in 8,4 Sekunden. Das Sechs-Stufen-Automatikgetriebe (wahlweise auch ein Sechs-Gang-Schaltgetriebe) funktioniert ohne Zuckeln und selbst im unteren Drehzahlbereich einwandfrei. Der Verbrauch liegt durchschnittlich bei 7,7 Litern.

Hyundai Veloster
2+1 Türer: Die hintere Tür auf der Fahrerseite fehlt. © Hyundai

Der Innenraum des Velosters wirkt aufgeräumt und ist durchaus funktional. Die lederbezogenen Sitze in der Variante Premium sind angenehm und rückenfreundlich, automatisch verstellbar, genau wie die Kopfstützen. Das Cockpit ist ansprechend. Auf allzu viel Schnickschnack verzichten die Koreaner. Ein paar Sachen fehlen allerdings und sind auch nicht als Extras zu bekommen: so eine Start-Stopp-Automatik und ein Regensensorpaket.

Beeindruckend und kaufanreizend ist der relativ bescheidene Preis von 28 390 Euro für unseren Testwagen, ein Auto, das schon sehr viele sonst als Extras zu bezahlende Zugaben serienmäßig hatte. Und natürlich die Fünf-Jahres-Garantie, die Hyundai auf Fahrzeug, Lack, Mobilität und fünf Sicherheitschecks auch beim Veloster gewährt.

Der Veloster ist ein angenehm zu fahrender Zweisitzer, der nur bedingt für weitere Fahrgäste Platz hat. Die sollten für den Fond möglichst nicht über einen Meter siebzig groß sein und kein besonderes Interesse an der Umgebung haben. Insgesamt wird auch da unser erster Eindruck bestätigt. Das Fazit nach unserer Testphase: Der Veloster – kein Verlierer, aber ein bisschen mehr Schein als Sein.

ali

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