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Mercedes GLE Coupé: Facelift mit neuen Motoren und optisch aufpoliert

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Mercedes hat sein SUV-Coupé aufpoliert - nicht nur am Design, sondern auch an den Motoren wurde geschraubt. Alle Infos zum Facelift finden Sie hier.

Erst seit 2015 bei Mercedes im Programm hat sich das GLE Coupé schnell zu einem Bestseller entwickelt. Jetzt rollt die neue Generation zum Händler. Ganz vernünftig als Diesel-Hybrid und ziemlich kernig als AMG 53 mit 435 PS.

BMW, Porsche, Mercedes: SUV-Coupés sind keine Seltenheit mehr

Langsam wird es eng in einem Segment, das es bis vor wenigen Jahren noch gar nicht gab. Trendsetter BMW, der 2008 erstmalig einen SUV mit einem Coupé kreuzte und dafür zunächst Hohn und Spott und später aber hohe Verkaufszahlen erntete, bringt heuer sogar die dritte Generation des X6 auf die Straße. Aus SUVenhausen, wie der schwäbische Porsche-Sitz aufgrund der vielen SUV's im Angebot schon verspottet wird, kommt das neue Cayenne Coupé! Und Nachbar Mercedes schickt Ende dieses Jahres noch sein runderneuertes GLE Coupé ins Rennen. Mit zwei AMG-Varianten. Schon optisch kann das Facelift überzeugen.

Nicht ganz so kantig und klobig wie der erste Wurf kommt die nächste Generation daher. Flachere Windschutzscheibe, eleganter Diamantgrill, weniger Chrom am Heck und schmalere Rücklichter – ein Haudegen macht sich landfein.

Das Facelift macht aus einem Haudegen ein landfeines Fahrzeug - mit Diamantgrill.
Das Facelift macht aus einem Haudegen ein landfeines Fahrzeug - mit Diamantgrill. © Daimler

Das bietet die Motorenpalette des Mercedes GLE Coupé

Das trifft auch auf die Motorenpalette zu, die samt und sonders nach der Euro-Norm 6d zertifiziert ist und erstmalig einen aufladbaren Diesel-Hybrid mit einer Reichweite von über 100 Kilometern im Programm hat. Der GLE 350 de powert schon mit seinem 2-0-Liter-Vierzylinder mit 194 PS ordentlich. Wenn ihm dann noch der E-Motor mit 135 PS zur Seite springt, wird es gewaltig: 700 Nm Drehmoment schieben den 2,3 Tonner in 6,9 Sekunden von 0 auf 100. Fühlt sich in Wirklichkeit aber noch besser an, weil es kaum ein Loch in der Leistungsentfaltung gibt.

Aufgeladen wird die 31 kWh-Batterie an der heimischen 7,4 kw-Wallbox in 3 Stunden 15 Minuten. Und auch bei der Energierückgewinnung ist der GLE in Meisterform: Dank 4Matic kann das Auto über alle vier Räder rekuperieren. Macht ein nutzbares elektrisches Radmoment von 1800 Nm. Damit dürfte die durchschnittliche Pendelreichweite, die in Deutschland bei täglich rund 35 Kilometern liegt, auch mit dieser Wuchtbrumme rein elektrisch zu bewältigen sein.

Trotzdem wird das reine Diesel-Aggregat, ein Reihensechszylinder mit wahlweise 272 oder 330 PS, mehr Käufer finden. Der 400 d hat Kraft wie ein Bulle, ist sparsam und erfüllt dank eines zweiten SCR-Katalysators auch das Reinheitsgebot der EU. Mit dem Diesel fährt sich das neue GLE Coupé souverän, das Platzangebot ist üppiger als beim Vorgänger, weil der Radstand um 20 Millimeter gewachsen ist. Geschrumpft ist hingegen Höhe der Ladekante. Sie ist grundsätzlich schon mal um 60 Millimeter tiefer als beim Vorgänger und lässt sich beim Luftfahrwerk noch mal um weitere 50 Millimeter absenken. Womit der ein oder andere Bandscheibenvorfall beim Einladen der Getränkekiste künftig vermieden werden kann.

