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Reifenpanne war gestern: Wie gut sind selbst abdichtende Sealed-Reifen?

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Nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich: Mit einem Plattfuß sollten Sie besser nicht weiterfahren, es sei denn Sie haben Sealed-Reifen aufgezogen.
Nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich: Mit einem Plattfuß sollten Sie besser nicht weiterfahren, es sei denn Sie haben Sealed-Reifen aufgezogen. © Tschovikov/GTÜ

Tausende Kilometer mit einem Nagel im Reifen fahren? Eigentlich keine gute Idee, aber selbstabdichtende Reifen sollen es möglich machen. Die GTÜ hat es getestet.

Das Problem mit einem Platten gibt es bereits seit 1844, als der luftgefüllte Reifen erfunden und patentiert wurden. Seitdem haben sich schon Millionen von Autofahrern mit einem platten Reifen an ihrem Auto rumgeschlagen. Dabei gibt es seit Jahren schon eine Alternative: sogenannte Sealed-Reifen bzw. selbst abdichtende Reifen.

Wie funktionieren Sealed-Reifen?

Eine Schicht aus einem klebrigen Dichtmittel im Inneren des Reifens soll verhindern, das Luft austritt und ein Plattfuß entsteht. Durchdringt ein Fremdkörper die Lauffläche, wird die beschädigte Stelle hermetisch versiegelt.

GTÜ unterzieht Sealed-Reifen einem Härtetest

Wie gut ist diese noch junge Technologie und warum kommt sie nicht flächendeckend zum Einsatz? Diesen Fragen ist die GTÜ nachgegangen und hat einen Langstreckentest mit den Reifen absolviert.

Dabei wurde ein VW Passat mit Sealed-Reifen von Continental in der Größe 235/45 R 18 ausgestattet. In die beiden Vorderreifen stecken die Tester je einen Fremdkörper - links eine 50 mm lange Montageschraube und rechts in Fahrtrichtung ein 40 mm langer Nagel. Anschließend ging es mit dem Auto auf einen Prüfstand.

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Sealed-Reifen: 20.000 Kilometer ohne Probleme

Auf diesem wurden das Auto und die Reifen auf bis zu 230 km/h beschleunigt - zum Teil über hunderte Kilometer. Einen Druckverlust konnten die Tester nicht feststellen. Selbst hohe Kurvengeschwindigkeiten mit ausgeschaltetem ESP nach den ersten 10.000 Kilometern keinen Druckverlust bewirken.

Am Ende der Testreihe standen 20.000 Kilometer auf dem Tacho und die Sealed-Reifen haben gehalten. Weder registrierten die Tester einen Druckverlust, noch meldete das serienmäßige Reifenluftdruck-Kontrollsystem (RDKS) Probleme.

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Nur wenige Hersteller setzen auf Sealed-Reifen

Die Sealed-Technologie kommt bisher nur bei Volkswagen und seinen Marken zum Einsatz. Dabei bieten bereits Continental, Pirelli, Hankook, Goodyear und Michelin entsprechende Reifen – auch als Winter- und Ganzjahresreifen.

Zu beachten ist aber, dass Sealed-Reifen nicht unzerstörbar sind. Je nach Hersteller dürfen die Gegenstände in der Lauffläche maximal sechs bis acht Millimeter im Durchmesser haben. Ein Einschlag einer Bordsteinkante an der Reifenflanke würde aber auch einen Sealed-Reifen mit einem jähen Druckverlust quittieren.

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anb

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