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Die V-Familie

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Ein Auto, drei Typen! Die V40-Familie von Volvo ist gewachsen.
Ein Auto, drei Typen! Die V40-Familie von Volvo ist gewachsen. © Volvo

Ein Auto, drei Typen! Die V40-Familie von Volvo ist gewachsen. Neben der Basis-Limousine gibt es die R-Variante für besonders sportliche Typen, den Cross Country für Landliebhaber und jetzt auch noch den T2 für Spritsparer. Wir haben alle Modelle getestet:

Rudolf Bögel den T3, Oliver Menner die Rennsemmel, Heinz Wilhelm den jüngsten Nachwuchs mit dem kleinsten Motor und Ulrike Schmidt das Auto, das echte Landlust auslöst, den Cross Country.

Volvo V40 T3

Volvo? Nie! Den unkaputtbaren Langlaufhobel aus Schweden haben

Kantig aber flott: der V40 von hinten.
Kantig aber flott: der V40 von hinten. © Vovlo

schließlich immer nur Leute gefahren, die entweder großkarierte Timber-Hemden getragen oder Erdkunde unterrichtet oder noch schlimmer Erdkundeunterricht im karierten Hemd abgehalten haben. So weit das Vorurteil. Aber Vorurteile sind ja auch dazu da, um sie sich bestätigen zu lassen. Mit dieser Gefühlsgemengelage steige ich in den V40 ein. Ein bisschen erinnert er vom Design an das schönste Auto, das Volvo je gebaut hat, an den berühmten 1800 ES, wegen der großen Heckscheibe auch Schneewittchensarg genannt.

Erster Pluspunkt, das Auto sieht einfach gut aus. Und dann innen: funktional, übersichtlich, kühl, aber so aufgeräumt, dass man das Gefühl hat, im vertrauten Wohnzimmer zu sitzen. Die Gefahr im Ohrensessel einzunicken, besteht aber Gott sei Dank nicht. Denn bereits im von uns getesteten 150-PS-Turbo-Modell, das bis zum brandneuen T2-Sparmodell (120 PS) die Basis-Motorisierung war, rührt sich was unter der Motorhaube (8,8 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer), ein Auto für eine spritzige Landpartie. Straffe Federung, präzise Lenkung, schneller Antritt, Herz, was willst Du mehr?

Eine Familie mit lauter scharfen Typen: Den V40 gibt’s sogar mit Glasdach.
Eine Familie mit lauter scharfen Typen: Den V40 gibt’s sogar mit Glasdach. © Volvo

Das Herz nicht, aber das grüne Gewissen will mehr, respektive weniger. Und auch hier kann der Volvo punkten. Vom angegebenen Normverbrauch von 5,3 Litern sind wir zwar weit entfernt, aber knapp unter 7 Liter ist dafür, dass wir aufgrund des hohen Spaßfaktors mitnichten spritsparend unterwegs waren, recht ordentlich. Das Coolste am V 40 ist jedoch der digitale Tacho. Ob Komfort, Eco oder Sport, die Instrumentierung passt sich dem jeweiligen Modus an. Beim sportlichen Fahren ist der Drehzahlmesser größer, dafür erstrahlt alles in Rennrot, im Ökomodus gibt es dafür eine sattgrüne Instrumententafel.

Fazit

Der V40 ist ein wirklich gelungenes Automobil, und vor allem eines: Endlich wieder ein Volvo nicht nur für (nix für ungut) karierte Erdkundelehrer!

Rudolf Bögel

V40 Cross Country

Ein bisschen SUV, Sport Utility Vehicle, muss ja heute bald jeder Wagen irgendwie sein – angesichts der allseits grassierenden

Der Cross Country, ein Auto für Cowgirl Ulrike Schmidt.
Der Cross Country, ein Auto für Cowgirl Ulrike Schmidt. © U.S.

Landlust. Jedes Stadt-Cowgirl träumt heut schon von wilden Geländeritten im hohen Ledersessel durch die Provinz, und deshalb ist der Beiname Cross für Quer quasi ein Muss. Auch für Volvo. Der jüngste Schwede mit Offroad-Ambitionen: der V40 Cross Country – ein höher gelegter Kombi mit Plankenschutz und markanter Karosserie. Für uns in Biarritz-Blau-Metallic, was statt an Cross Country eher an einen Segeltörn denn eine Landpartie erinnert. Dabei wäre Chiemsee-Blau-Metallic auch ein schöner Name für das Lackdesign gewesen, kommt der Cross Country in der von uns getesteten Variante – D3 Momentum Diesel, 150 PS, Vorderradantrieb, Sechsgang-Schaltgetriebe – doch grundsolide, ja sogar heimatverbunden daher.