Der Kofferraum bietet bei umgeklappter Sitzbank 1.790 Liter Stauraum.
Der Kofferraum bietet bei umgeklappter Sitzbank 1.790 Liter Stauraum. © Daimler

Mercedes GLE 53 - das steckt in ihm

Für Freunde der gepflegten Dynamik hat Mercedes natürlich ein Upgrade. Zunächst mit dem AMG GLE 53 (ab 92.962 Euro). Der Sechszylinder hat es wirklich in sich. Er ist doppelt aufgeladen. Und zwar mit einem elektrischen Verdichter, der sofort hohen Ladedruck aufbaut, bis der Abgasturbolader seine Arbeit aufnimmt. Auf 435 PS summiert sich die Leistung des 3,0 Liter großen Sechszylinders. Außerdem haben die Affalterbacher zusätzlich auch noch eine 22 PS starke E-Maschine eingebaut. Zum ohnehin schon üppigen Drehmoment von 520 Nm gesellen sich dann noch 250 Nm kurzfristig dazu. Der so genannte EQ Boost Startergenerator ist ein Elektromotor, der Anlasser und Lichtmaschine vereint und zwischen Motor und Getriebe eingebaut ist. Er ermöglicht das Segeln des Autos, er kann als Booster eingesetzt werden oder Energie rekuperieren. Der so aufgerüstete Antrieb wuchtete das GLE Coupé in 5,3 Sekunden auf Tempo 100. Und das mit einer mehr als kultivierten Laufruhe. Gebraucht haben wir bei flotter Fahrt knapp unter zehn Litern. Wer es darauf anlegt, kann aber auch 16 Liter in den Brennkammern verheizen. Noch mehr Spaß verspricht der 2020 erscheinenden AMG 63. Allerdings sitzt hier unter der Motorhaube ein doppelt aufgeladener Achtzylinder mit wahlweise 571 oder 612 PS. Genau wie seinen kleinen Bruder erkennt man ihn von außen an den senkrechten Streben im Kühlergrill.

Den AMG GLE 53 und 63 erkennen Sie an den senkrechten Streben am Kühlergrill.
Den AMG GLE 53 und 63 erkennen Sie an den senkrechten Streben am Kühlergrill. © Daimler

Das Fahrwerk des Mercedes GLE

Aber nicht nur der Motor ist ein feines Stück Technik beim kleinen AMG, sondern auch das Fahrwerk, auch bekannt unter dem etwas sperrigen Titel AMG Active Ride Control. Im Gegensatz zum normalen Coupé ist die Luftfederung mit elektrischer Dämpferverstellung noch straffer ausgelegt. Dass man sich fast wie in einem Sportwagen fühlt, liegt auch an der Wankstabilisierung. Die Karosseriebewegungen, die gerade bei einem SUV aufgrund des eher staksigen Aufbaus besonders ausgeprägt sind, werden mit zwei elektromechanischen Aktuatoren an Vorder- und Hinterachsen ausgeglichen. Zum einen schwankt der GLE dadurch kaum mehr, andererseits kann das Lenkverhalten damit noch exakter beeinflusst werden. Und das merkt man auch. Zwar spürt schieben die 2,3 Tonnen Gewicht bei dynamischer Fahrweise schon recht ordentlich an, aber in den Kurven ist das SUV überraschend leichtfüßig unterwegs.

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Unser Fazit zum Mercedes GLE Coupé

Das neue GLE Coupé ist optisch erwachsener geworden und mit dem Diesel-Hybrid auch zeitgemäßer. Selbst die AMG-Variante ist dank eines tiefen Griffs in die Technikkiste kein reiner Ausbund an Unvernunft mehr.

Datenblatt zum Mercedes Benz GLE 400 d 4Matic Coupé

Hubraum2.925 ccm
Leistung330 PS bei 3600 - 4200 U/min
Drehmoment700 Nm bei 1200 - 3200 U/min
Länge/B./H.:4,94 x 2,01 x 1,73 m
Leergewicht/Zul.2.295/745 kg
Anhängelastgebr. 3.500 kg
Kofferraum655 - 1.790 l (umgeklappt)
0 – 100 km/h5,7 s
Top-Tempo240 km/h
Normverbrauch7,2 - 7,8 l Benzin (WLTP)
CO2-Ausstoß188 - 204 g/km (WLTP)
AbgasnormEuro 6d
Preisab 81.634 Euro

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Rudolf Bögel

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