1. Startseite
  2. Leben
  3. Auto

Der Frühling naht: Wann kann ich Sommerreifen aufziehen?

KommentareDrucken

Jedes Frühjahr wechseln viele Deutsche ihre Reifen am Auto. Die Winterreifen werden gegen Sommerreifen getauscht.
Jedes Frühjahr wechseln viele Deutsche ihre Reifen am Auto. Die Winterreifen werden gegen Sommerreifen getauscht. © picture alliance / Marcus Brandt/dpa

Im Herbst kommen wieder die Winterreifen aufs Auto. Wann genau muss ich die Reifen wechseln? Welche Winterreifen halten am längsten? Hier finden Sie alle Informationen rund um das Thema Winterreifen.

Rund um Ostern kommen üblicherweise die Sommerreifen aufs Auto. Allerdings ist der halbjährliche Reifenwechsel für viele Autofahrer und -fahrerinnen mit Fragen verbunden: Wann genau muss ich die Reifen wechseln? Welche Sommerreifen halten am längsten? Und was mache ich, wenn es nach Ostern nochmal schneit, ich aber schon zu Sommerreifen gewechselt habe? 

Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen rund ums Thema Reifen und Reifenwechsel:

Sommerreifen drauf und dann schneit es während der Fahrt - was tun?

Haben Sie bereits Sommerreifen am Auto und es beginnt während der Fahrt wieder zu schneien, ist es zunächst vor allem wichtig, ausreichend Abstand zu anderen Fahrzeugen zu wahren. Auch hektisches Bremsen oder starkes Beschleunigen ist unbedingt zu vermeiden. In Kurven sollten Sie besonders achtsam fahren und auch bei Fußgängerüberwegen ist Vorsicht geboten. Das Gleiche gilt für Gegenden, in denen viele Kinder unterwegs sind, wie beispielsweise an Schulen oder Kindergärten. Bei Glätte ist der Bremsweg ohnehin schon lang, mit Sommerreifen wird er noch länger. Riskieren Sie also nichts.

Sollte Ihr Auto doch ins Rutschen geraten, bewahren Sie in jedem Fall Ruhe, bremsen Sie ganz langsam ab und lassen Sie niemals die Räder blockieren. Beim Heckantrieb sollten Sie vorsichtig und leicht vom Gas gehen oder auskuppeln. Bei Frontatrieb kann Sie leichtes Gasgeben wieder in die Spur bringen.

Sollten Sie schon Sommerreifen am Auto haben, sollten Sie bei Schneefall zudem Straßen wählen, die schon geräumt sind. Halten Sie sich also an größere Straßen wie Autobahnen (Außerorts) und Hauptstraßen (Innerorts). Diese werden als erstes geräumt. Nebenstraßen sollten Sie meiden.

Winterreifenpflicht bei Glatteis?

Oftmals herrscht Unsicherheit, was das Thema Winterreifenpflicht betrifft. Grundsätzlich sollte es vermieden werden, das Fahrzeug mit Sommerreifen zu verwenden, wenn es auf den Straßen glatt ist. Lassen Sie das Auto also lieber stehen.

Der ADAC rät dazu: "Es dürfen nur solche Reifen gefahren werden, bei denen das Profil der Lauffläche und die Struktur so konzipiert sind, dass sie vor allem auf Matsch und frischem oder schmelzendem Schnee bessere Fahreigenschaften gewährleisten als normale Reifen, sprich Sommerreifen. Winterreifen, Allwetter- bzw. Ganzjahresreifen, die typischerweise eine M+S-Kennzeichnung und/oder eine entsprechende Kennzeichnung mit dem "Three-Peak-Mountain-Snowflake"-Zeichen tragen, erfüllen diese Anforderung."

Sommerreifen: Zwei Mal im Jahr werden die Reifen gewechselt

In der Regel wechseln Autofahrer in Deutschland zweimal im Jahr ihre Reifen - oder lassen sie wechseln. Im Frühling werden dem Auto Sommerreifen, im Herbst die Winterreifen aufgezogen. Ausnahme sind natürlich Wagen mit Ganzjahresreifen.

Wann muss ich Sommerreifen aufziehen?

Dafür gilt die Faustregel "von O bis O - von Ostern bis Oktober". Da Ostern aber jedes Jahr auf einen anderen Termin fällt, ist die Verunsicherung oft groß: Soll ich jetzt schon die Sommerreifen montieren, oder lieber doch noch nicht? 2019 fällt Ostern zum Beispiel auf das dritte April-Wochenende.

