1. Startseite
  2. Leben
  3. Auto

Mercedes E-Klasse: Aber ganz sicher!

KommentareDrucken

Autor Uli Heichele zeigte sich vom Können der E-Klasse beeindruckt.
Autor Uli Heichele zeigte sich vom Können der E-Klasse beeindruckt. © Mercedes

Sie denkt. Oder jedenfalls: Sie denkt mit. Die neue E-Klasse von Mercedes tut Dinge, für die bisher ausschließlich der Fahrer zuständig war.

Dieses Auto kann zum Beispiel – wenn die Sicherheit es erfordert – aus Tempo 50 selbstständig bis in den Stand runterbremsen. Sie können sich vorstellen: Das ergibt einen ordentlichen Aha-Effekt, wenn man drinsitzt. Überhaupt: Der Wagen hat eine ganze Reihe von Überraschungen parat. Auf dem Papier ist das, was ab Mitte April beim Händler steht, zwar nur eine Weiterentwicklung des bisherigen Modells, ein sogenanntes Facelift. Aber wenn man sie sieht und fährt, diese überarbeitete E-Klasse, kann man schon das Gefühl bekommen, das sei ein neues Auto.

Die Ingenieure haben Gas gegeben – im ewigen Rennen gegen Konkurrenten wie BMW 5er und Audi A6. Sie haben Systeme ins Auto geholt, die auch in der kommenden S-Klasse, also im Mercedes-Flaggschiff, zum Einsatz kommen werden. Was das alles in der Praxis heißt? Wir haben’s schon mal ausprobiert und eine erste Testfahrt gemacht. Unsere Eindrücke:

Die Sicherheitsausstattung

Das ist mal echter Mehrwert. Ingenieursleistung nicht nur für noch mehr Dampf oder noch mehr Komfort, sondern auch für noch mehr

So funktioniert die Fußgänger-Erkennung
So funktioniert die Fußgänger-Erkennung © Mercedes

Sicherheit. Das gilt sowohl für die E-Klasse-Insassen als auch für andere Autofahrer und Fußgänger. Herzstück dabei ist ein Computer, der verschiedene Sensoren miteinander vernetzt und dadurch erkennt, wenn’s gefährlich wird. Er kann das Auto abbremsen. Und: Die E-Klasse merkt auch, wenn man aus Unachtsamkeit die Mittellinie überfährt. Durch Abbremsen einzelner Räder kann das Auto von selber wieder in die Spur zurücklenken. Ist die Situation weniger gefährlich, gibt’s keinen automatischen Eingriff, sondern nur Hallo-wach-Vibrationen am Lenkrad. In der Summe beeindruckend – auch wenn das Lenkrad bei unserer Fahrt ab und zu mal vibrierte, obwohl es eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre.

Das Design: deutlich verändert

Das neue Gesicht der Mercedes E-Klasse
Die neue Mercedes E-Klasse ist ab rund 40.000 Euro zu haben. © Mercedes

Das Auto wirkt von vorn jetzt zierlicher und schmaler, als es ist. Von hinten sieht die E-Klasse eckiger aus als bisher, von der Seite bietet sich eine klare Linie aus einem Guss. Was am meisten auffällt, sind die neuen Frontscheinwerfer. Nur noch ein Klarglasgehäuse links und eins rechts – darunter sitzt alles, was vorn zur Beleuchtung gehört. Zuletzt hatte die E-Klasse ein Vier-Augen-Gesicht mit getrennten Leuchten gehabt.

Das Licht

Die Scheinwerfer arbeiten mit der sparsamen und lichtstarken LED-Technik. In der Serie gilt das fürs Abblendlicht, gegen Aufpreis gibt’s auch das Fernlicht in LED-Ausführung. Übrigens: Auch für die Scheinwerfer gilt die Sache mit  dem Mitdenken. Zum Beispiel, wenn ein vorausfahrender Wagen automatisch aus dem Lichtkegel ausgeblendet wird.

Die Motoren

Die Palette reicht vom gemütlichen Bummler (200er-Diesel, 136 PS) bis zum heftigen Sportler (AMG-S-Modell, 585 PS). Von der Motorisierung hängt im Wesentlichen auch der Preis ab. Los geht’s bei rund 40.000 Euro, Schluss ist erst jenseits von 120.000 Euro. Eine Riesen-Spanne – weil auch der Kundenkreis für dieses Auto bunt durchgemischt ist. Vom Vertreter über den Familienvater bis hin zum Geschäftsmann (oder -frau): alles dabei.

Das Fahrverhalten

Das Auto ist rund 4,90 Meter lang, über 1,85 Meter breit und über 1,6 Tonnen schwer. Also: ein Schiff. Dazu gehört viel Komfort, dazu gehört das Wegbügeln von Schlaglöchern, dazu gehört geschmeidiges Dahinrollen. Logisch ist damit aber auch: Dieses Auto ist (und wird) kein Kurvenräuber. Wer’s wissen will und die E-Klasse trotzdem in die Kurve wirft, wird sich nichtsdestotrotz über die präzise Rückmeldung freuen. Alles in allem ein gut ausbalanciertes Paket.

Die Ausstattung

Wie man sich das bei einem Mercedes vorstellt. In der Serien-Variante gibt’s nix zu meckern. Besonders gefallen hat uns der durchdachte Innenraum – vor allem der Kombi-Kofferraum mit den vielen glatten Flächen: toll zum Beladen. Zur Sonderausstattung gehören in der E-Klasse viele schöne Dinge für viel schönes Geld. Das ist dann schon Oberklasse-Niveau, zum Beispiel mit einem Soundsystem von Bang & Olufsen für fast 5000 Euro. Da ist Musik drin, in jeder Hinsicht …

Die neue E-Klasse von Mercedes

So funktioniert die Fußgänger-Erkennung

Mehrere Sensoren arbeiten zusammen – darunter ein Radar in der Fahrzeugfront und eine Stereokamera hinter der Frontscheibe. Die Systeme erkennen zum Beispiel stehende Autos oder Fußgänger auf der Fahrbahn. Wenn der Computer errechnet, dass der Fahrer einen Unfall nicht mehr vermeiden kann, greift das Auto ein und bremst von selber. Knapp vor dem Hindernis kommt der Wagen zum Stehen, löst dann nach einigen Sekunden wieder die Bremse. Das System funktioniert bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h – darüber wäre die Fehlerwahrscheinlichkeit zu hoch.

Uli Heichele

Mehr zum Thema:

Mercedes veredelt die E-Klasse

Mercedes E-Klasse: Das neue Coupé und Cabrio

Der neue Look der Mercedes G-Klasse

Hochgiftig: Mercedes lehnt neues Kühlmittel ab

Auch interessant

Kommentare