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Tradition und Moderne: Unterwegs mit der Triumph Scrambler 1200 XC

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Die Scrambler 1200 XC verbindet Nostalgie und Moderne - aber wie macht sie sich auf der Straße?
Die Scrambler 1200 XC verbindet Nostalgie und Moderne - aber wie macht sie sich auf der Straße? © Triumph

Eine Kombination beherrscht Triumph wie wohl kein anderer Hersteller: Tradition und Moderne zusammenzuführen. Gilt das auch für die Scrambler 1200?

Das Styling ist klassisch, die Technik topaktuell. Damit hat sich Triumph einen Namen gemacht - auch bei der Scrambler 1200? Wir waren mit der XC-Version unterwegs.

Design der 70er-Jahre, Technik topmodern

Ja, es gilt auch für dieses Modell. So sehr das Äußere an die 70er-Jahre erinnert, so viel Errungenschaften der Neuzeit steckt in der Enduro: Die Zündung wird per Fernbedienung aktiviert, und drückt man den Startknopf am rechten Lenkerende, erscheint auf dem Display des zentralen Rundinstruments "Guten Morgen Volker Pfau". Überraschung geglückt – das Werkstattteam des Herstellers hatte den Namen des Autors vorab einprogrammiert.

Das Werkstattteam hatte den Namen des Autors vorab einprogrammiert.
Das Werkstattteam hatte den Namen des Autors vorab einprogrammiert. © iwp-Press/Pfau Volker

Menüführung mit Mini-Joystick

In den Tiefen des Menüs kann man sich verlieren, weil man alles Mögliche einstellen und mittels Mini-Joystick (am linken Lenkerende) zwischen Menüpunkten hin und her springen kann, und das Cockpit mit TFT-Display überflutet einen mit Informationen. Man kann aber auch Motorradfahren. Dank hoher Sitzposition und breitem Lenker hat der Fahrer sofort ein sicheres und gutes Gefühl für seinen Untersatz. Die immerhin 224 Kilogramm schwere Scrambler ist kinderleicht zu beherrschen, die sechs Gänge lassen sich butterweich wechseln und in den – fast immer vibrationsfreien – Spiegeln sieht man gut, was sich hinter einem tut. Das ist notwendig, denn die Triumph lässt sich mit ihren 90 PS zwar zügig bewegen, vorausfahren tun aber eher die anderen. Die Bremsen verzögern bestens, aber nicht bissig.

Ihr Revier sind die kleinen Straßen

Dass bei 180 km/h sanft abgeriegelt wird, weist auf die wahre Bestimmung der Scrambler hin: Das Revier der Engländerin sind die kleinen Straßen fernab vom großen Verkehr. Da jubelt sie um die Ecken, lässt sich spielerisch in Schräglagen bringen, spielt das Drehmoment (maximal 110 Nm bereits bei 3950 U/min) des druckvollen Zweizylinders aus und stellt den Fahrer allenfalls bei mutwilligen Maßnahmen vor Herausforderungen. Mehr als ein paar Kilometer unbefestigter Wege muteten wir der XC nicht zu – die absolvierte sie problemlos. Knapp über vier Liter verbraucht die Triumph bei solch entspannter Fahrweise, im Alltagsbetrieb sind’s dann knapp fünf Liter. Der gefüllte 16-Liter-Tank ermöglicht also ordentliche Etappen. Kurioserweise wird der Tankdeckel mit einem konventionellen Schlüssel geöffnet, den man ebenso für das Lenkradschloss benötigt. Da ist Triumph wieder ganz altbacken.

Auch interessant: Charakter-Bike reduziert auf den Ursprung: F.B. Mondial HPS 300i ABS.

Kritik: Der Auspuff wird zu heiß

Zwei Dinge gibt’s zu kritisieren: Mann muss sehr viel Kraft aufwenden, um die Scrambler auf den Hauptständer zu wuchten. Und im Stadtverkehr verflucht man das nostalgische Design, denn die Auspuffkrümmer führen sehr nahe am rechten Oberschenkel vorbei und heizen einem selbst an kühlen Herbsttagen ordentlich ein.

Fazit: Ein Klassiker mit aktuellster Technik

Für 13.550 Euro gibt es die Scrambler 1200 XC. Kein Sonderangebot, aber dafür erhält man ein topmodernes Bike und dazu einen Klassiker obendrein. Das relativiert’s wieder.

Ebenfalls spannend: Dynamisch in der Mitte: BMW C 400 X.

Volker Pfau 

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