Natürlich müssen immer die Wetterverhältnisse mitspielen. Deswegen diese Regel: Wenn es nachts an Ostern noch friert, sollten Sie mit dem Wechseln der Reifen noch etwas warten - bis sicher kein Schnee mehr fällt.

Was kosten Sommerreifen?

Auch bei trockenen Straßen und günstigen Wetterverhältnissen sollten Autoreifen hohen Ansprüchen genügen. Zudem sollten sie allen aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. Der Preis von Sommerreifen kommt auf die verwendete Größe, ihre Breite und die jeweilige Marke an.

Die Preise für Sommerreifen von kleineren Fahrzeugmodellen liegt zwischen 30 und 90 Euro pro Stück. Die Preise bei größeren Fahrzeugen fallen dementsprechend höher aus: Hier können Sommerreifen bis zu 200 Euro pro Stück kosten.

Verschleiß: Welche Sommerreifen halten am längsten?

Laut eines Tests von ADAC sind Reifen entweder lange haltbar oder besonders sparsam. Beides zugleich ist kaum möglich. Folgende Reifen werden von unterschiedlichen Seiten empfohlen:

Welches Profil brauchen Sommerreifen?

Laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) wird eine minimale Profiltiefe von 1,6 Millimetern vorgeschrieben. Empfohlen werden allerdings eher vier Millimeter Restprofil. Über die Profilrillen wird Regenwasser zu den Seiten und nach hinten abgeleitet.

Mit abnehmendem Profil erhöht sich die Gefahr eines Unfalls. So zum Beispiel bei Aquaplaning: Wenn sich durch starken Regenfall sehr viel Wasser auf den Straßen befindet, kann ein zu geringes Profil am Reifen zu Aquaplaning führen. Autos geraten dadurch ins Schleudern und Sie setzen sich und Ihre Mitfahrer einem erhöhten Risiko aus.

Wann muss ich meine Sommerreifen erneuern?

Wie alt dürfen Sommerreifen eigentlich sein? Haben Sie sich diese Frage auch schon mal gestellt? Der Verschleiß von Sommerreifen ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Als Vorgabe gilt: Sommerreifen, die älter als acht und Winterreifen, die älter als sechs Jahre sind, sollten nicht mehr gefahren werden.

Tipp: Achten Sie darauf, wann Ihre Reifen hergestellt wurden, nicht, wann Sie sie gekauft haben. Dieses Datum kann weite Zeit auseinander liegen. In der Reifenflanke befindet sich ein Code, dessen letzte vier Ziffern das Kalenderjahr der Herstellung anzeigen. Daran können Sie sich orientieren, wann der Kauf neuer Reifen ansteht.

Die regelmäßige Anschaffung neuer Reifen ist wichtig für die Sicherheit beim Fahren. Abgefahrene Reifen können zu Schaden kommen und im schlimmsten Fall platzen. Mit Abnutzung und Überalterung der Reifen ist also nicht zu spaßen.

Faktoren, die Ihre Reifen schneller abnutzen lassen:

Reifenschäden erkennen Sie so:

Unterschied von Sommer- und Winterreifen: Warum brauche ich eigentlich Sommerreifen?

Winter- und Sommerreifen unterscheiden sich hinsichtlich zweier Punkte: Profil und Gummimischung. Winterreifen sorgen dafür, dass Sie beim Fahren bei Eis und Glätte genügend Grip haben und nicht von der Straße abkommen oder ins Schleudern geraten. Denn die vielen kleinen Profileinschnitte an den Winterreifen verketten sich mit Schnee und Eis. Dagegen ist das Profil von Winterreifen nicht unbedingt für das Verdrängen von Regen geeignet.

Bei Sommerreifen sieht es anders aus: Regenwasser wird über die speziellen Profilrillen zu den Seiten und nach hinten abgeleitet. Zudem ist das Material für heißere Temperaturen gedacht: Sommerreifen halten extremer Hitze stand. Winterreifen haben dagegen durch die weichere Gummimischung einen längeren Bremsweg. Dadurch findet auch ein deutlich höherer Abrieb statt.

Was kostet es, Sommerreifen zu wechseln?

