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Blitzer-Foto mit Stinkefinger

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Mit einem abgeklebten Nummernschild und heruntergeklappter Sonnenblende ist ein Autofahrer absichtlich in eine Radarfalle in Dortmund gerast.
Mit einem abgeklebten Nummernschild und heruntergeklappter Sonnenblende ist ein Autofahrer absichtlich in eine Radarfalle in Dortmund gerast. © Polizei Dortmund

Mit einem abgeklebten Nummernschild und heruntergeklappter Sonnenblende ist ein Autofahrer absichtlich in eine Radarfalle in Dortmund gerast. Trotzdem droht dem "Fingerkünstler" jetzt richtig Ärger.

Bereits am 28. Oktober war der Autofahrer mit seinem Renault Twingo kurz nach 19 Uhr in einen Blitzer gerauscht, wie die Polizei Dortmund berichtet. Statt der zulässigen 30 Stundenkilometer bretterte der Mann mit seinem Kleinwagen mit Tempo 55 in die Radarfalle.   

Offensichtlich hatte sich der Mann jedoch extra auf das Foto-Shooting in der Tempo-30 Zone vorbereitet: Das Kennzeichen war akkurat mit Zeitungspapier abgeklebt. Dazu hatte der Fahrer, um sein Gesicht zu verstecken, die Sonnenblende herunter geklappt. Aber das war noch nicht alles. Auch eine besondere Pose hatte sich der Twingofahrer für das Blitzfoto ausgedacht: Statt seine Hände am Lenkrad zu lassen, streckte er während der Fahrt beide mit ausgestreckten Mittelfingern in die Kamera. 

Doch mit dem "vermutlich als nett gemeinten Gruß an die Dortmunder Behörden", wie es in der Pressemitteilung heißt, hat sich der Temposünder einen Riesen-Ärger eingehandelt.  

Versteckter Hinweis brachte die Polizei auf die Spur

Obwohl der Fahrer seine Identität unkenntlich gemacht hatte, kam nämlich der zuständige Ermittler im Verkehrskommissariat dem Fahrer auf die Spur.

Mit einer Lupe entdeckte der Beamte einen Schriftzug an der Heckscheibe des Twingo. Dann kam eins zum anderem. Zuerst konnte der Fahrzeugbesitzer, ein Inhaber eines Fastfood-Lieferservice und schließlich auch der Unbekannte auf dem Radarfoto ausfindig gemacht werden: es war ein Mitarbeiter.

Dieser räumte zwar sofort seine Tat ein, zeigte sich nach Ansicht der Polizeibeamten allerdings nicht vollständig einsichtig. Der 26-Jährige begründete seine Aktion mit dem Hass auf die Abzocker und wollte den kontrollierenden Behörden damit einen Denkzettel verpassen.

Jetzt droht dem Dortmunder eine saftige Strafe: Die 80 Euro Bußgeld für die Geschwindigkeitsüberschreitung werden sich wohl verdoppeln. Dazu kommen natürlich noch die Verwaltungsgebühren und ein Punkt in Flensburg.  

Am Mittwochabend hat sich der junge Mann allerdings bei Polizeibeamten einer nahe gelegenen Wache für sein Verhalten entschuldigt. 

Auch drei Teenagern hatten offenbar eine Menge Spaß, als sie im vergangenen Jahr mit Sturmhauben maskiert mit dem Auto über die Straßen in der Eifel rasten. Doch das Lachen verging den Dreien recht schnell

ml

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