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Tüv Report 2021: Dacia Lodgy zeigt früh Mängel

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Dacia Lodgy (seit 2012)
Für Raumfahrer: Der Dacia Lodgy bietet Platz für bis zu sieben Insassen. © Dacia

Die rumänische Renault-Tochter will bei ihren Neuwagen viel Auto fürs Geld bieten. Der Familienvan Lodgy hat dabei sogar Platz für sieben Personen. Was aber müssen Gebrauchtwagenkäufer wissen?

Berlin (dpa/tmn) - Mit 9990 Euro machte Dacia seinem Namen als Preisbrecher auch zur Markteinführung des Lodgy alle Ehre. Mittlerweile kostet das Auto neu zwar mindestens 13.990 Euro, doch auch damit kann Dacia mit dem Slogan «Deutschlands günstigster Familienvan» werben. Weniger Werbeeffekt gibt es bei der Hauptuntersuchung (HU), die noch nicht einmal zwei Drittel der Lodgy mängelfrei bestehen.

Modellhistorie: Der Lodgy kam 2012 - als erster Van der rumänischen Renault-Tochter. Zum Facelift Mitte 2017 überarbeitete Dacia die Karosseriehülle mit einem neuen Kühlergrill, außerdem konnte zum Beispiel eine optionale Rückfahrkamera bestellt werden. Seit 2019 gibt es mit Ausnahme eines LPG-Benziners nur noch Turbo-Motoren.

Karosserievarianten: Der Lodgy ist ein fünftüriger Familienvan. Varianten gibt es im Grunde nicht. Seit 2014 gibt es aber die Version Stepway mit Beplankung an Radläufen und Seitenschwellern, aber anders als die rustikale Version des Sandero ohne erhöhte Bodenfreiheit.

Abmessungen (laut ADAC): 4,50 m x 1,75 m x 1,71 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 827 l (207 l wenn Siebensitzer) bis 2617 l.

Stärken: Wenn der Begriff Raumwunder auf einen Familienvan passt, dann angesichts des immensen Stauvolumens auf den Lodgy, in dem bis zu sieben Personen mitfahren können. Bei der HU schneiden Federn und Dämpfer laut «Auto Bild Tüv Report 2021» meist gut ab, Rost ist selten. Zumindest beim ersten HU-Termin sind auch Mängel an der Lenkung selten, die Bremsfunktion erntet dann ebenfalls keine Beanstandung. Durch alle Baujahre solide zeigt sich die Feststellbremse.

Schwächen: «Fast jeder fünfte Lodgy weist bereits beim zweiten Tüv-Termin erhebliche Mängel auf.» Dass seien mehr als doppelt so viele wie beim Durchschnitt, schreibt der Report. Bereits bei der ersten HU stellt die Achsaufhängung ein Problem dar, hier steigt die Mängelquote zur dritten Untersuchung auf das Vierfache des Durchschnitts an. Zu allen HU-Terminen fallen Mängel bei der Beleuchtung auf, insbesondere an den Hauptscheinwerfern. Beim dritten Check sind auch die Bremsleitungen oft mängelbehaftet. Ölverlust am Antriebsstrang ist typisch für den Lodgy, der oft auch durch die Abgasuntersuchung (AU) rasselt.

Pannenverhalten: Der ADAC schreibt mit Blick auf seine aktuelle Pannenstatistik: «Die Tendenz zeigt in die falsche Richtung für den Lodgy.» Exemplare mit Erstzulassung 2012 bis 2014 befänden sich noch im Mittelfeld, jüngere rutschten in den «roten Bereich». Pannenschwerpunkte: Batterie (2013 bis 2015), Kraftstoffpumpe (2015 bis 2018) und Zündschlösser (2012 und 2013, 2015 und 2016).

Motoren: Benziner (Vierzylinder, Frontantrieb): 61 kW/83 PS bis 96 kW/131 PS; Diesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 66 kW/90 PS bis 85 kW/116 PS: LPG (Vierzylinder, Frontantrieb): 59 kW/80 PS bis 79 kW/107 PS.

Marktpreise (laut «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

- Lodgy 1.5 dCi110 eco Laureate (2014); 79 kW/107 PS (Vierzylinder); 114 000 Kilometer; 6225 Euro. - Lodgy 1.6 SCe LPG 100 Prestige (2015); 75 kW/102 PS (Vierzylinder); 82 000 Kilometer; 7225 Euro. - Lodgy 1.2 TCe 115 Stepway Start&Stop (2016); 85 kW/115 PS (Vierzylinder); 69 000 Kilometer; 9225 Euro.

© dpa-infocom, dpa:210322-99-925781/2

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