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Lexus GS 300 h: Immer mit der Ruhe bitte!

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Lexus GS 300h
Lexus GS 300h: Auch wenn er sportlich wirkt: Geschwindigkeit ist seine Sache nicht. © Lexus

Ah, dieses Getriebe! Wer den Lexus GS 300h mit einem beherzten Tritt aufs Gaspedal so richtig fordert, bekommt gnadenlos was auf die Ohren: Es dröhnt und kreischt, das tut weh.

Erst das kurze Lüften des Fußes lässt das stufenlose CVT-Automatik – naja, nicht verstummen – sanfter summen. Nein, die schnelle Gangart ist nicht die Sache des edlen Japaners. Eher das Gleiten, das Segeln …

Lexus GS 300h
Innen wie außen braucht sich der Lexus hinter den deutschen Mitbewerbern nicht zu verstecken. © Lexus

Wir sitzen, wie eingangs erwähnt, in der Mittelklasselimousine Lexus GS 300h. Das Toyota-Luxuslabel bietet für das edle Gefährt, das im E-Premium-Segment ebenso wie 5er-BMW, A6 und Mercedes E-Klasse um Kunden buhlt, ab dem 11. Januar einen zweiten Hybridantrieb an. Statt mit einem V6-Benziner wie im GS 450 h wird hier der Elektromotor mit einem 2,5 Liter großen Vierzylinder kombiniert. Gemeinsam wird eine Systemleistung von 223 PS erzielt – ganz ordentlich sollte man meinen.

Also rein in diesen schnittigen Japaner, der von außen vor allem durch sein markantes Gesicht auf sich aufmerksam macht. Mit der mächtigen und bissigen Front kommt Vorfreude auf. Und im Inneren nimmt man nur zu gern Platz. Hochwertige und exzellent verarbeitete Materialien wie Holz, Leder und Aluminium locken. Die Ledersitze, in die wir genüsslich sinken, sind ein Traum: Nicht nur, dass sie sich in alle denkbaren Richtungen elek­trisch einstellen lassen, sie bieten – das merken wir später – auch hervorragenden Seitenhalt. Raum und Freiheit regieren vorn wie auf den hinteren Sitzen – insgesamt wäre Platz für fünf Personen. In der Mitte prangt ein riesiges 12,3 Zoll Multimedia-Farbdisplay. Ja, so stellt man sich eine Limousine im Premiumsegment vor.

Lexus GS 300h
Die Japaner stehen für exzellente Materialauswahl und Verarbeitung. © Lexus

Nach dem Drücken des Powerknopfs rührt sich scheinbar erst mal nix: Der GS 300h fährt absolut geräuschlos an. Herrlich. Klar, ist ein Vollhybrid. Dann kommt der Benziner hinzu – alles gut. Der Lexus gleitet sanft dahin, das Fahrwerk fühlt sich gut an, es ist angenehm straff und die Lenkung wunderbar direkt. Aber dann geht's auf die Autobahn, und es heißt: Gas geben! Und ach, es ist ja nicht nur das CVT-Getriebe, was jetzt unangenehm auffällt, es ist leider auch die Beschleunigung. Da geht nichts: 9,2 Sekunden braucht das 1730 Kilo schwere Gefährt von null auf 100 km/h. Viel zu behäbig setzt er zum Überholen an. Und dabei haben wir ihn wirklich nicht zu Geschwindigkeiten jenseits der 130 km/h getrieben. Schluss ist übrigens bei 190 km/h.

Am Zielpunkt – nach gemächlicher Landstraßen- und Stadtfahrt – werden wir immerhin mit einem Blick auf den Verbrauch versöhnt. 4,7 l auf 100 Kilometer Normverbrauch gibt der Hersteller an, wir sind immerhin bei 6,4 Litern gelandet. Sauber.

Den Lexus GS 300h gibt es ab 45.300 Euro. Damit liegt er preislich, so der Hersteller, auf dem Niveau von Diesel­modellen mit 2,0-Liter-Motoren und mit Automatikgetriebe und unter seinen Mitbewerbern mit Hybridantrieb.

Unser Fazit

Eine Premium-Limousine für Liebhaber von Exoten, für Umweltaktivisten mit entsprechendem Geldbeutel und für Menschen, die lieber sauber gleiten und reisen statt rasen.

Katrin Basaran

Messerscharf: Lexus LF-NX Crossover Concept

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