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Besteht der Skoda Octavia den Familiencheck?

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Klaus Heydenreich
Alles genau untersucht und ausprobiert: Redakteur Klaus Heydenreich und seine Kinder Marlene (4) und Oskar (6) bildeten das kritische Testteam © Heydenreich

Selbstverständlich ist es nicht schlau, in einem Autotest zu verraten, dass ich ein ausgesprochener Fan der getesteten Marke bin. Aber: Mir ist das völlig wurscht – es hat ja seine Gründe!

Also, raus mit dem Outing: Ich bin Skoda-Fan, und damit das jetzt nicht komisch rüberkommt, starten wir am besten mit einer Kritik: „Was hat die Frau gesagt?“, kräht es nämlich schon nach ein paar Metern mit dem neuen Octavia aus dem Fond, wo meine zwei Kinder (sehr bequem!) sitzen. Und die beiden meinen nicht meine Frau, sondern die Stimme aus dem Navigationsgerät, bei Skoda neudeutsch „Fahrassistenzpaket Traveller“ (2590 Euro) genannt.

Leider hat die Dame einen kleinen Sprachfehler, sie lispelt etwas, die Zielführung bekommt sie aber natürlich astrein hin und für den Aufpreis gibt es schließlich auch einen Touchscreen, Spurhalteassistent, Komfort-Telefonfreisprecheinrichtung, Sprachbedienung und eine Verkehrszeichenerkennung. Diese wiederum funktioniert aber zu oft nur eingeschränkt – doch mal ehrlich: Wer verlässt sich denn wirklich darauf, da sind ja die Kinder bei der Erkennung zuverlässiger …

Aber nun zum Positiven, denn trotz des kleinen Sprachfehlers bleibt natürlich meine Vorliebe für die Tschechen – auch wenn die Limousine aus meiner Sicht mit einem Nachteil startet, denn ich bin schließlich auch Kombi-Fan. Koffer, Surfbretter, Ski, Kinderwagen, Zeug und Glump – was muss nicht alles hinein in einen Kofferraum!

Skoda Octavia 1,8 Liter TSI

Leistung: 180 PS
Höchstgeschw.: 229 km/h bei 5100 U/min
Drehmoment: 250 Nm
Hubraum: 1798 ccm
Verbrauch EU Drittelmix: 6,8 l/100km
Tankinhalt: 50 Liter
Leergewicht: 1360 kg
Kofferraumvolumen: 590–1580 l
Basispreis: 15.990 Euro
Testwagen: 28.060 Euro

Doch das ist auch bei der Limousine kein Problem: einfach rein damit. Okay, nicht alles, aber doch jede Menge. Der Kofferraum wuchs im Vergleich zum Vorgänger um fünf auf 590 Liter. Und bei (auf Wunsch per Knopfdruck vom Kofferraum aus) umgeklappter Rückbank eröffnet sich sogar ein Raum von 1580 Litern. Dieses Platzangebot verdanken die Kunden dem neuen Konzept von Chefdesigner Jozef Kaban, der den Octavia im Vergleich zu seinem Vorgänger 90 mm länger und 45 mm breiter baute. Gleichzeitig legte der Radstand um 108 mm zu, was neben dem Kofferraum vor allem dem Innenraum und dem Platzangebot im Fond zugute kommt. Einmal im Laderaum gelandet lässt sich das Gepäck mit diversen Spannnetzen und an den mannigfach angebrachten Haken und Häkchen vertäuen.

Das sind Kleinigkeiten, aber eben sehr praktische, wie zum Beispiel auch der im Tankdeckel integrierte Eiskratzer. Simply clever eben – ganz nach dem Markenmotto. Die Tschechen haben eben bei jedem neuen Modell wieder ein paar kleine Höhepunkte, ein Halter in der Mittelkonsole für Handy oder iPod, gute Ablagefächer in den Türen, für die auch ein eigener Abfallbehälter geordert werden kann, sind da nur einige Beispiele. Mit solchen durchdachten Lösungen punktet Skoda schon immer, beim neuen Octavia gehören aber auch die hochwertigen Materialien dazu.

Und auch beim Herzstück eines jeden Autos läuft es rund: Im Testwagen arbeitete ein 1,8-Liter-TSI-Motor, der mit knapp unter 7 Litern Testverbrauch im Rahmen blieb, bei sparsamer Fahrt aber auch deutlich weniger schluckte. Das Ganze kombiniert mit einem zwar recht straffen Fahrwerk, aber sehr angenehmen Sitzen, ergibt einen komfortablen Mittelklassewagen.

Fazit

Weil man bei Skoda auch immer über den günstigen Preis Käufer gewinnt, aber längst weg ist vom Billigimage und zudem mit hochwertigen Materialien und cleveren Ideen punktet, ist der neue Octavia ein Superpaket – ausdrücklich nicht nur für Skodafans wie mich.

Klaus Heydenreich

Der neue Skoda Octavia RS

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