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VW Scirocco: Hier weht ein heißer Wind

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VW Scirocco
Der VW Scirocco der neuen Generation bereichert schon ab August das VW-Portfolio. © VW

Scirocco – der Name steht für eine Generation. Wir haben die Fahrer noch vor Augen – coole Surfer-Typen mit weißen Tennissocken, Sweatshirts oder Sakkos mit hochgekrempelten Ärmeln.

Sie fühlten sich überlegen, blickten hämisch auf den Opel Manta hinab. 40 Jahre alt wird die VW-Legende heuer. 1992 schien die Erfolgsgeschichte zu Ende, VW verbannte den Sportler von den Bändern und ersetzte ihn durch den Corrado – mit bekanntlich mäßigem Erfolg.

2008 ließ man sich in Wolfsburg noch einmal den heißen Wüstensand ins Gesicht blasen. Die Folge war die Reinkarnation des Scirocco, der nach einem heißen Saharawind benannt ist. Eine Million Stück sind seit März 1974 weltweit verkauft worden. Im August 2014 kommt eine weitere Generation, vorgestellt auf der Auto Mobil International in Leipzig, auf die Straßen. Optisch hat der Scirocco schon immer an den Golf erinnert, viele Jahre durch eine längere Motorhaube. Mittlerweile hat er sich sehr stark an den GTI angelehnt. Einige Teile für beide Typen stammen aus dem selben Baukasten – VW-Philosophie eben.

VW Scirocco
Autor Hans Moritz nahm im neuen Scirocco Platz und zeigte sich sehr angetan. © privat

Die Scirocco-Familie ist klein, aber fein – der Klassiker und der Topsportler Scirocco R. Hand angelegt wurde sowohl unter der Haube als auch darüber sowie in der Kabine. Komplett neu sind die sechs TSI- und TDI-Motoren, die bis zu 20 PS mehr Kraft haben, aber bis zu 19 Prozent sparsamer sind. Die Benziner-Flotte bewegt sich zwischen 125 und 220 PS, die Diesel-Familie zwischen 150 und 184 PS. Sie ermöglichen Spitzengeschwindigkeiten zwischen 203 und 250 km/h. Mit 4,2 bis 6,4 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer ist der Scirocco durchaus sparsam, die Aggregate erfüllen alle die Euro-6-Norm. Mit Preisen zwischen 23.900 und 31.650 Euro kann er sich in der breiten Palette der Sportwagen durchaus sehen lassen.

Den Scirocco-Supersportler erkennt man am R auf der Heckklappe. Ihn gibt es mit dem klassischen TSI-Motor mit zwei Getrieben und 280 PS. Der Verbrauch ist mit bis zu 8,0 Litern deutlich höher. Ebenso der Preis zwischen 36.175 und 38.075 Euro. Die Unterschiede beim Fahren sind jedoch enorm. Die Schalensitze unterstreichen den Racing-Charakter. Das Fahrwerk ist spürbar härter. Dafür ist es ein Vergnügen, selbst im sechsten Gang spielend zu beschleunigen.

Weil man den Motor von außen aber nicht sieht, haben die Designer dem Scirocco ein Lifting verpasst. Die neuen Stoßfänger machen ihn breiter, die Linienführung an den Flanken bewirken eine optische Tieferlegung. Den Wabengrill hat der Scirocco vom GTI geerbt, ebenso wie das nach unten abgeflachte Sportlenkrad. Tagfahrlicht und Blinker sind in LED-Technologie ausgebildet, ein Schmankerl bei der R-Version sind die Bi-Xenon-Scheinwerfer. Optimiert wurde auch das Heck mit den im Dach sichtbaren Scharnieren. Das Schloss ist im Markenemblem versteckt, die LED-Heckleuchten reichen tiefer in Richtung Fahrzeugmitte.

Ein ebenso charakteristisches wie verspieltes Detail sind die drei runden Instrumente in der Mitte des Cockpits, die die Öltemperatur und den Ladedruck anzeigen sowie das Messen von Rundenzeiten erlauben. In den 40 Jahren ist der Scirocco gewachsen, vom Coupé mit zwei hinteren Notsitzen zum Viersitzer, bei dem im Fond erstaunlich viel Platz ist – zumindest für kürzere Fahrten.

Der neue VW Scirocco

Hans Moritz

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