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1,2 Millionen Verkehrstote weltweit

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Ein Kreuz mit Blumen zum Gedenken an einen tödlichen Verkehrsunfall
Im Straßenverkehr starben 2010 weltweit mehr als 1,2 Millionen Menschen. Besonders gefährdet sind laut WHO Fußgänger und Männer. © dpa

Wien/ Genf - Ein Betrunkener am Steuer, ein Motorradfahrer ohne Helm oder ein nicht angegurtetes Kind im Wagen: Im Jahr 2010 zählte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1,24 Millionen Verkehrstote.

 Besonders gefährdet sind laut WHO Fußgänger und Männer. Die Gesetze in vielen Staaten müssten strenger werden, mahnt die UN-Organisation. Deutschland steht jedoch vergleichsweise gut da.

Jeder achte Todesfall weltweit geht nach Auskunft der Weltgesundheitsorganisation WHO auf Unfälle im Straßenverkehr zurück. 2010 gab es 1,24 Millionen Verkehrstote. Länder müssten schärfere Sanktionen einführen, um diese Zahl zu reduzieren, forderte die UN-Organisation in einem am Donnerstag veröffentlichten Report. Denn nur in 28 Staaten gebe es auch Gesetze, um alle Risikofaktoren, wie etwa Alkohol am Steuer oder gurtloses Fahren, zu minimieren. Dazu zählt auch Deutschland.

Einige Gruppen sind auf der Straße besonders gefährdet, wie die WHO warnte. 59 Prozent aller tödlich Verunglückten seien zwischen 15 und 44 Jahre alt. Die große Mehrheit davon sei männlich. Außerdem lebten Fußgänger und Radfahrer riskant: Sie machten etwa ein Viertel aller Getöteten aus. In manchen Ländern sei diese Zahl signifikant höher, weil nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer dort nicht ausreichend geschützt würden.

Alkohol am Steuer ist ein Risiko

Nur sieben Prozent der gesamten Bevölkerung sind durch gesetzliche Regelungen im Straßenverkehr nach WHO-Ansicht ausreichend gesichert. Sie forderte die Länder auf, notwendige Gesetzesänderungen so schnell wie möglich einzuführen. „Wenn das nicht sichergestellt werden kann, werden Familien und Gemeinschaften weiterhin um Opfer trauen und das Gesundheitssystem wird die Hauptlast der Verletzungen und der bleibenden Schäden wegen Verkehrsunfällen tragen müssen“, sagte WHO-Direktorin Margaret Chan.

Auch regionale Unterschiede seien zu berücksichtigen. Die Gefahr, an einer Verletzung nach einem Unfall im Straßenverkehr zu sterben, sei in Afrika am höchsten. Die besten Überlebenschancen gebe es in Europa.

WHO fordert Anschnallpflicht

Konsens bestehe fast auf der ganzen Welt beim Angurten: In 111 Ländern müssten alle Insassen angeschnallt sein. Allerdings fehlen diese Gesetze in Teilen Afrikas und in Südostasien, berichtet die WHO.

96 Länder verpflichten laut WHO Fahrer dazu, Kinder im Auto etwa mit einem Kindersitz speziell zu schützen. Motorradfahrer müssten in 90 Staaten einen Helm tragen. 89 Länder hätten Gesetze gegen Trunkenheit am Steuer.

Dafür gebe es nur in 59 Ländern der Welt in Stadtgebieten eine Geschwindigkeitsbeschränkung von maximal 50 Kilometern pro Stunde. Solche Regeln müssen in Südamerika, Afrika, dem Mittleren Osten und Asien noch eingeführt werden, mahnt die UN-Organisation.

In Deutschland geht die Zahl der Verkehrstoten laut Statistischem Bundesamt seit Jahrzehnten zurück. Im Jahr 2012 verunglückten auf Deutschlands Straßen 3606 Menschen tödlich, so wenige wie noch nie seit dem Beginn der Statistik im Jahr 1950. Das sind im Schnitt jedoch immer noch zehn Verkehrstote täglich. Besonders unfallträchtig sind dabei Landstraßen und der innerörtliche Verkehr.

dpa

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