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Motor und Getriebe waren auch schon die einzigen Negativpunkte, die wir gefunden haben. Wer kaum Wert auf spritzige Motorleistungen legt, sondern gemütliches Reisen schätzt, ist beim Levorg genau richtig. Denn der Komfort stimmt. Die Sitze sind bequem auch auf längeren Strecken. Der Innenraum wirkt spartanisch-japanisch aber nicht ungemütlich. Die blauen Ziernähte sorgen für eine leichte optische Unterkühlung. Dafür aber sind die Instrumententafeln übersichtlich angeordnet.
Das Cockpit hat einen Hang zum Spielerischen. Nintendo lässt grüßen. Wir zählen drei digitale Info-Blöcke. Einmal Tacho- und Drehzahlmesser, dazwischen geschoben sind Fahrinfos, wie die Kraftentwicklungskurve des Motors (sehr wichtig!!!). Oben auf der Konsole ganz in der Mitte thront ein weiterer Bildschirm, hier gibt es Verbrauchswerte und Klimaeinstellungen. Und dann ist da noch das dritte, sieben Zoll große Zentral-Display. Hier wird das Infotainment gesteuert. Zeitgemäß einfach im Smartphone-Kacheldesign. Selbiges ist im Handumdrehen verbunden. Beim digitalen Fortschritt fackelt der Japaner nicht lange.
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Pluspunkte bei Komfort und digitaler Anbindung, Punktabzug bei Motor und Getriebe. Bleiben bei der Bewertung des Subaru Levorg noch die Platzverhältnisse. Fünf Sitzplätze, hinten eher für den Kindergarten stehen zur Verfügung. Das Ladevolumen geht bei 522 Litern los. Klappt man die Rückbank um, sind es ordentliche 1.446 Liter. Das alles sind keine Rekordwerte, sie liegen leicht unterhalb der Konkurrenz von Skoda Ocavia & Co. Aber für den üblichen Alltag reicht das allemal. Im Urlaub wird es eher eng. Dafür ist die Rücksitzbank schnell umgelegt, sogar vom Heck aus per Schalter, und dreifach teilbar für alle Arten von Transportgut. Nur die hohe Ladekante nervt.
Aber nun zu den Preisen. Unsere Recherche kann freilich nur eine Momentaufnahme des Marktgeschehens sein. Noch gibt es neue Exemplare des Levorg bei den Händlern. Während der Grundpreis früher bei rund 27.500 Euro lag, bekommt man jetzt einige Modelle schon für unter 25.000 Euro, dafür aber mit Vollausstattung. Zum Vergleich: Unser Testmodell, der 2,0i Exclusive mit Top-Ausrüstung, hat 35.375 Euro gekostet. Wer sich so ein Auslaufmodell kauft, der kann also wirklich viel Geld sparen, in diesem Fall 10.000 Euro.
Ob es ein Subaru Levorg sein soll – das muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Pluspunkte: Wer einen individuellen Auftritt schätzt und kein Allerweltsauto haben will, der ist bei diesem Japaner richtig. Das Fahrzeug ist gut ausgestattet, einfach bedienbar und bietet ausreichend Platz für Kind, Kegel und Gepäck. Smartphones sind via AppleCarPlay oder AndroidAuto bestens vernetzt. Und bei den elektronischen Fahr-Assistenten ist der Levorg auf der Höhe der Zeit. Die Negativ-Punkte: Eindeutig die Automatik. Sie lässt den Motor hochdrehen und schickt die Kraft ziemlich lustlos auf die Achsen. Und der Boxer heult hochtourig dazu. Zum Heulen.
Rudolf Bögel *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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