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25 Jahre TDI: Feiern á la Audi

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Ein Audi 100 2.5 TDI von 1989 neben der Studie Audi RS 5 TDI concept.
Ein Audi 100 2.5 TDI von 1989 neben der Studie Audi RS 5 TDI concept. © obs

Waren das noch Zeiten: Die Diesel waren laut, lahm und stinkig, allenfalls geeignet für Pfennigfuchser ohne jeglichen Spaß am Autofahren. Und dann kam der Audi 100 TDI.

Mit dem Audi 100 TDI hielt 1989 gepflegte Dynamik kombiniert mit niedrigem Verbrauch Einzug in die Autowelt. Und ein wahrer Diesel-Boom brach los, mit bisher 7,5 Millionen verkauften Exemplaren. Der TDI wird heuer also 25. Und hat seine besten Zeiten noch vor sich – ist man bei Audi überzeugt.

Der Beweis für diese Überzeugung steht auf dem Sturup Raceway in Schweden. Er ist mattschwarz lackiert, kompakt, schaut schon im Stand ziemlich schnell aus, hört auf den Namen RS 5 TDI. Und stellt so etwas wie die Zukunft des Selbstzünders dar. Unter seiner Haube werkelt ein heißer Dieselmotor: drei Liter Hubraum, zwei Turbos. Und ein Gerät, das Audi als elektrischen Verdichter bezeichnet, gemeinhin als Kompressor bekannt. Das Ding sitzt am Ansaugtrakt des V6-Aggregats und hat eine wichtige Aufgabe: Es soll das Turboloch wegkriegen. Diese leichte Anfahrschwäche, die auch anno 2014 noch nicht hundertprozentig besiegt ist.

Praxistest auf der Rennstrecke

Der Audi RS 5 TDI mit 385 PS steht neben dem 560 PS starken RS 6 Avant. Der Instruktor zählt runter: drei, zwei, eins – los. Auf den ersten 30, 40 Metern kann der Benziner gerade so mithalten, erst mit steigender Drehzahl schiebt er seine Schnauze nach vorne. Operation Verdichter gelungen, lautet die Diagnose. Das Turboloch ist definitiv weg. „Dieses Thema ist endgültig beerdigt“, erklärt Audi-TDI-Spezialist Henning Lörch.

Noch ist das Aggregat mit Verdichter nicht zu haben, denn Audi hat ja nur einen Ausblick auf die TDI-Zukunft gegeben. Die Fahrzeuge auf der Rennstrecke, darunter auch ein A 6 TDI mit Einfach-Turbo und 326 PS, laufen noch unter dem Begriff „Concept“. Das heißt: Die verbaute Technik wird so schnell wie möglich an die Kunden geliefert. Audi hält sich mit einer genauen Zeitansage noch zurück. Aber klar ist: Spätestens in vier Jahren, wahrscheinlich aber schon deutlich früher, wird kräftig verdichtet. Und los geht es bei den großen Modellen.

Die kommen wie der überarbeitete A7 Sportback aber zuerst einmal ab dem Herbst in den Genuss des neuen V6-TDI, der jetzt je nach Aufladung mit einem oder zwei Turbos eine Leistungsspanne von 218 bis 326 PS abdeckt. Den Einstieg macht der 3.0 TDI ultra mit einem Normverbrauch von nur 4,7 Litern, den oberen Wert liefert das Sondermodell Competition, das mit einem Vollgas-Boost kurzfristig noch 20 PS drauflegen kann.

Der TDI steht also nach 25 Jahren voll im Saft. Und das wird auch noch eine Weile so bleiben. „Aktuell und in absehbarer Zukunft ist der TDI erste Wahl in Sachen Effizienz im Antriebsstrang“, ist Ulrich Weiß überzeugt. Der Mann muss es wissen: Er ist Chef der Entwicklung TDI-Motoren bei Audi.

Der neue Audi A7 Sportback

Gregor Rudolph

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