Ob rot oder blau – der wandelbare Volvo-Tacho.
Ob rot oder blau – der wandelbare Volvo-Tacho. © Volvo

Überhaupt: Kaum ein Kombi kann serienmäßig so viel Sicherheit bieten wie der Cross-Country, der mit einem Fußgänger-Airbag und dem City-Safety-System ausgerüstet ist, das Auffahrunfälle bei plötzlichen Bremsmanövern vermeiden bzw. deutlich abmildern hilft. Dazu kommen Kopf-/Schulter- und Seitenairbags. Und wer noch knapp 2000 Euro drauflegt, kann auf ein aktives Geschwindigkeits-/Abstandsregelsystem inklusive Bremsassistent bauen, auf die automatische Überwachung des toten Winkels und des rückwärtigen Verkehrs, das vor riskanten Spurwechseln warnt. So viel zur Technik, die das Leben eines lebenshungrigen Cowgirls sicher und bequem macht.

Volvo Tacho
Volvo Tacho © Volvo

Doch der Cross Country befriedigt auch die niederen Instinkte – mit sportlichen Leistungen und lustvollem Sound: 150 Pferdestärken bei einem maximalen Drehmoment von 350 Nm, die maximal 205 Kilometer schnell und durchaus dynamisch laufen und dabei nicht allzuviel schlucken: von durchschnittlich 4,4 Liter spricht der Hersteller, von gut fünfeinhalb die Testfahrerin. Freilich – der Traum vom leidenschaftlichen Ritt über Stock und Stein ist mit dem V40 Cross Country D 3 Momentum (ab 31 180 Euro) eher schnell ausgeträumt – ohne Allradantrieb und mit den bisschen Schutzplanken am durchaus sexy Hinter- und Vorderteil – da gäbe es schnell Kratzer und blaue Flecken. Aber knusprig cross ist der Cross Country durchaus – und fürs Oberland perfekt!

Den Mini-SUV gibt es aber auch mit Vierrad-Antrieb in der Modellversion T 5 als Fünf-Zylinder-Benziner mit 245 PS, die vermutlich für einen Cowboy eher erste Wahl ist (ab 35 780 Euro). Vielleicht noch mit Panorama-Glasdach (1150 Euro), um Himmelsfährten abzulesen, oder fürs männliche Wohlbefinden – Standheizung inklusive Timer (1150 Euro). Da knistert’s im Cross Country, und Cowgirl und Cowboy finden offroad – ganz ohne Gas – zusammen. Genügend Platz im Innenraum wäre ja!

Ulrike Schmidt

Volvo R

Rrrrrrrr … wie Racing! V40 von seiner griffigsten Seite. Schon von außen ist „R“ rassig: Doppelauspuffendrohre, Diffusor, Fünf-

Unterwegs im Hopfenland: Oliver Menner
Unterwegs im Hopfenland: Oliver Menner © Menner

Speichen-Leichtmetallfelgen, schwarz glitzernder Kühlergrill. Im Cockpit: Alle Infos gut im Blickfeld. Schwarzes Leder und edle Nähte an den (superbequemen) Sportsitzen. Sportpedale, Alu-Look. Was man mehr will? Durchstarten, denn dann geht die Post ab: Unser Topmodell T5 (254 PS) kam in etwa 6,2 Sekunden auf Hundert. Der Turbofünfzylinder (Spitze: 250 km/h) schnurrt munter, die Kraftentfaltung des Sechsgang-Automatikgetriebes ist souverän. Der T5-Turbo bietet (nach der Volvo-typischen Verzögerung im Millisekundenbereich) Abzug satt und ein kräftiges Drehmoment (maximal 360 Nm). Das Sportfahrwerk (nur ganz leicht untersteuernd, sehr kernige, aber gerade noch komfortable Abstimmung) reagiert sehr direkt. Die richtige Unterlage für kurvige Landstraßenabenteuer. Noch mehr individuelles Fahrvergnügen bringt Volvos Geartronic: Die Automatik kriegt Pause, man kann in der manuellen Schaltgasse selber hoch- und runterhebeln. Das geht ruckzuck! Allerdings hat so viel Fahrspaß auch ein Manko: etwa 8,7 Liter Verbrauch (Werksangabe: 7,9 Liter) im 14 Tage-Test – und das trotz Start-Stopp-System und intelligenter Bremsenergie-Rückgewinnung.

