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ADAC-Schummelei beim "Gelben Engel"?

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Der Autoclub ADAC wehrt sich gegen den Vorwurf der Manipulation von Umfragedaten, will aber keine konkreten Zahlen zum angeblichen Lieblingsauto der Deutschen nennen.
Der Autoclub ADAC wehrt sich gegen den Vorwurf der Manipulation von Umfragedaten, will aber keine konkreten Zahlen zum angeblichen Lieblingsauto der Deutschen nennen. © dpa/adac

Deutschlands größter Verein - der ADAC- steht unter Manipulationsverdacht. Bei der Wahl des „Lieblingsautos“ soll getrickst worden sein, behauptet die "Süddeutsche Zeitung". Der Autoclub wehrt sich.

Der Autoclub ADAC weist die Vorwürfe, er habe Umfragedaten zum angeblichen Lieblingsauto der Deutschen manipuliert, zurück. Konkrete Zahlen will der Verein aber nicht nennen.

Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ vom Dienstag soll es nur 3409 Stimmen für das Siegerauto VW Golf gegeben haben. Ein ADAC-Papier vom Dezember 2013 habe dagegen als offizielles Ergebnis für den Gewinner des „Gelben Engels“ 34 299 Stimmen genannt. „Wir haben keine Zahlen manipuliert“, sagte dazu die ADAC-Sprecherin Marion-Maxi Hartung am Dienstag in München.

Fast 19 Millionen Mitglieder vertrauen dem Autoclub

Wie viele Leser des Magazins „ADAC Motorwelt“ sich an der Beliebtheitsabstimmung beteiligt haben, werde nicht bekanntgeben. „Fakt ist, dass wir in den vergangenen Jahren die genauen Ergebnisse der Leserwahl sporadisch veröffentlicht haben (zum Beispiel in 2011 und 2012, in 2013 dagegen nicht)“, teilte ADAC-Sprecher Christian Garrels mit. „Einen Automatismus oder gar eine wie auch immer geartete Verpflichtung gibt es hier nicht.“

Das Magazin hatte den knapp 19 Millionen Vereinsmitgliedern 249 Fahrzeuge aller Klassen zur Wahl gestellt. Dem „SZ“-Bericht zufolge sprach der ADAC im Jahr 2012 von 290.000 Teilnehmern der Abstimmung, tatsächlich seien aber nur 76.000 gültige Stimmen gezählt worden. Hartung räumte „einige Unklarheiten“ in den vergangenen Jahren ein. Diese seien jetzt beseitigt worden.

Zahl der Stimmen ungültig?

„Bislang gab es bei der Wahl zum "Lieblingsauto" kein verbindliches Regelwerk, was nach Veröffentlichung der Ergebnisse gelegentlich zu Nachfragen von einzelnen Herstellern geführt hat“, teilte die ADAC-Sprecherin mit. „So wurden beispielsweise im Jahr 2013 in der Kategorie "Lieblingsauto" überproportional viele ungültige Stimmen abgegeben und entsprechend aus der Wertung genommen.“

VW-Chef Martin Winterkorn soll den Preis am Donnerstag (16.1.) in München entgegennehmen. Zu der Feier erwartet der ADAC rund 400 Gäste aus Industrie, Wirtschaft und Politik.

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dpa

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