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Französische Charmeoffensive

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Très chic: Der Franzose punktet mit Design und Alltagstauglichkeit.
Très chic: Der Franzose punktet mit Design und Alltagstauglichkeit. © Peugeot

München - Mit einiger Verspätung springt jetzt auch Peugeot auf den lukrativen SUV-Zug auf. Mit ihrem ersten Mini-Crossover, dem neuen 2008, wollen die Franzosen auf dem hart umkämpften Terrain weltweit Fuß fassen.

Die Zeichen dafür stehen nicht schlecht: Bei unseren Testfahrten bewies der kleine Franzose mit dem Löwenlogo nicht nur viel Alltagstauglichkeit, sondern auch Charme und Charakter. Am 15. Juni startete der Peugeot 2008 hierzulande seine Charmeoffensive – zum attraktiven Einstiegspreis von 14.700 Euro.

Der neue Mini-SUV basiert technisch auf dem Peugeot 208 und ersetzt dessen Kombiversion. Gegenüber seinem kleinen Bruder hat der 2008 um 20 Zentimeter an Länge (4,16 Meter) und zehn Zentimeter Höhe (1,56 Meter) zugelegt. Mit sparsameren Motoren, einer dynamischeren Optik und frischem Design sowie einer hochwertigeren Ausstattung will man vor allem beim weiblichen Geschlecht, jungen Familien und älteren Umsteigern punkten.

Der 2008 hat nicht nur äußerlich ordentlich Pepp, sondern auch der Innenraum wirkt flott und hochwertig. SUV-Gefühl lassen die Fahrzeughöhe von 1,56 Metern, die erhöhte, bequeme Sitzposition sowie die gute Raumausnutzung und Rundumsicht aufkommen. Hinten wird der Platz für lange Beine allerdings knapp. Und für über 1,85 Meter große Zeitgenossen heißt es hier – Kopf einziehen! Praktisch hingegen: Die mit nur einem Handgriff umklappbare zweigeteilte Rückbank, die beim Umlegen das Kofferraumvolumen von 360 auf 1194 Liter erhöht sowie die niedrige Ladekante, die dank einer Metallabdeckung kratzerresistent ist.

Ein cooles Design wurde auch dem Cockpit verpasst – schick und trendy ist’s jetzt im Wageninneren, ohne überflüssigen Schnickschnack. Dafür gibt’s drei Ausstattungslinien mit Namen Access, Active und Allure. Nettes Gimmick nicht nur für Löwenfans oder bayerische Traditionalisten: Der Tacho wird von königsblau leuchtenden Ringen umrandet. Optional gibt’s zudem eine blaue LEDAmbientebeleuchtung entlang des Dachhimmels sowie ein Panoramadach.

Fahrtechnisch macht der 2008 sowohl in der Stadt wie auch bei flotter Fahrt auf Landstraßen und Autobahn eine überraschend gute Figur. In der Stadt sind auch Wendemanöver und Parklücken kein Problem. Für Parkmuffel gibt es optional für 400 Euro Aufpreis einen Assistenten.

Bei Start und Sprint erweisen sich unsere französischen SUVZwerge allesamt dynamisch und flott, laden aber auch zum gemütlichen Cruisen ein. Das Fahrwerk ist gut und straff abgestimmt – Kopfsteinpflaster und Bodenwellen schluckt der 2008 gelassen. Auch Kurven und Bergtouren machen dank der guten Straßenlage mit dem kleinen Sportlenkrad richtig Laune.

Für Fahrten im Gelände ist der 2008 indes nur bedingt geeignet. Einen Allradantrieb bietet Peugeot gar nicht erst an. Alternativ kann man gegen 250 Euro Aufpreis die elektronische Traktionshilfe Grip Control erwerben – eine speziell einstellbare Anfahrhilfe für Sand, Schnee oder Schlamm.

Vier Motoren stehen beiVerkaufsstart zur Auswahl: Ein 1,2-Liter- Dreizylinder mit 82 bzw. einen 1,6-Liter-Vierzylinder mit 120 PS, die allerdings vorerst nur über ein 5-Gang-Schaltgetriebe verfügen.

Die beiden 1,6-Liter-Diesel leisten 92 bis 115 PS. Bei unseren Fahrten mit dem stärksten Diesel waren wir antriebsschnell (in 10,4 Sekunden von null auf 100km/h), flott (bis 188 km/h Spitze) und sparsam (4,9 Liter im Schnitt) unterwegs. Der Diesel mit 92 PS ist nicht minder agil und soll kombiniert nur 3,8 Liter auf 100 km verbrauchen. Einstiegspreis: 18.950 Euro.

Ein Preisschmankerl ist der 1,2-Liter-Benziner mit 82 PS, der ab 14 700 Euro in der Liste steht. Der Dreizylinder ist jedoch etwas behäbiger (13,5 Sekunden von null auf 100 / Spitze 169 km/h) und lauter. Doch hier ist Abhilfe in Sicht: Bald soll der Dreizylinder als Power-Mini-SUV mit Turbolader und 130 PS die Mitbewerber von Mini Countryman, Nissan Juke, Opel Mokka und Renault Captur das Fürchten lehren…

Heinz Wilhelm

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