Die Kosten für den Reifenwechsel variieren ebenso, wie die Kosten für die Reifen selbst. Je nach Werkstatt sind unterschiedliche Preise mit unterschiedlichen Leistungen festgelegt: Angefangen bei der Festlegung der Reifen-Position über die fachgerechte Befestigung der Reifen durch geschultes Personal bis hin zur Überprüfung des Reifendrucks und der Messung der Profiltiefe müssen die Kosten individuell kalkuliert werden. Die Kosten für einen Reifenwechsel liegen zwischen 20 und 60 Euro.

Auch das regelmäßige Auswuchten der Räder ist wichtig, damit das Lenkrad nicht wackelt und damit der übermäßige Verschleiß vermieden wird. Zudem können Reifen dann für ein halbes Jahr in der Werkstatt eingelagert werden. So vermeiden Sie es, die Reifen immer aus Garage oder Keller ins Auto schleppen zu müssen. Für alle Leistungen zusammen können in etwa 80 bis 150 Euro anfallen.

Wie hoch muss der Luftdruck (bar) bei Sommerreifen sein?

Welcher Reifendruck für Ihr Fahrzeug der richtige ist, können Sie im Handbuch nachlesen. Oft findet sich diese Information aber auch auf der Innenseite des Tankdeckels.

Etwa einen Monat nach dem Reifenwechsel ist es wichtig, den Luftdruck nochmal zu überprüfen. Ohnehin sollte dies regelmäßig getan werden. So können Reifenschäden vermieden werden. Der Luftdruck wird in bar gemessen und variiert je nach Reifenmodell. Steht in den Fahrzeugpapieren zum Beispiel 2,5 bar, ist dies der Messwert für Ihre reifen. Wichtig ist auch, den Druck dann zu überprüfen, wenn der Reifen kalt ist. Sie wollten also nicht mehr als 10 Kilometer gefahren sein, wenn Sie den Reifendruck messen.

Sommerreifen selbst montieren

Wer sich das Geld für den Reifenwechsel in einer Werkstatt sparen will, greift jetzt selbst zum Werkzeug und montiert die Sommerreifen. Der folgende Text enthält eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man die Reifen am Auto am besten wechseln sollte sowie einige Tipps und wichtige Hinweise rund ums Thema.

Sommerreifen: Welches Werkzeug brauche ich, um die Reifen sicher zu wechseln?

Worauf sollte ich beim Reifenwechsel sonst achten?

Wichtige Maßnahmen vor dem Reifenwechsel

So wechseln Sie Ihre Sommerreifen - die Schritt-für-Schritt-Anleitung

Auf KEINEN FALL an den Radmuttern oder der Auflagefläche des Reifens Öl oder Fett verwenden!

Sommerreifen: Vermeiden Sie die sechs größten Fehler beim Reifenwechseln

  1. Der Wagenheber wird an der falschen Stelle angesetzt (siehe auch Hinweise oben). Passiert dies, so kann es sein, dass das Auto beim Reifenwechseln vom Wagenheber rutscht. Oder aber das Auto nimmt Schaden durch die falsche Handhabung des Werkzeuges.
  2. Die Sommer- beziehungsweise Winterreifen werden in der falschen Laufrichtung montiert. Das beeinflusst nicht nur das Fahrverhalten des Autos, sondern auch die Abnutzung des Reifens.
  3. Die Radschrauben werden zu locker oder zu fest angezogen (Tipps siehe oben). Sitzen die Muttern zu locker, kann sich schlimmstenfalls während der Fahrt ein Reifen lösen. Sitzen die Schrauben zu fest, können das Gewinde oder die Felgen beschädigt werden.
  4. Die Radschrauben werden in der falschen Reihenfolge angezogen (siehe auch Erklärung oben). Nur beim Anziehen der Schrauben über Kreuz ist gewährleistet, dass der Druck an der Nabe gleichmäßig verteilt ist.
  5. Nach dem Reifenwechsel wird mit einem falschen Reifendruck gefahren (den idealen Reifendruck findet man im Handbuch oder auf der Innenseite des Tankdeckels - siehe oben).
  6. Die Reifen werden falsch eingelagert. Damit das nicht passiert, haben wir für Sie zusammengefasst, wie man Autoreifen richtig lagert.

Für die Liste mit den Fehlern bedanken wir uns beim Handwerkerportal MyHammer.

Auch interessant

Kommentare