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Kurzzeitkennzeichen: So beantragen Sie ein gelbes Auto-Kennzeichen richtig

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Aus Rot wird Gelb: Für Überführungsfahrten müssen Privatpersonen Kurzzeitkennzeichen beantragen. Wir erklären, wie Sie eines bekommen und was Sie beachten müssen.

Wer beim Privatverkauf ein Auto ausprobieren will oder eine Überführungsfahrt macht, konnte früher einfach ein rotes Kennzeichen beantragen. Aber seit 1998 sind diese nur noch für Autohändler und Sachverständige erhältlich. Privatpersonen müssen auf ein Kurzzeitkennzeichen zurückgreifen. Wir erklären Ihnen alles Wissenswerte über das gelbe Nummernschild. Was

Gelbes Kennzeichen: So sieht ein Kurzzeitkennzeichen bzw. Überführungskennzeichen aus

Das Kurzzeitkennzeichen, auch Überführungskennzeichen genannt, trägt aufgrund seines Aussehens auch den Namen gelbes Kennzeichen bzw. gelbes Nummernschild. Es beginnt mit der typischen Stadt- oder Landkreiskennung gefolgt von einer Nummernkombination, die mit „03“ oder „04“ beginnt. Haben Sie sich schon einmal gefragt, was die Zahlencodes auf Diplomatenkennzeichen bedeuten? Ganz rechts befindet sich das namensgebende gelbe Kästchen.

Auf diesem steht in schwarzer Schrift auf gelbem Grund das Ablaufdatum des Kurzzeitkennzeichens. Das Datum wird über drei Zeilen angegeben. Dabei steht oben der Tag, in zweiter Zeile der Monat und unten das Jahr. Nach Ablauf darf das Kennzeichen nicht mehr genutzt werden.

Hände halten unterschiedliche Autokennzeichen vor einem Kofferraum
Wissen Sie, wofür das gelbe Kennzeichen steht? © teutopress/Imago

So lange ist das gelbe Kurzzeitkennzeichen gültig

Ein gelbes Kennzeichen gilt maximal fünf Tage. Mit diesem Kurzzeitkennzeichen dürfen nur Fahrzeugüberführungen, Probefahrten und Fahrten zum Tüv oder zu Dekra erledigt werden. Darum wird das gelbe Nummernschild auch Überführungskennzeichen genannt. Unter Probefahrt versteht das Gesetz eine Fahrt mit konkreter Kaufabsicht für das gefahrene Auto.

Das gelbe Kennzeichen darf bis 23:59 Uhr des Ablaufdatums geführt werden. Nach Ablauf müssen Sie das Kurzzeitkennzeichen nicht zur Zulassungsstelle zurückbringen. Sie können es einfach wegwerfen oder als Erinnerung aufheben. Auf keinen Fall sollten Sie das Überführungskennzeichen weiterverwenden. Außerdem ist das gelbe Nummernschild an ein bestimmtes Fahrzeug gebunden.

Ist für ein Kurzzeitkennzeichen eine Hauptuntersuchung nötig?

Seit April 2015 erhalten Sie ein Kurzzeitkennzeichen in der Regel nur noch mit Fahrzeugpapieren und einer gültigen Hauptuntersuchung (HU). Ohne HU dürfen Sie mit gelben Nummernschildern nur fahren, wenn Sie mit dem Auto beim Tüv oder der Dekra eine HU durchführen lassen oder eine Betriebserlaubnis bzw. Einzelgenehmigung beantragen.

Ohne HU dürfen Sie aber nur in einem festgelegten Bereich mit festgelegtem Zweck mit dem Kurzzeitkennzeichen fahren. Dazu zählen:

Mit Hauptuntersuchung dürfen Sie mit dem gelben Kennzeichen folgende Fahrten erledigen:

Gelbes Kennzeichen: So beantragen Sie ein Kurzzeitkennzeichen

Ein Kurzzeitkennzeichen oder gelbes Kennzeichen benötigen Sie, wenn Sie ein Auto gekauft haben oder ein Auto ohne Zulassung von einem Ort zu einem anderen fahren wollen. Um ein passendes Kennzeichen zu bekommen, müssen Sie es bei Ihrer örtlichen Zulassungsbehörde beantragen. Sie können das Kurzzeitkennzeichen auch am Standort des Autos beantragen, falls Sie sich spontan für einen Kauf entscheiden. Wofür beispielsweise das "E" auf Auto-Kennzeichen wirklich steht und was das H-Kennzeichen bedeutet und welche Autos es bekommen es, lesen Sie hier.

Für das Überführungskennzeichen benötigen Sie eine eVB-Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung). Diese beantragen Sie bei Ihrer Versicherung – Haftplicht oder Voll- bzw. Teilkasko. Wenn Sie die Nummer erhalten haben, können Sie damit und folgenden Unterlagen zur Zulassungsstelle gehen:

So können Sie ein Kurzzeitkennzeichen online beantragen

Bei manchen Zulassungsstellen und privaten Anbietern können Sie das gelbe Kennzeichen auch online beantragen. Zwar müssen Sie dann keine langen Wartezeiten bei Zulassungsstellen in Kauf nehmen, Sie warten aber in der Regel einen Tag auf Ihr Überführungskennzeichen. Außerdem ist die Online-Bestellung des Kurzzeitkennzeichens oft auch mit hohen Kosten verbunden.

Lesen Sie hier, was grüne Kennzeichen bedeuten.

Kosten für Kurzzeitkennzeichen: Wie teuer ist das gelbe Nummernschild?

Die Beantragung von Kurzzeitkennzeichen kostet 13,10 Euro. Wer eine Ausnahmegenehmigung für Umweltzone benötigt, zahlt z.B. in München noch 50 Euro zusätzlich.

Hinzu kommen aber noch Kosten für das Prägen der Schilder. Dies kostet zwischen 20 und 30 Euro. Auch die eVB-Nummer für die Tageszulassung müssen Sie bezahlen. Je nach Versicherung und Tarif unterscheiden sich die Preise stark. Rechnen Sie mit rund 30 Euro zusätzlich.

Unterschied zwischen gelben und roten Kennzeichen

Neben der Farbe unterscheiden sich gelbe und rote Kennzeichen in der Hinsicht, wer sie benutzen darf – Was grüne Kennzeichen bedeuten, erfahren Sie hier. Rote Kennzeichen dürfen nur von Kfz-Händlern und amtlich anerkannten Sachverständigen und Prüfern verwendet werden. Die gelben Kennzeichen sind für Privatleute gedacht. Allerdings erfüllen beide den gleichen Zweck: Probe- und Überführungsfahrten.

Ein weiterer Unterschied ist, dass rote Kennzeichen zunächst eine Gültigkeit von einem Jahr haben. Dies kann auch auf unbestimmte Zeit verlängert werden. Gelbe Kennzeichen sind dagegen maximal fünf Tage gültig. Außerdem sind rote Kennzeichen nicht fahrzeuggebunden. Das heißt: Kfz-Händler dürfen es an jedem ihrer Autos anbringen, müssen für das Kennzeichen aber ein Fahrtenbuch führen.

Gelbe Kennzeichen dürfen nur an einem bestimmten Fahrzeug verwendet werden. Auf keinen Fall ist es erlaubt, diese zu verleihen oder an einem anderen Auto anzubringen.

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