Auch Leistner empfiehlt, bei der Auswahl die eigene Statur zu berücksichtigen. «Die Statistik belegt, dass die Frauen ein eher leichtes Motorrad aus der Mittelklasse mit niedriger Sitzhöhe bevorzugen, etwa eine Suzuki SV 650, eine Honda CB 500 F oder eine W800, das Retro-Modell von Kawasaki». Zudem finde die relativ neue Klasse der 300er und 400er Bikes bei Frauen großen Anklang.
Leistner und Pannek verweisen aber auch darauf, dass das etwaige Wunsch-Motorrad nicht außen vor bleiben muss, wenn die Sitzhöhe auf den ersten Blick nicht zu passen scheint: «Fachwerkstätten können die meisten Motorräder an die Körpergröße anpassen, indem man zum Beispiel Änderungen an der Polsterung vornimmt», sagt Leistner. Zubehörhersteller böten abgepolsterte Sitzbänke ebenso an wie eine Hecktieferlegung. «Das macht vielleicht nur zwei, drei Zentimeter aus, die aber können entscheidend sein für ein sicheres Handling.»
Das passende Material
Heute gebe es für Frauen in Form und Farbe schicke Kleidung mit körperbetontem Schnitt, die bei Sicherheit und Komfort, etwa bei der Klimatisierung, keine Kompromisse eingehe. Beim Material setzt Pannek vor allem auf Leder, das noch immer am besten schütze, wenn es doch einmal zu einem Sturz kommt. Wer es etwas ziviler mag, dem empfiehlt Pannek Jeans aus Kevlar, ein Material das ebenfalls recht gut vor Abschürfungen schützt. «Protektoren für Ellbogen, Schulter, Knie und Rücken gehören zur unbedingten Sicherheitsausstattung.»
«Einige Anbieter haben sich auf Fahrtrainings spezialisiert, die auf die Bedürfnisse von Frauen ausgerichtet sind», sagt Leistner. «In einer gemischten Gruppe, in denen die Jungs gerne mal den Macker raushängen lassen, trauen sich Frauen oftmals nicht, wichtige Fragen zu stellen, etwa wie man ein Motorrad, das umgekippt ist, wieder auf die Räder bekommt.»