Mit seinen 4,37 Metern bot uns der Schwede vorne wie hinten (auch mit zwei Kindersitzen) ausreichend Platz (in der Breite). Eher erstaunlich war der große Wendekreis. Vom Feinsten das Sicherheitspaket: Volvos einmaliger Fußgängerairbag, Notbremsassistent, Toter-Winkel-, Übermüdungs- und Verkehrszeichenerkennung, ein Abstandsregeltempomat und Querverkehr-Erkennung. Dazu bietet „R“-Design serienmäßig Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Fahrdynamikregelung DSTC, elektrisch einklappbare Außenspiegel und LED-Tagfahrlicht. Und glänzt mit einigen smarten Details wie dem im Sitzpolster einklappbaren Doppel-Getränkehalter, 220-V-Steckern vorn und hinten, der Sitzheizung in der zweiten Reihe. Anmerkung: Bei so viel Schick und Ambiente rundrum ist die doch ziemlich lappige Kofferraumabdeckung eine waschechte Enttäuschung.

Fazit

Der Vovlo V40-Rebell ist ein echter Muntermacher – leicht, agil, schnell und immer präzise im Handling. Einstiegspreis R-Design: 35.580 Euro, Preis unserer Testversion: 46.720 Euro.

Oliver Menner

VolVo V40 T2

Er ist der preisgünstigste und mit der sparsamste Schwede: Den Volvo V40 gibt es jetzt auch mit einem neuen 1,6-Liter-Vierzylinder Benzinmotor. Die neue Basismotorisierung leistet 120 PS (88 kW) und benötigt bei zurückhaltender Fahrt nur 4,5 Liter / 100 km. Preis: ab 22 500 Euro. Wir haben den sparsamen Schweden auf Landstraße und Autobahn getestet.

Dort gibt sich der kleinste Schweden-Antrieb mit dem Sechsganggetriebe ganz und gar nicht zurückhaltend: In respektablen 9,9 Sekunden beschleunigt er von 0 auf 100km/h und drückt uns in die bequemen Sitze. Auf der Autobahn schafft er in der Spitze völlig ausreichende 195 km/h. Das treibt die Spritanzeige auf dem neugestalteten, sehr übersichtlichen digitalen Tacho ganz schön in die Höhe – am Ende kommen wir auf einen akzeptablen Durchschnittsverbrauch von 6,5 Liter. Der Vierzylinder entwickelt ein maximales Drehmoment von 240 Nm im Bereich zwischen 1600 und 3000 min.

Beeindruckend auch bei hochtouriger Fahrweise ist die Laufruhe des Motors und die gute Dämmung. Im Inneren des Autos ist kaum ein Fahrgeräusch vernehmbar. Das serienmäßige dynamische Fahrwerk mit der Fahrdynamikregelung DSTC und die Corner Traction Control garantieren hier Fahrspaß pur auch auf holprigen Straßen, in Kurven und bei Bergfahrten.

Volvo-typisch und serienmäßig gibt es bereits in dem fünftürigen Basismodell eine üppige Sicherheitsausstattung wie z.B. City Safety, Roll Over Protection, Berganfahrassistent, den weltweit ersten Fußgänger-Airbag und sogar einen Schleudertraumaschutz. Dazu u.a. Klimaautomatik, Audiopaket, Colorverglasung, beheizbare Außenspiegel. Toll auch das 7-Zoll-Touchscreen-Display, das sich im Winter sogar mit Handschuhen bedienen lässt!

Kurzum

Der kleinste Schwedenmotor ist ein Individualist und schon ein Großer, gleichermaßen ideal für den Stadtverkehr oder auch für längere Überlandfahrten. Preislich ist er ein ernst zu nehmender Konkurrent für den VW Golf, Ford Focus und den Audi A3.

Heinz Wilhelm

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