1. Startseite
  2. Leben
  3. Auto

Klischee bestätigt: BMW- und Mercedes-Fahrer bauen besonders häufig Unfälle

KommentareDrucken

Der Große Karambolage-Atlas 2018 zeigt auf, wo die meisten Verkehrsunfälle in Deutschland passieren. (Symbolbild)
Der Große Karambolage-Atlas 2018 zeigt auf, wo die meisten Verkehrsunfälle in Deutschland passieren. (Symbolbild) © picture alliance / Daniel Reinhardt/dpa

Autos keiner anderen Marke verursachen mehr Haftpflicht-Schäden und in zwei Großstädten kracht es besonders häufig. Das zeigt der aktuelle Karambolage-Atlas.

Hohe Spritkosten und drohende Fahrverbote schrecken die Deutschen nicht von ihrem liebsten Hobby ab – das Autofahren. Das zeigt sich auch in Zahlen: Mehr als jeder zweite Deutsche besitzt ein Auto. Das macht also rund 46,5 Millionen zugelassene Fahrzeuge auf deutschen Straßen.

Klar, dass es da auch regelmäßig zu Unfällen kommt. Wo es am häufigsten kracht und welche Automarken besonders oft in Unfälle verwickelt sind, zeigt der Karambolage-Atlas 2018. Dafür hat die Generali-Versicherung die Daten von 700.000 Kfz-Schadensfällen ausgewertet.

BMW- und Mercedes-Fahrer sind unvorsichtig

Ihrem schlechten Ruf werden BMW- und Mercedes-Fahrer leider oft gerecht. Laut Karambolage-Atlas sind Autos beider Marken besonders häufig in Unfälle mit Haftplicht-Schäden verwickelt. Bei Mercedes-Fahrer sind es 5,4 Haftpflicht-Schäden pro Jahr je 100 Versicherte und bei BMW-Besitzern 5,2.

Vorsichtiger sind offenbar Fahrer von Fiat und Skoda, deren Haftpflicht-Schadenhäufigkeit nur bei 4,6 Prozent liegt. Der Karambolage-Atlas hat hierbei aber nur die zehn häufigsten Automarken Deutschlands untersucht.

HerstellerSchadenhäufigkeitHaftpflichtSchadenhäufigkeitKasko
Mercedes5,4 %11,2 %
BMW5,2 %14,5 %
Opel5,0 %8,1 %
Ford5,0 %10,1 %
Toyota5,0 %8,5 %
VW5,0 %10,9 %
Audi4,9 %14,1 %
Renault4,9 %8,4 %
Fiat4,6 %7,1 %
Skoda4,6 %12,8 %
Sonstiges3,7 %7,0 %
Gesamt4,5 %9,5 %

Lesen Sie hier, wann eine Vollkasko keinen Sinn mehr ergibt.

Mehr PS gleich mehr Unfälle

Auch wer mehr PS unter der Haube hat, ist offenbar öfter in Unfälle verwickelt. Während Autos mit maximal 75 PS auf eine Schadenhäufigkeit von sechs Prozent kommen, sind es bei Fahrzeugen zwischen 250 und 300 PS bereits 19,9 Prozent. Durchschnittlich hat also rund jedes fünfte dieser Autos einen Schaden pro Jahr.

Leistung in PSSchadenhäufigkeit
bis 756,0 %
bis 10010,5 %
bis 15013,6 %
bis 20016,6 %
bis 25017,9 %
bis 30019,9 %
über 30017,4 %

Auch interessant: Darauf sollten Sie bei Ihrer neuen Kfz-Versicherung unbedingt achten.

Berlin und Hamburg sind die Unfall-Hauptstädte

Grundsätzlich gilt: Je mehr Menschen auf engem Raum leben, desto höher liegt die Schadenhäufigkeit. Durchschnittlich liegt sie in Deutschland bei 11,7 Prozent. Klar darüber liegt das Bundesland Berlin mit einem Wert von 15,5 Prozent, dicht gefolgt von den Stadtstaaten Hamburg (15,4 Prozent) und Bremen (13,5 Prozent).

Weniger Sorgen um Unfälle müssen sich hingegen die Einwohner von norddeutschen Flächenländern machen. In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg liegt die Schadenhäufigkeit nur bei 10,8 Prozent. In Bayern liegt die Schadenhäufigkeit bei 11,1 Prozent; in München allerdings bei 14,7 Prozent.

PlatzBundeslandSchadenhäufigkeit
1.Berlin15,5 %
2.Hamburg15,4 %
3.Bremen13,5 %
4.Schleswig-Holstein13,1 %
5.Saarland12,6 %
6.Nordrhein-Westfalen12,6 %
7.Sachsen12,5 %
8.Sachsen-Anhalt12,0 %
9.Hessen11,9 %
10.Rheinland-Pfalz11,5 %
11.Thüringen11,4 %
12.Baden-Württemberg11,3 %
13.Niedersachsen11,2 %
14.Bayern11,1 %
15.Brandenburg10,8 %
16.Mecklenburg-Vorpommern10,8 %
Durchschnitt-11,7 %

Lesen Sie auch: Sollen Senioren zum Fahrtest? Umfrage fällt ziemlich deutlich aus.

Wer baut mehr Unfälle, Männer oder Frauen?

Für manche gelten Männer als überlegene Autofahrer, die keine Unfälle bauen. Aber der Karambolage-Atlas zeigt, dass es kaum einen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt. Bei männlichen Versicherungsnehmern liegt die Schadenhäufigkeit bei 11,4 Prozent; bei weiblichen Versicherungsnehmern bei 12,5 Prozent.

Von wegen Sonntagsfahrer

Im Winter heißt es immer wieder: vorsichtig fahren. Und die Mahnung lohnt sich offenbar. Denn die meisten Schäden gibt es nicht im Winter, sondern in den Sommermonaten von Mai bis August.

MonatAnteil an allen Schäden
Januar8,3 %
Februar7,6 %
März8,6 %
April8,0 %
Mai9,4 %
Juni9,9 %
Juli8,7 %
August8,8 %
September7,5 %
Oktober7,8 %
November7,9 %
Dezember7,5 %
Gesamt100 %

Und auch den Sonntagsfahrer gibt es so nicht. Die unfallreichsten Tage sind der Donnerstag (16,7 Prozent) und der Freitag (16,6 Prozent). Vermutlich wollen die meisten Autofahrer schnell ins Wochenende und sind dabei etwas unvorsichtiger. Am Sonntag liegt die Zahl der Schadenfälle um die Hälfte niedriger – bei 8,3 Prozent.

TagAnteil an allen Schäden
Montag15,9 %
Dienstag15,6 %
Mittwoch15,8 %
Donnerstag16,7 %
Freitag16,6 %
Samstag11,1 %
Sonntag8,3 %
Gesamt100 %

Erfahren Sie hier, wer bei einem Probefahrt-Unfall haftet.

Deutschlands großer Karambolage-Atlas

Auch interessant: Vorsicht bei Unfällen im Ausland - Darauf sollten Sie unbedingt achten.

anb

Auch interessant

Kommentare